Eric Lindell Change In The Weather, Alligator Records, 2006 |
Eric Lindell | Vocals, Guitar | |||
Steve Froberg | Bass, Backing Vocals | |||
Jake Brown | Drums, Backing Vocals | |||
Harold Brown | Percussion | |||
Jerry Plaisance | Organ | |||
Jason Parfait | Sax | |||
Randy Dzielak | Dobro | |||
Greg Izor | Harmonica | |||
Aaron Wilkinson | Bass | |||
Ivan Neville | Clavinet | |||
Andy J. Forest | Harmonica | |||
Jake Mackey | Guitar, Backing Vocals | |||
Jerry Plaisance | Organ | |||
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1. Give It Time | 8. Sunny Daze | |||
2. Two Bit Town | 9. It Won't Be Late | |||
3. Feel Like I Do | 10. Sad But True | |||
4. All Alone | 11. Let Me Know | |||
5. Should Have Known | 12. Uncle John | |||
6. Casanova | 13. Lady Jane | |||
7. See Me Through | 14. Lazy Days | |||
Eric Lindell wurde 1969 in San Mateo, Kalifornien geboren, aber musikalisch ist er doch eher im Süden, und da besonders in der Gegend von New Orleans, beheimatet.
Liegt es daran, dass der Eric zuerst mit dem Bassspielen begann bevor er zur Gitarre wechselte, und legt er deshalb so viel Wert auf einen guten Groove?
Ich weiß es nicht, aber ich weiß, dass sich diese Scheibe super anhört und einfach gute Laune schafft. Und deshalb, und weil Eric Lindell verschiedene Stile aufgreift, erinnert er mich öfter an Lyle Lovett. Der kann, für mich, auch machen was er will und klingt einfach gut. Songs wie Lazy Days, mit seinem Country-Rock Flair, würden denn auch voll ins Repertoire von Lyle passen. Dazu hat Eric auch noch ein ähnliches 'Knurren' in seiner Stimme.
Das ist allerdings nur eine Seite von Mr. Lindell. Gleich zu Beginn widmet er sich seinen Blues-Wurzeln, die ihn so sehr geprägt haben. Bei Give It Time klingt viel Taj Mahal mit rein und tatsächlich ist die Corinna hier nicht weit entfernt. Cool und laidback und einfach ungeheuer groovy! Das gilt auch für das folgende Two Bit Town, welches als Jamaika-Reggae daher kommt und augenblicklich auf die Tanzfüße verhilft.
"Change In The Weather" heißt das Album und wenn das nicht gegen unser Schmuddelwetter helfen sollte, was dann?
Natürlich kennt der gebürtige Kalifornier die ganze New Orleans Szene und ein Ivan Neville auf diesem Album verwundert da schon gar nicht mehr. Also fliest auch jede Menge Soul und Jazz, R&B und natürlich Blues mit ein. Die Ballade All Alone würde einem Marvin Gaye ebenso gut wie einem Sam Cooke gestanden haben. Eine herrliche Hammond und wundervolle Bläsersätze untermalen diesen Titel bestens.
Dann wieder mal etwas funky - Keb Mo scheint mir hier nicht weit entfernt - bei Should Have Known, mit einem Saxofon als Akzentsetzer und bei Casanova meint man, Lenny Kravitz würde R&B mit leichten Rap-Zutaten mixen.
Es sind wirklich keine Aussetzer auf diesem Album. Alles klingt so homogen, entspannt - nicht langweilig! - und voller Soul.
Wer könnte einem Dancefloor-Groover wie Sunny Daze, mit leichten Reggae- und Funk Einflüssen, widerstehen? Langsam schieben einen die Bläser immer weiter weg von der Bar, in die Mitte der Tanzfläche. Aber den Drink nimmt man trotzdem mit.
New Orleans Style und Reggae-Elemente vermischen sich bei It Won't Be Long und erinnern mich irgendwie an Eric Clapton zu Zeiten von "461 Ocean Boulevard".
Bei Sad But True - ein echter Anspieltipp! - geht es Richtung Southern Soul und Rock und, ja, die BLACK CROWES in den Tagen ihres zweiten Albums. Klasse.
Dann wieder mehr Booker T. bei Let Me Know und wieder dieses tolle Saxofon, das so fantastisch dazwischen leuchtet.
Auch Uncle John gehört zu den herausragenden Nummern auf diesem Album. Sofern das überhaupt möglich ist. Da steckt Eric mit seiner Band wieder mitten im 60er-Jahre R&B und steigert sich richtig prima rein. Das wäre echt ein Song für Sam Cooke gewesen.
Bei der Lady Jane handelt es sich natürlich nicht um die von den STONES - nein, das sind hier alles Eigenkompositionen - und es geht entsprechend auch mehr groovig zu, mit ein paar Jazz-Zutaten.
Ein ganz starkes Album von Eric Lindell, das einen sogar ohne Wetterwechsel in beste Stimmung versetzt.