Elvis Presley Elvis Presley - Legacy Edition, Sony Music, 2011 |
Elvis Presley | Vocals, Guitar | |||
Scotty Moore | Guitar, Backing Vocals | |||
Bill Black | Bass, Backing Vocals | |||
Chet Atkins | Guitar | |||
Johnny Bernero | Drums | |||
DJ Fontana | Drums, Backing Vocals | |||
Floyd Cramer | Piano | |||
Shorty Long | Piano | |||
Ben and Bruce Speer, Gordon Stoker | Backing Vocals | |||
Vito Mumoolo | Guitar on "Elvis" | |||
Mike "Myer" Rubin | Bass on "Elvis" | |||
Richard Cornell | Drums on "Elvis" | |||
Luther "Red" Roundtree | Banjo on "Elvis" | |||
Carl Fortina, Dominic Fontieri | Accordeon on "Elvis" | |||
Rad Robinson, Jon Dodson, Charles Prescott | Backing Vocals on "Elvis" | |||
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"Elvis Presley" - Original Album: | ||||
01. Blue Suede Shoes | 10. I'll Never Let You Go (Little Darlin') | |||
02. I'm Counting On You | 11. Blue Moon | |||
03. I Got A Woman | 12. Money Honey | |||
04. One-Sided Love Affair | The Hit Singles: | |||
05. I Love You Because | 13. Heartbreak Hotel | |||
06. Just Because | 14. I Was The One | |||
07. Tutti Frutti | 15. My Baby Left Me | |||
08. Trying To Get You | 16. Lawdy, Miss Clawdy | |||
09. I'm Gonna Sit Right Down And Cry (Over You) | 17. Shake, Rattle And Roll | |||
"Elvis" - Original Album: | ||||
01. Rip It Up | 11. How's The World Treating You | |||
02. Love Me | 12 How Do You Think I Feel | |||
03. When My Blue Moon Turns To Gold Again | The Hit Singles: | |||
04. Long Tall Sally | 13. I Want You, I Need You, I Love You | |||
05. First In Line | 14. Hound Dog | |||
06. Paralyzed | 15. Don't Be Cruel | |||
07. So Glad You're Mine | 16. Any Way you Want Me (That's How I Will Be) | |||
08. Old Shep | 17. Too Much | |||
09. Ready Teddy | 18. Playing For Keeps | |||
10. Anyplace Is Paradise | 19. Love Me Tender | |||
Mit dieser Veröffentlichung huldigt Sony Music ein weiteres Mal dem "King of Rock'n'Roll" - Elvis Presley. Im schön gemachten, mehrfach aufklappbaren Digi-Pack, mit 24-seitigem Booklet, werden die beiden ersten Alben des Sängers hier neu aufgelegt. Ergänzt durch die "Hit-Singles" aus den entsprechenden Jahren, denn - das darf nicht vergessen werden - bis in die Mitte der 60er waren LPs (also "Longplayer" = Alben) selten was anderes als die Anhäufung von Singles plus ein paar Füllern. Oft genug erschienen Songs gar bloß als 45er (Single). Heutzutage unvorstellbar, dass Heartbreak Hotel weder auf dem ersten noch dem zweiten Elvis-Album enthalten war.
Beim Cover denken musikhistorisch Bewanderte natürlich auch gleich an diejenigen, die sich diese Vorlage zueigen gemacht haben. Man schaue sich nur THE CLASH und deren Album "London Calling" an.
Über die Songs braucht eigentlich nicht viel gesagt zu werden. Was wäre über Blue Suede Shoes noch nicht geschrieben worden? Einen genialeren Einstieg in ein Album kann man sich selbst heutzutage schwer vorstellen. Songs wie One Sided Love Affair, Tutti Frutti, Blue Moon, Trying To Get To You, I'm Gonna Sit Right Down And Cry (Over You) sind Evergreens, deren Titel allein bei jedem, der sich mal für Rock'n'Roll begeistern konnte, im Kopf sofort die Jukebox anwerfen.
Ein paar Balladen sind natürlich dabei, aber vor allem das erste Album sprüht vor Esprit. Das liegt natürlich an dem jugendlichen Sänger mit seinem Talent und Willen, aber auch zu einem großen Teil an der gleichsam legendären Begleitband. Die Gitarren-Licks von Scotty Moore sind auch für heutige Gitarristen jederzeit noch eine Inspiration. Da sollte man ruhig einmal genauer hinhören. Auch ein Keith Richards würdigte ihn in seiner Biografie "Life", und erzählt, dass er manche Kniffe Moores bis heute nicht herausgefunden hätte.
Man muss ja bedenken, dass die Musiker damals kaum Vorlagen für ihre Musik hatten und praktisch etwas vollkommen Neues kreierten.
Macht richtig Spaß, wenn mit My Baby Left Me, Lawdy, Miss Clawdy und Shake, Rattle And Roll am Ende des ersten Silberlings ein kleiner Schlussspurt erfolgt.
Damals coverte jeder jeden und was ein Erfolg war, wurde dutzendfach von Anderen übernommen. Entsprechend strotzen auch diese zwei Alben vor Coverversionen und Rip It Up ist nahezu eine so fetzige Eröffnung von "Elvis" wie es Blue Suede Shoes beim Erstling war, aber mit dem Original von Little Richard natürlich nicht vergleichbar. Da ist die Stimme von Elvis denn doch noch nicht so rau und ausgereift. Nichtsdestotrotz rocken Songs wie Long Tall Sally und Paralyzed grandios und bei den "Hit-Singles" gibt es dann wieder eine unschlagbare Version von Hound Dog die natürlich jeder kennt und die bald 60 Jahre später immer noch jeden Rock'n'Roller vom Hocker reißt.
Mir scheint allerdings der Anteil der Balladen, beim zweiten Album, höher zu werden. Schwer erträglich wurden diese aber erst in den 60ern. Hier haben Nummern wie First In Line noch einen gewissen "Demo-Charakter", werden aber durch diese Ausnahmestimme trotzdem noch gerettet. Bei How Do You Think I Feel zeigen sich schon erste Anzeichen von karibischen Einflüssen, die auch später noch deutlich höheren Anteil gewinnen sollten.
Große und großartige Songs hat der King auch später noch aufgenommen und veröffentlicht. Zwei so gute Alben, die durchgängig Spaß machen, sind ihm - meiner Meinung nach - nicht mehr gelungen. Wer sie noch nicht hat, der kann sich etwas Rock'n'Roll Grundnahrung verschaffen.