Eric Lindell

Revolution In Your Heart

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 04.10.2018
Jahr: 2018
Stil: Roots Rock, R&B

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Eric Lindell Homepage



Redakteur(e):

Epi Schmidt


Eric Lindell
Revolution In Your Heart, Alligator Records, 2018
Eric LindellElectric Guitars (Fender Telecaster and Gibson ES 335 12-String), Hammond B3 Organ, Bass, Harmonica, Acoustic Guitar, Waldorf Synthesizer
Willie McMainsDrums, Shakers, Tambourine, Congas, Cowbell
Kevin McKendreePiano on Millie Kay
Produziert von: Benjamin Mumphrey Länge: 37 Min 55 Sek Medium: CD
01. Shot Down07. Kelly Ridge
02. Revolution08. Claudette
03. Heavy Heart09. Appaloosa
04. How Could This Be?10. Millie Kay
05. Big Horse11. Grandpa Jim
06. Pat West12. The Sun Don't Shine

Gleichwohl ich ihm anhand seiner beiden ersten Alben eine erfolgreiche Zukunft prognostiziert und erwartet habe, ist Eric Lindell – zumindest hierzulande – doch eher so eine Art Geheimtipp geblieben. Ewig schade, aber obwohl ich “Change In The Weather“ und “Low On Cash, Rich On Love“ immer wieder gern gehört habe, ist selbst mir der Sänger/Gitarrist/Songwriter etwas aus dem Fokus geraten und so sind es tatsächlich schon 10 Jahre, seit letztgenanntes Album erschienen ist.
Mittlerweile erschienen tatsächlich fünf weitere Alben, darunter ein “Best Of“. Auf der anderen Seite des großen Teiches läuft es offensichtlich besser für Lindell, auch wenn eine zeitweise Abkehr vom Alligator Records Label möglicherweise nicht die beste Idee war. Aber nun ist er zurück im Schoß der Familie und liefert uns mit “Revolution In You Heart“ den Soundtrack des …, ähm, nun ja, der Sommer ist ziemlich vorbei, aber dieser Sound hätte da perfekt gepasst.
Macht nix, denn diese Musik bringt einem auch bei tristem Herbst/Winter- oder welchem Wetter auch immer, richtig gut drauf. Ihr freundlicher Apotheker empfiehlt gleich morgens eine Dosis.

Woran liegt das? Daran, dass Eric Lindell eine herrliche Mischung aus New Orleans-Groove, Memphis-Soul, funky Louisina-Sounds, R&B und Roots Music kreiert, die einen vom ersten Moment an einfach anstecken und mitnehmen. Schon Shot Down pulsiert so farbenfroh, dass es zum Ende hin ausgeblendet werden muss, weil es sonst wohl in Endlosschleife den ganzen Tag lief.
Lindell spielt alle Instrumente auf diesem Album, mit Ausnahme der Drums, und beweist einmal mehr, wie geschmackvoll er seine Songs arrangiert. Das hat meist einen funky Groove, der einen locker mitschwingen lässt, und die Sounds seiner Instrumente klingen einfach nur toll. Und wenn er , wie in Heavy Heart eine Harmoniestimme hinzufügt, meint man, es wäre ein/e zusätzliche/r Sänger/in im Studio gewesen. Dabei ist allein seine Stimme schon richtig gut. Irgendwo zwischen Soul-Background und Country-Blues hat sie genau den Klang, bei dem der Hörer einfach hängenbleibt. Ausprobieren!
Dass er eigentlich in Kalifornien geboren ist, kommt vielleicht am ehesten in How Could This Be rüber. Das hat so diesen Westcoast-Flair, gepaart mit mit Blues-Anleihen aus Memphis.
Und auch die Gitarren-Arbeit Lindells ist hörenswert. Sowohl die Rhythmen, als auch sein Lead-Gitarren-Spiel, wie in Big Horse, hier mit gehörigem Wah-Wah-Pedal-Einsatz. Intros, wie das von Pat West lassen mit den ersten Tönen die Sonne aufgehen.. Klar, da könnte jetzt auch eine Soul-Pop-Nummer darauf folgen, aber bei Lindell bleibt da genug Roots-Anteil um die Bodenhaftung nicht zu verlieren.

In Kelly Ridge nimmt uns der Sänger auf eine muntere Country-Tour mit. Als würde man mit dem Planwagen über die Prärie schaukeln, einen Krug Mittelprozentiges und eine Gitarre in den Händen. Wie perfekt er auch die Mundharmonika beherrscht, zeigen die Sprenkel, die er in Claudette einstreut und in der traditionellen Midtempo-Country-Ballade, perlt Kevin McKendrees Piano wundervoll dazwischen.
Klar, vom Grundcharakter her sind sich hier viele Stücke ähnlich, aber hat man das, na, sagen wir mal, Bob Marley, einst vorgeworfen? Wenn jemand seinen Stil gefunden und so perfektioniert hat, wie Eric Lindell, dann macht das nur Sinn, wenn man diesen verfolgt, hier und da auslotet und ansonsten verlässlich die Fans erfreut. Mir wird jedenfalls hier nicht langweilig und wenn Lindell am Schluss verkündet The Sund Don‘t Shine, dann machen wir eben die Rollladen runter und rocken zu dieser Country-Rock‘n‘Boogie-Nummer im Keller weiter und haben jede Menge Spaß. Ein weiteres Album diese Künstlers, welches bei mir nicht Regal verstauben wird und mich veranlasst, öfter mal nach Material von ihm Ausschau zu halten.

Epi Schmidt, 02.10.2018

 

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