Eric Clapton Live At Montreux 1986, Eagle Vision, 2006 |
Eric Clapton | Vocals, Guitar | |||
Greg Phillinganes | Keyboards, Vocals | |||
Phil Collins | Drums, Vocals | |||
Nathan East | Bass, Vocals | |||
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1. Crossroads | 9. Behind The Mask | |||
2. White Room | 10. Badge | |||
3. I Shot The Sheriff | 11. Let It Rain | |||
4. I Wanna Make Love To You | 12. In The Air Tonight | |||
5. Miss You | 13. Cocaine | |||
6. Same Old Blues | 14. Layla | |||
7. Tearing Us Apart | 15. Sunshine Of Your Love | |||
8. Holy Mother | 16. Further On Up The Road | |||
Man muss schon hartgesottener Clapton-Fan sein, um seine von Phil Collins begleitete Schaffensphase zu mögen. Insbesondere jetzt, nachdem 20 Jahre ins Land gingen, fällt es schwer, sich mit den auf Mainstream-Pop getrimmten Songs aus Claptons "Behind The Sun"- und "August"-Ära zu identifizieren.
Okay, Phil Collins die Hauptschuld an der seltsam Keyboard-orientierten 80-er-Jahre-La-La zu geben, wäre natürlich ziemlich engstirnig. Die Helden der 60's und 70's hatten es in den Achtzigern generell schwer, sich weiterhin in ihren ausgelatschten Schuhen Richtung Ziellinie zu bewegen. Nimmt man den guten Phil, der zumindest bei den Siebziger-GENESIS stets eine gute Figur abgab, mal beiseite, hätten wohl andere Produzenten ebenfalls dem damaligen Zeitgeist Tribut gezollt und Clapton ein verkaufsförderndes Outfit geschneidert. Nach Claptons Doppel-Livealbum aus 1980 kam vom einstigen Gitarrengott kaum etwas prickelndes mehr über den Äther. Erics Uhr schien ein wenig zu stocken, so dass sich oben erwähnte Alben, die sich, dank Collins' Hilfe der damaligen Radiolandschaft so nett anpassten, doch tatsächlich zu echten Verkaufsschlagern mauserten.
Beim 1986-er Montreux-Konzert indes hält sich Clapton mit seinen Kumpels - Greg Phillinganes (Keyboards), Nathan East (Bass) und Phil Collins (Drums) - glücklicherweise nicht allzu lang mit seinen damals aktuellen Songs auf, sondern präsentiert dem erwartungsvollen Schweizer Publikum eine ganze Reihe seiner Klassiker aus CREAM bzw. frühen Solotagen.
Der andere Superstar, Phil Collins, natürlich ein vorzüglicher Drummer, hält sich merklich zurück, spielt quasi solide, verzückt die kreischende Menge aber umso heftiger als er seinen Megahit In the air tonight zum Besten gibt.
Die beiden anderen Jungs zeigen ihr durchaus beachtliches Können, werden zwischendurch auch zu Soloausflügen eingeladen, lassen dem Großmeister Clapton jedoch immer genügend Platz auf der üppigen Solo-Spielwiese. Erics Sologitarrenspiel besass auch seinerzeit eine geschmackvolle Note, zumindest dann, wenn er irgendwelchen modischen Effektgeräten aus dem Weg ging. Nun gut, so war das damals eben ... aber 20 Jahre später haben sich die Ohren diesem Firlefanz schon wieder entwöhnt.
Etwas nervtötend wird's dann auch beim Keyboardsound, DX-7-Sounds wo man hinhört. Phillinganes buttert alles mit diesem, aus heutiger Sicht, ziemlich schwuchteligen Sound zu. Das tut den CREAM-Perlen wie Crossroads und White room nicht sonderlich gut.
Doch abgesehen davon spielt die Band gut, ziemlich gut sogar. Im Grunde ein starkes Konzert, mit ausgebufften Musikern und einem begeisterten Publikum. Layla, Cocaine und Konsorten sind selbstredend auch mit dabei. Ja, ja, so war das damals in den Achtzigern. Die Kameraführung gibt sich angenehm träge, das Bild auf dieser DVD ist verhältnismäßig okay, der Sound kommt relativ rund und fett.
Mal ganz ehrlich, Freunde, ich hab die beiden besagten Clapton-Alben auch im Regal stehen. Muss ich mich dafür jetzt schämen...?
[Ach was. Wir kennen Deinen Geschmack ja... Red.]