Elliott Murphy

Twelfth Night

( English translation by Google Translation by Google )

DVD-Review

Reviewdatum: 28.04.2005
Jahr: 2005

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Elliott Murphy
Twelfth Night, Blue Rose Records, 2005
Elliott Murphy Vocals, Guitar & Harmonica
Olivier Durrand Guitar & Vocals
Cindy Bullens Guitar & Vocals
Danny Montgomery Drums
Jorge Otero Bass, Mandolin & Vocals
Länge: ca. 120 Min Medium: DVD
1. Temple Bar12. Neverland
2. The Best Kiss13. Night Falls
3. Come Louann14. Mountain Of Love
4. Green River15. I Want To Talk To You
5. Cutting The Cake16. Diamonds By The Yard
6. Hollywood17. Irish Eyes
7. Buddy And Peggy Sue18. The Red Lights
8. Lo And Behold19. Last Of The Rock Stars
9. Simple Twist Of Fate20. Ground Zero
10. Banks Of The Ohio21. Let´s Spend The Night Together
11. On Elvis Presley's Birthday

Heutzutage sind die Kosten für die Herstellung von all dem digitalen Kram ja nicht mehr so hoch, und so kommen wir auch bei Künstlern in den Genuss von "visuellen Mitschnitten", die ihre Verkäufe nicht in Hunderttausenderzahlen rechnen.
Elliott Murphy ist so ein ewiger Geheimtipp und erfreulicherweise ist der seit 10 Jahren bei einer Plattenfirma die ihn trotzdem, oder gerade deswegen, entsprechend "featured".
Jenen Blue Rose Records ist es zu verdanken, dass, neben einer "Best Of" CD und einem lange verschollenen Live-Album, wir uns diesen Herrn jetzt auch abseits seiner Tourneen anschauen und -hören können.
Auch wenn Herr Murphy auf der DVD mal von der "elften Nacht" spricht, es waren 12 Nächte, die er mit seiner Band im März 2004 am Stück unterwegs war und jene 12. Nacht ist hier dokumentiert. Aufgenommen wurde im Heilbronner "Bürgerhaus Böckingen".
Ich erwähne gern, dass auch ich schon auf dieser Bühne stand und spielte. Zwar als einziger "Weißer" in einer Band von Afrikanern, aber das ist eine andere Geschichte...
Auf jeden Fall ist der Konzertsaal eine wunderbare Live-Location, mit seinem katakombenhaften Backstein-Innenraum. Deutlich sichtbar prangt ein orangeleuchtendes Schild "Jugendtreff Bürgerhaus Böckingen" über der Bühne. Es braucht die wenigen Kameraschwenks nicht, um zu ahnen, dass die Jugend an diesem Abend deutlich in der Minderheit ist. Die Anwesenden allerdings, welchen Alters auch immer, erlebten ein Konzert um das man sie beneiden kann.

Zunächst noch etwas zurückhaltender, unsicher ob die malträtierte Stimme hält, startet das Konzert im Duo mit Olivier Durand und dem Song Temple Bar. Wie gewohnt steigen Bass und Schlagzeug zum zweiten Song mit ein und auch Cindy Bullens ist ab da mit an Bord. Die ist sich auch nicht zu schade bei einigen Songs nur Percussion beizusteuern, oder nur Gesang, aber häufig verleiht sie den Songs mit ihrer akustischen Gitarre auch mehr Druck.
Elliott Murphy und der Franzose Olivier Durand harmonieren absolut perfekt, schaukeln sich gegenseitig beim spielen hoch und ergänzen sich beeindruckend.
Durand wirkt ja oft etwas unterkühlt und ein Lächeln zwängt sich mitunter schwer durch seine Lippen, aber wenn er in seine Soli einsteigt geht er immer mehr aus sich heraus und sorgt für entsprechende Begeisterung bei den Zuhörern. Zumal wenn er dafür seinen Verzerrer benutzt, wie bei Green River. Der Song ist ja noch relativ neu in Elliotts Repertoire, aber schon jetzt einer seiner Klassiker und ein erstes Highlight.

Viel Zeit für langsame Songs wird nicht verschwendet und Schlag auf Schlag reihen sich die Songs aneinander, sorgen für immer mehr Stimmung. Dazu tragen natürlich auch Elliotts Ansagen bei. Als er die elfte Nacht und das elfte Konzert der Tour verkündet, verweist er schelmisch darauf, dass sie sonst 22 Shows in elf Tagen gespielt hätten. Zwischenzeitlich ernennt er Heilbronn mal kurzerhand zum "German Capital of Rock'n'Roll" und stellt Blue Rose in einer Reihe mit Motown und Stax. Der Mann war schon immer einer mit Visionen.
Für das flotte Buddy And Peggy Sue schnallt er sich auch mal die elektrische Gitarre um und übernimmt auch die Soli in dem Song. Nicht so fingerfertig wie Durand, aber mit viel Herzblut. Der Song selber klingt sehr ähnlich zu John Mellencamps R.O.C.K. In The U.S.A. und geht entsprechend gut ab.

Die Kameras waren recht nahe an der Bühne zugange und so kommt man sich auf vor dem Bildschirm wie mittendrin vor. Manchmal wünschte man sich auch Mal eine Totale um die Band als Ganzes zu sehen, aber gut, das ist ja keine Mega-Produktion und Spaß hat man auch so.
Die Rhythmusgruppe agiert absolut perfekt. Da hat Mr. Murphy einen guten Griff getan! Der Spanier Jorge Otero lässt, wie in Banks Of The Ohio, auch mal die Mandoline erschallen und sorgt für passende Backing Vocals. Danny Montgomery an den Drums ist ein Dampfhammer-Uhrwerk, das die Band immer vor sich her schiebt. Allerdings sorgt er mit wechselnden Drumsticks, dem jeweiligen Song angepasst, auch für ruhigere Töne wenn nötig.
"I don't love this place where I live, this particular geographic location..." ist klar, einer der Elliott Murphy Songs, On Elvis Presley's Birthday, berührt den Zuhörer wie eh und je. Selbst Elliott scheint bei den Worten "It was wonderful, it was wonderful" ein Leuchten in den Augen zu bekommen, als wäre die Geschichte erst gestern passiert und nicht tausendmal erzählt.

Cindy Bullens bekommt das Spotlight für den Titelsong ihrer letzten CD Neverland. Wiederum glänzt Olivier Durand an der Lead-Gitarre und sorgt für reichlich brodelnde Töne. Die Power der CD-Version wird aber hier nicht erreicht.
Anders bei Elliott: I Want To Talk To You wird mit einer kaum erwarteten Vehemenz rausgeschleudert und spätestens bei Last Of The Rock Stars kocht der Saal dermaßen, dass man selbst vor dem Fernseher mitklatscht.
Für Ground Zero wird es naturgemäß noch mal etwas besinnlicher, aber beim STONES-Cover Let's Spend The Night Together ist alles zu spät, da sind alle im Raum wieder auf 180.

Diese DVD beweißt was für ein toller Entertainer dieser Elliott Murphy ist und welch hervorragende Band, allen voran Olivier Durand, er um sich zu scharen weiß. Der Sound passt, die Songs sind klasse, die Band perfekt - eine der besseren DVD-Veröffentlichungen heutzutage.

Bild: PAL 4:3
Ton: PCM Stereo; 5.1 Surround
Kein Ländercode

Epi Schmidt, 28.04.2005

 

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