Eric Clapton

Crossroads - Eric Clapton Guitar Festival

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DVD-Review

Reviewdatum: 19.11.2013
Jahr: 2013
Stil: Blues

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Eric Clapton
Crossroads - Eric Clapton Guitar Festival, Rhino, 2013
Produziert von: Martyn Atkins (Director) Länge: 280 Min 00 Sek Medium: DVD

Wenn ich denn mal gehässig sein darf, könnte man das diesjährige Crossroads-Festival unter dem Motto 'Business as usual' abheften. Das große Treffen der magischen Saitenzauberer verläuft auch in seiner vierten Inkarnation nicht wesentlich anders ab als gewohnt. Die illustre Teilnehmerliste liest sich bis auf einige Ausnahmen ähnlich wie 2010, 2007 und 2004. Wir feiern ein Wiedersehen mit Vince Gill, Sonny Landreth, Doyle Bramhall II, Earl Klugh, Robert Randolph, Gary Clark Jr, John Mayer, Warren Haynes, Jimmie Vaughan, Buddy Guy, B.B. King, Jeff Beck und den unverwüstlichen LOS LOBOS. Künstler, die zumindest schon ein Mal, wenn nicht gar zwei oder drei Mal dem Ruf des britischen Gitarrengotts gefolgt sind.

Die fast fünfstündige Konserve der beiden Festivaltage vom April 2013 besitzt dennoch ihre absolute Berechtigung, allein schon wegen der Spenden, die Eric Clapton für das Fortbestehen seiner Entzugsklinik auf Antigua abzweigt, aber auch weil erneut einige schöne und begeisternde Momente eingefangen wurden.

Immerhin hat Mr. Clapton es geschafft, den 2010 wegen einer schweren OP verhinderten Gregg Allman auf die Bühne zu bekommen, der mit seiner legendären ALLMAN BROTHERS BAND ein wogendes und knallendes Whipping Post zelebriert.
Ein weiterer Festival-Neuling wie der Jazzer Kurt Rosenwinkel sorgt mit seinen gefühlvollen und harmonisch ausgecheckten Kadenzen, die mitunter an einen frühen Pat Metheny erinnern, für eine willkommene Flucht aus dem routinierten Blues-Alltag der Altvorderen.
Der Festival-Veteran (3x dabei) John Mayer zündet gemeinsam mit seinem quicklebendigen Country-Kumpel Keith Urban eine mächtige Songbombe: ihr dynamisches Cover von John Lennons Don't Let Me Down gehört mit zu den Höhepunkten des Abends.
Die abgespeckte Unplugged-Version des Allman-Klassikers Midnight Rider berührt in der bedächtigen Trio-Version von Gregg Allman, Derek Trucks und Warren Haynes wie am ersten Tag und Vince Gill, Keith Urban und Albert Lees Remake des STONES-Klassikers Tumbling Dice entwickelt erfreulicherweise mächtig Druck und knackigen Twang.
Bob Dylans I Shall Be Released gerät in der Clapton'schen Version gemeinsam mit Robbie Robertson ein wenig rührselig und Keith Richards' charismatische Präsenz führt Key To The Highway raus aus der staubigen Sackgasse.

Ansonsten das Übliche: Anheimelnde, gutgelaunte Atmosphäre, Spaß an der Freude, ähnlich einem Klassentreffen der Blues-Elite-Schule, geile Gitarrensoli galore, manchmal aber auch unbedarftes bzw. naives Gedudel von Jungspunden wie dem 14-jährigen Quinn Sullivan, der seine fixen Läufe runterbrettert, als stünde Buddy Guy mit der Peitsche hinter ihm.

Bei aller Kritik macht das Crossroads-Festival dann doch wieder Spaß und wir sollten uns freuen, die ollen Säcke noch so fröhlich auf der Bühne erleben zu dürfen, denn beim vermeintlich nächsten Treffen der Gitarrengötter 2016 wird Clapton selbst über 70 sein und wer weiß, wie es bis dahin um die Gesundheit von Veteranen wie Taj Mahal, B.B. King, Keith Richards, Buddy Guy und Gregg Allman bestellt sein wird. Irgendwann greifen wir dann in sentimentaler Stimmung zur 2013er Blu- Ray/DVD und beschwören die alten Zeiten.

Frank Ipach, 17.11.2013

 

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