Elvis Presley Prince From Another Planet, Sony Music, 2012 |
Elvis Presley | Vocals, Guitar | |||
James Burton | Guitar | |||
John Wilkenson | Guitar | |||
Charlie Hodge | Guitar, Vocals | |||
Jerry Scheff | Bass | |||
Ronnie Tutt | Drums | |||
Glen D. Hardin | Piano | |||
J.D. Sumner & The Stamps, The Sweet Inspirations, Kathy Wesmoreland | Vocals | |||
The Joe Malin Orchestra | ||||
| ||||
![]() | ![]() | |||
CD 1: | ||||
"The Afternoon Show" | ||||
01. Introduction: Also sprach Zarathustra (Them From 2201: A Space Odyssey) | 14. Blue Suede Shoes | |||
02. That's All Right | 15. Reconsider Baby | |||
03. Proud Mary | 16. Hound Dog | |||
04. Never Been To Spain | 17. I'll Remember You | |||
05. You Don't Have To Say You Love Me | 18. Suspicious Minds | |||
06. Until It's Time For You To Go | 19. Introductions by Elvis | |||
07. You've Lost That Lovin' Feelin' | 20. For The Good Times | |||
08. Polk Salad Annie | 21. An American Trilogy | |||
09. Love Me | 22. Funny How Time Slips Away | |||
10. All Shook Up | 23. I Can't Stop Loving You | |||
11. Heartbreak Hotel | 24. Can't Help Falling In Love | |||
12. Medley: (Let Me Be Your) Teddy Bear, Don't Be Cruel | 25. End Theme (Orchestra) | |||
13. Love Me Tender | ||||
CD 2: | ||||
01. Introduction: Also sprach Zarathustra (Them From 2201: A Space Odyssey) | 12. Love Me Tender | |||
02. That's All Right | 13. The Impossible Dream (The Quest) | |||
03. Proud Mary | 14. Introductions by Elvis | |||
04. Never Been To Spain | 15. Hound Dog | |||
05. You Don't Have To Say You Love Me | 16. Suspicious Minds | |||
06. You've Lost That Lovin' Feelin' | 17. For The Good Times | |||
07. Polk Salad Annie | 18. An American Trilogy | |||
08. Love Me | 19. Funny How Time Slips Away | |||
09. All Shook Up | 20. I Can't Stop Loving You | |||
10. Heartbreak Hotel | 21. Can't Help Falling In Love | |||
11. Medley: (Let Me Be Your) Teddy Bear, Don't Be Cruel | 22. End Theme (Orchestra) | |||
DVD: | ||||
"Like A Prince From Another Planet" | ||||
01. 20-Minute Documentary | 03. The June 10th Afternoon Show (complete audio) with 20 Min. Fan-Shoot-Film | |||
02. The Complete WNBC-New York Press Conference Film | ||||
![]() |
Ich muss zugeben, ich halte den Titel dieser CD/DVD für nicht sonderlich gelungen. Schön, man hat sich an einer der Schlagzeilen orientiert, die Elvis Presley mit seinen 1972er Shows im New Yorker Madison Square Garden entfachte, und der halbwegs alberne Aufzug - zumindest aus heutiger Sicht - vom "King of Rock'n'Roll" hat schon fast was "Außerirdisches", aber irgendwie geht’s hier doch um Rock'n'Roll und nicht um Science Fiction. Da gehört bei einer Live-Aufnahme der Name des Konzertes oder des Ortes in den Titel. Finde ich.
Nun gut, es hat natürlich auch schon Veröffentlichungen dieser legendären Konzerte im Madison Square Garden gegeben, so dass Verwechslungen möglich gewesen wären. Hat man dieses Teil hier erst einmal, wird man es mit nichts mehr verwechseln und laut Sony ist hier auch alles zusammengekratzt worden, was irgendwie zu diesen Shows verfügbar war. Das führte sogar dazu, dass auf der DVD die komplette Nachmittagsshow des 10. November 1972 nochmals als Audiospur zu finden ist, durchsetzt mit ca. 20 Minuten, die damals ein Fan mit einer Handkamera aufgenommen hat. Da verschwindet dann das Bild zwischendurch immer wieder für einige Zeit und die grobkörnige Qualität will auch nicht komplett zum perfekten Ton passen. Und trotzdem, wenn der King auf der Bildfläche erscheint, hat das auch jetzt noch eine besondere Magie. Ob er Karateübungen vollführt, seine Band mit rudernden Armen zu mehr Tempo auffordert, man spürt, dass hier ein Entertainer besonderer Güte zu sehen und zu hören ist.
Zu hören ist auf den beiden CDs natürlich deutlich mehr und überwiegend macht es echt Spaß zu hören, wie Presley noch in Form war. Mit der Ursprünglichkeit der 50er hat das natürlich nur noch wenig zu tun, aber stimmlich ist er absolut top. Wechselt zwischen Rock'n'Roll, Country, Blues, Jazz, Swing usw. problemlos hin und her. Unterstützt von einer richtig guten Band, die zwar manchmal von dem Orchester eingelullt wird, aber in den meisten Fällen und Songs mit einer genialen Spielfreude glänzt. Besonders der Telecaster-Meister James Burton glänzt fast ständig mit tollen Einwürfen und Soli. Für Gitarrespieler ist allein der schon des Zuhörens wert.
Presley selbst ist nicht nur stimmlich ein Genuss, sondern unterhält auch mit seinen Entertainerqualitäten. Es sind immerhin gut 20.000 Besucher anwesend, aber man fühlt sich mehr wie in einem Club. Elvis scherzt mit dem Publikum, verzögert Ansagen, kokettiert mit den Fans, etwa beim Beginn von Hound Dog, den er erst ein paar Mal abbricht, um dann ihn dann als puren Blues zu beginnen. Kommt gut.
Das Programm birgt zwar etliche von Elvis' Rock'n'Roll-Klassikern, wie Blues Suede Shoes, That's All Right, Heartbreak Hotel usw., ist aber auch von zahlreichen Balladen, Soul- und Gospelnummern durchsetzt, so dass ein rechter Fluss manchmal fehlt.
Dafür geht’s aber bei Stücken wie Suspicious Minds richtig gut ab. Da ist mir das Tempo fast schon zu hoch, aber die Band spielt trotzdem perfekt und fehlerfrei. Also, das hat schon was und obwohl die Songs der beiden Shows fast identisch sind, gibt es doch immer kleine Variationen. Mit einem Performer wie Elvis auf der Bühne lässt auch die Spielfreude nicht nach, wenn auch die Power mehr aus Routine kommt, denn aus der jugendlichen Energie vergangener Tage.
Die Box ist schön gemacht, hat ungefähr die Größe der 45er Vinyl-Singles früherer Zeiten und neben den beiden CDs und der DVD - welche auch noch eine interessante Dokumentation und die ebenfalls unterhaltsame Pressekonferenz enthält - ist noch ein gut 50-seitiges Booklet Bestandteil dieser Edition.
Damit sollte man nicht nur zu Weihnachten ein paar leuchtende Augen zaubern können.