Eric Bibb

Diamond Days

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 05.03.2007
Jahr: 2006

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Diamond Days, Flatbrim Records/Telarc Records, 2006
Eric Bibb Vocals, 12-string Acoustic Guitar, Harmonica, Handclaps, Baritone Acoustic Guitar, Electric Guitar
Kahanga "Master Vumbi" DEkula Hi-life Guitar
Glenn Scott Organ, Piano, Percussion, Keyboards, Backing Vocals, Bass
Jenny Bohman Harmonica
Figge Boström Acoustic Guitar, Bass, Backing Vocals
Paris Gilbert, Kim McLoed Backing Vocals
Janne Robertson Drums, Percussion
Staffan Astner Electric Guitar
Micke Sorrenson Trumpet
Dave Wilcewski Tenor & Bariton Sax
Levi B Saunders Banjo
Chris Fletcher Percussion
Paul Waller Bottleneck Guitar
Gilles Bouvier French Accordion
Buster Rock, Andreas Unge Upright Bass
Martin Simpson Acoustic Guitar (Slide)
Christer Lyssarides Mandola
Mats Öberg Chromatic Harmonica
Larry Crocket Drums
Dave Bronze Bass
Jim Shearer Tuba
Produziert von: Glenn Scott Länge: 49 Min 42 Sek Medium: CD
1. Tall Cotton8. Heading Home
2. Destiny Blues9. In My Father's House (Live)
3. Shine On10. Forgiveness Is Gold
4. So Glad11. Buckets Of Rain
5. Storybook Hero12. Still Livin' On
6. Diamond DaysBonus Track:
7. Dr. ShineWorried Man Blues

Das Knistern einer Schallplatte leitet diese CD ein. Klingt irgendwie nach einem heimeligen Lagerfeuer und so kündigt sich, sehr passend, die Wärme an, die dieses Album verströmt.
Wir wissen es: Der Eric Bibb ist einer, der es eher ruhig angehen lässt, ohne dabei jemals seicht zu werden. Er firmiert auch, nach wie vor, unter 'Blues' - oder wie es ein Kritiker mal ausdrückte: 'New World Blues', aber das bezieht bei Eric noch diverse andere, angrenzende Stile mit ein.
Sein neuestes Werk heißt "Diamond Days" und wieder hat Mr. Bibb eine stattliche Anzahl an Gästen ins Studio geladen, um dem jeweiligen Song zu der ihm entsprechenden Stimmung zu verhelfen. Wie gewohnt setzen diese Gäste faszinierende Farbtupfer, umrahmen den Künstler, die herrlichen Grundlagen stammen aber vom Meister selbst und das sind ein hervorragendes und fundiertes Gitarrenpicking und eine klasse Stimme. Mit dieser Stimme, ob gesungen oder fast gesprochen, lockt und verzaubert Eric einen, so dass man ihr gespannt lauscht. In dieser Art fällt mir wiederum nur Elliott Murphy ein, mit dem es mir ähnlich ergeht. So geht es beim Tall Cotton und auch beim Destiny Blues. Für den erhöhten Blues-Anteil beim zweiten Titel sorgt Jenny Bohmans Harmonica, sowie natürlich die entsprechenden Gitarren-Licks. Irgendwie wartet man zwar fast auf das Lösen der "Handbremse", der Spannung kommt es aber zugute.
Kurz scheint The Joker aufzuflackern, aber raffiniert verziert und mit einer gehörigen Portion Soul. Shine On pinselt sofort ein Lächeln auf die Gesichter der Zuhörer und lässt sie locker mitgrooven. Erinnert mich auch etwas an manchen Song auf Tracy Chapmans erster LP. Der Backgroundchor und das E-Gitarrensolo sorgen für immer mehr Schwung und Stimmung. Ein absoluter Anspieltipp für dieses Album!
Bevor das zu sehr ausufert, folgt gleich mal eine sentimentale Ballade, die zwischen Soul und Jazz hin und her flirtet. Dazu dann noch einen schönen Schuss Gospel und etwas französisches Flair und So Glad macht nicht nur den Interpreten glücklich. Einfach nur schön.
Mit dem Titelsong, Diamond Days, versucht uns Eric Bibb Mut zu machen: "Some days you get Diamonds, some days Nickels and Dimes, .... some days all you're doin' is payin' dues". Es läuft wohl darauf hinaus, dass man sich von nichts blenden lassen soll, da es morgen wieder ganz anders aussehen kann. Wenn man diesem Lied und der herrlichen Akustik-Slide-Gitarre zuhört, mag man allerdings fast an einen unendlichen Glückszustand glauben.
Sparsam instrumentiert - umso besser kann man dieser wundervoll gezupften Gitarre lauschen - kommt der Dr. Shine und erinnert mich stark an Dylans Don't Think Twice. Wohl nicht so tiefgründig, jedoch musikalisch ein weit größerer Ohrenschmaus, dem die Tuba noch das Sahnehäubchen aufsetzt. Klasse.

Eric sieht sicherlich weit jünger aus als er ist, seine Stimme scheint jedenfalls reifer zu klingen und das kommt Erzählnummern wie Heading Home sehr zugute. Dazu heult eine Harmonica den Heimweh-Blues. Noch bluesiger und urwüchsiger wird es beim live eingespielten My Father's House, das sehr rhythmisch und dynamisch, fast aggressiv kommt. Mitverantwortlich für den Groove ist der Allzweck-Bassist Dave Bronze.
Das Akustikgitarren-Intro von Forgiveness Is Gold ruft kurz "Babe, I'm gonna leave you", wird aber natürlich nicht die ZEP-Nummer sondern eine stimmungsvolle, ruhige Ballade, die auch einem Chris Rea gut gestanden hätte.
Wo wir es vorhin von Bob Dylan hatten: Mit Buckets Of Rain covert Eric Bibb einen Song des Songwriters von dessen "Blood On The Tracks" Album (1975). Martin Simpson ist für das geniale Gitarrenspiel zuständig, dem Eric nur noch seine Stimme hinzufügen muss, um diesen Song strahlen zu lassen.
Einige seiner "Heroes" lässt Eric in Still Livin' On aufleben: u.a. Mississippi John Hurt, Elizabeth Cotten und den Reverend Gary Davis. Feinster Delta-Blues-Stil, dem wieder Jim Shearers Tuba die besondere Note verleiht.
Nicht anwählbar aber vertreten ist der Bonus Track Worried Man Blues. Man muss nur warten, bis sich der Plattenspielerarm aus der Rille verabschiedet hat und schon bald ertönt dieses Traditional, welches für den passenden Ausklang dieses Albums sorgt.

Es geht also erwartet unaufgeregt bei Eric Bibb zu, aber Aufregung hat man ja oft genug, und wer Entspannung auf hohem Niveau möchte, wird mit "Diamond Days" bestens versorgt. Eric Bibb ist immer wieder mal auf Tour - hierzulande im Mai 2007 - und wer die Gelegenheit hat, sollte sich den Mann mal live ansehen.
Dieweil kann man sich den Typ ja auf 'enhanced video programn' ansehen und mit Eric fast 12 Minuten durch Paris schlendern, seinen Lieblingsgitarren-Shop besuchen, und ihm natürlich auch beim Spielen zusehen und hören.

Epi Schmidt, 05.03.2007

 

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