Take The Fall, Eigenvertrieb, 2007 | ||||
Elliot Randall | Vocals, Guitars | |||
James Deprato | Guitar, Lap-Steel, Background Vocals | |||
Michael Shiono | Bass | |||
Kyle Caprista | Drums, Percussion, Background Vocals | |||
Danny Blau | Keyboards, Percussion | |||
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1. How To Get Old | 6. Don't Give Up On Me | |||
2. Elephant | 7. Hold The Candle | |||
3. Second Time Around | 8. Kansas City Breakdown | |||
4. Take The Fall | 9. We Don't Talk Like We Used To | |||
5. Everything Reminds Me Of You | 10. Leaving This Town | |||
Wenn jemand wie der 25-jährige Kalifornier Elliot Randall (der übrigens absolut nichts mit dem alten STEELY DAN-Gitarristen zu tun hat) sagt, er sei "von all dem alten Zeugs beeinflusst oder zumindest von dem neuen Zeugs, dass wie das alte klingt", dann sagt er dies sicher mit einem leichten Schmunzeln, trifft aber genau den Kern der Sache. Sein Debutalbum "Take The Fall" klingt wie eine heitere, bisweilen auch recht melancholische Erkundungsfahrt durch die letzten drei Dekaden der Singer-Songwriter-Westcoast-Alternative-Country-Ära. Man könnte auch sagen, Randalls Debut gleicht einem musikalischen Schwamm, den es gilt auszupressen, um sich daran zu erfrischen.
In meinen Ohren wildern Randalls Lieder ganz heftig im allseits beliebten und etablierten Ryan Adams-Ouevre, der ja wiederum auch nur all das gekonnt reproduzierte, was seine Ahnen ihm als Erbgut hinterliessen. Randall besitzt zufälligerweise Ryans Stimmlage und diesen ausgesprochenen Sinn für's Melodische, für's Eingängige, für's Zärtliche, für's Verzweifelte und ist sich darüber im Klaren wie man pointierte, griffige Hooklines kreiert. Die ersten fünf Songs von "Take The Fall" stehen sämtlich auf einem recht hohen Qualitätslevel, pendeln geschickt zwischen aufgebrachten, energischen Up-Tempo-Songs, die auch mal kernige E-Gitarren in den Vordergrund stellen und hoffnungslos romantischen, wunderbar rührseligen Balladen, die ihren Ursprung womöglich im Studium der alten Gram Parsons oder Jackson Browne-Platten suchen.
Randalls Band operiert mit jugendlicher Unbekümmertheit, setzt u.a. mit Hammond-B-3 und Wurlitzer-Piano feingliedrige Akzente und belässt einen in der Hoffnung, dass auch die nachwachsende Musikergeneration in der Lage ist, vintage-style zu musizieren, so dass den Anhängern der guten alten Zeit nicht bange werden braucht.
Gegen Ende des Albums werden die Kompositionen jedoch etwas beliebiger. Songs wie Don't give up on me, das nach einer sonnenverbrannten Teenager-Strandhymne klingt oder auch das im Honky-Tonk-Taumel polternde Leaving this town klingen eher wie bemühte Fingerübungen aus zurückliegenden Jahren und wollen nicht so recht in den eigentlich ziemlich reifen, um nicht zu sagen abgeklärten, Flow dieses Debutalbums hinein passen.
Dennoch überzeugt Elliot Randalls Debut, weil die guten Songs tatsächlich überwiegen und die zwei blasseren Titel mit Bravour überstrahlt werden. Wenn das mal nicht ein guter Schnitt ist, Mr. Randall. Man darf auf die weitere Entwicklung dieses Songschmieds gespannt sein.