Empty Tremor Iridium, 7Hard, 2010 |
Gio De Luigi | Vocals | |||
Marco Guerrini | Guitar | |||
Christian Tombetti | Guitar | |||
Dennis Randi | Bass | |||
Marco Scott Gilardi | Keyboards & Backing Vocals | |||
Dario Ciccioni | Drums | |||
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01. Breaking The Mirror | 06. Unconditional Love | |||
02. Run | 07. Everyday | |||
03. Warm Embrace | 08. The Last Day On Earth | |||
04. Autumn Leaves | 09. Iridium | |||
05. Friends In Progression | ||||
Etwas überraschend kam das schon, dass EMPTY TREMOR wieder zurück sind (der letzte Longplayer datiert immerhin von 2004) und ihr viertes Album vorlegen. Noch überraschender ist, dass auch Giovanni de Luigi, der Sänger aus Gründertagen, bei den italienischen Prog-Metallern wieder mit von der Partie ist. Und der Mann am Mikro setzt den neun neuen Songs denn auch das Sahnehäubchen auf. Immer wieder fällt ja im Zusammenhang mit EMPTY TREMOR der Name DREAM THEATER. Also, wenn ich mir die Position des Sängers anschaue, schneiden die Italiener bestimmt nicht schlechter ab.
Ansonsten sind sie aber auch weit davon entfernt, ein Klon der amerikanischen Prog-Metal-Superstars zu sein. Dazu enthält “Iridium“ viel zu viele frisch Ideen, viel zu viel Seele und Emotionen (was ja bei DREAM THEATER bei aller Virtuosität gelegentlich etwas auf der Strecke zu bleiben droht) – und viel zu viele Keyboards. Diese bestimmen nämlich, trotz manch satter Gitarrenriffs (Breaking The Mirror) im Wesentlichen das Klangbild von EMPTY TREMOR. Was aber bei anderen Bands zu käsigem, schwülstigem Soundbrei verklumpt, wirkt hier warm, beseelt und trotz aller Klangfülle nie zu dick aufgetragen. Hier wird man nicht von Proggesteinen erschlagen, alles wirkt, trotz hoher Komplexität, noch in sich geschlossen und songdienlich – wenn auch mitunter in epischen Ausmaßen.
Sowohl bei breitwandigen, aber dennoch kitschfreien Balladen (Warm Embrace) oder düster Metallischem (Autumn Leaves) macht die Band aus Ravenna eine erstklassige Figur, überstrahlt von Gios leuchtend heller Stimme. “Iridium“ überzeugt durch Vielseitigkeit und einem hohen melodischen Anteil, ohne ins Seichte abzugleiten. Die Balance zwischen Prog und Metal stimmt hier einfach.