Elvenking Red Silent Tides, AFM Records, 2010 |
Damna | Vocals | |||
Aydan | Guitar | |||
Rafael | Guitar | |||
Gorlan | Bass | |||
Zender | Drums | |||
Elyghen | Violin | |||
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01. Dawnmelting | 07. Your Heroes Are Dead | |||
02. The Last Hour | 08. Those Days | |||
03. Silence De Mort | 09. This Nightmare Will Never End | |||
04. The Cabal | 10. What's Left On Me | |||
05. Runereader | 11. The Play Of The Leaves | |||
06. Possession | ||||
ELVENKING… der Bandname beflügelt die Fantasie und lässt Bilder von Lothlorien und Galadriel - zugegebenermaßen durch die ‚Herr der Ringe'-Verfilmungen beeinflusst - vor dem inneren Auge entstehen.
Dazu eilt den Italienern der Ruf voraus, der Folk Metal-Szene zugehörig zu sein. Wer jetzt allerdings eine südländische Antwort auf SKYCLAD, CRUACHAN oder KORPIKLAANI erwartet, wird sich etwas verwundert die spitzen Lauscher reiben und vielleicht sogar enttäuscht von der Band abwenden.
ELVENKING haben in der Praxis gar nicht so furchtbar viele Folkelemente in ihrem Sound, zumindest nicht, wenn man das aktuelle Album betrachtet.
Schade eigentlich, denn nimmt man die Singleauskoppelung The Cabal oder Stücke wie The Play Of The Leaves zum Maßstab, dann hat seit Gary Moores "After The War"-Scheibe wohl niemand mehr das ursprüngliche Erbe THIN LIZZYs mit dezenten keltischen Melodiebögen unter einer dicken Schicht traditionellen, melodischen Heavy Rocks ähnlich souverän aufgegriffen und in den eigenen Sound integriert. Davon hätte "Red Silent Tides" durchaus noch mehr vertragen können.
Stattdessen gibt es überwiegend Melodic Rock und Metal mit einem zurückhaltenden Schuss Neoklassik, Anklängen an die frühen BON JOVI und eben den bereits angeführten, vereinzelten keltischen Einflüssen, die aber zugegebenermaßen sehr effektiv zum Tragen kommen.
Man mag zwar die fehlende Konsequenz bedauern und sich stellenweise einen etwas druckvolleren Sound wünschen, doch nach fünfzig Minuten Hörgenuss hält man eine hochklassige CD in den Händen, die durch kompositorische Reife punktet. Obendrein entwickeln ELVENKING immer noch eine sehr individuelle Note, mit der sich der Sechser angenehm vom typischen Melodic Metal-Einheitsbrei abhebt. Von daher: Daumen nach oben!