Eric Fish Zwilling, BuschFunk, 2005 |
Eric Fish | Gesang, Gitarre, Flöten, Bouzouki | |||
Uwe Nordwig | Gesang, Gitarre | |||
Gerit Hecht | Piano | |||
Rainer Michalek | Gesang, Gitarre, Mundharmonika | |||
Gäste: | ||||
Pascal von Wroblewski | Gesang | |||
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1. Komm mit mir | 9. Schönheit | |||
2. Sommerregen | 10. Dornröschen | |||
3. Schrei | 11. Dein Garten | |||
4. Schneewittchen | 12. Gedankenhaus | |||
5. 100 Jahre | 13. Es kommt der Tag | |||
6. Nägel im Kopf | 14. Fazit | |||
7. Kleine Schwester | 15. Videobonus: On the road - Up on stage | |||
8. Am Strand | ||||
Gerade mal ein Jahr nach seinem Solo-Debüt "Auge in Auge (live)" hat SUBWAY TO SALLY-Sänger Eric Fish mit "Zwilling" bereits einen Nachfolger am Start.
Bot "Auge in Auge" neben der autentischen Live-Atmosphäre eines intimen Akustik-Konzertes eine Vielzahl an Coversongs, so setzt "Zwilling" ausschließlich auf Eigenkompositionen.
Diese unterscheiden sich stilistisch kaum von den Stücken des Vorgängers aus der Feder von Eric Fish. Spartanisch arrangierte, akustische Folk-Songs, die sich musikalisch bewusst zurücknehmen, um die Aufmerksamkeit des Hörers gezielt auf die Texte zu richten.
In ihnen öffnet sich Eric Fish seinem Publikum, lässt es teilhaben an seiner persönlicher Gefühls- und Gedankenwelt. Mutig, weil er sich dabei mit all seinen Stärken und Schwächen offenbart und vielleicht dem einen oder anderen Mythos, der sich um ihn in seiner Funktion als SUBWAY TO SALLY-Sänger rankt, jegliche Grundlage entzieht.
Nachdenklich und tiefsinnig präsentiert er sich, zerbrechlich und angreifbar und wirkt gerade deshalb so kraftvoll und souverän. Mit "Zwilling" lässt Eric Fish sein Publikum ganz dicht an sich heran und schafft eine Nähe und Vertrautheit, die weit über das übliche Maß hinaus geht.
Persönlicher als bei SUBWAY TO SALLY, aber mit einer ähnlich beeindruckenden Bildersprache, mit der Mehrdeutigkeit des Wortes spielend, wird "Zwilling" zu einem Meisterwerk deutschsprachiger Lyrik, bei dem die Musik fast schon zur Nebensache degradiert wird.
Ein Album, das man sicher nicht auflegen wird, wenn einem der Sinn nach einfacher Unterhaltung steht, aber dafür ein fast unerschöpflicher Quell an Inspiration für philosophische Betrachtungen.
Eric Fish steht solo für die Renaissence der deutschen Liedermachertraditionen, einem Genre das spätestens seit Heinz Rudolf Kunze vor über zwanzig Jahren die lauten Klänge für sich entdeckte unter einem massiven Nachwuchsproblem leidet. Das nun ausgerechnet Eric Fish in die Bresche springt und diese Lücke schließt mag zwar verwundern, sollte aber niemand aus der potentiellen Zielgruppe daran hindern ihn und seine Lyrik für sich zu entdecken.