Eleni Mandell

... einfach einen netten Jungen kennengelernt

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Interview

Reviewdatum: 08.01.2005

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Eleni Mandell
"...einfach einen netten Jungen kennengelernt", Interview

Zur V? des aktuellen Albums "Afternoon" am 10.01.2005 und als Einstimmung f?r die anstehende Tour im Februar traf sich Frank Ipach mit Eleni Mandell und befragte sie zu Musik, Liebesleben, B?hnenleben und Zukunftspl?nen.

Hooked on Music: Dein letztj?hriges Album "Country For True Lovers" bedeutete einen grossen Karriereschub f?r Dich, zumindest in Europa, sch?tze ich. Hast Du es derart heftig erwartet oder warst Du letzten Endes doch ?berrascht?
Eleni Mandell: Oh, ich war absolut positiv ?berrascht. Wir bestritten eine wundervolle Tour und haben ne Menge erlebt.
HOM: Und wie fiel die Resonanz in Deiner Heimat U.S.A. aus?
E.M.: Ach, es lief ?berall ganz ordentlich, aber ich glaube, hier in Deutschland haben wir einfach in sch?neren Clubs und Orten gespielt und... ich sch?tze ich war auch deshalb ?berrascht (lacht) weil so viele Leute zu den Gigs kamen, das war fast ein Schock.
HOM: Vor vielen Leuten hast Du denn gespielt? 60, 80, 200?
E.M.: Oh Gott, da bin ich nicht sicher. Ich versuche es eher zu vermeiden, ?ber Zahlen nachzudenken (lacht). Ich gebe nicht so viel auf Zahlen und Verk?ufe und solche Sachen... Aber in Berlin z.B. war's ausverkauft, obwohl wir zum allerersten Mal dort spielten und das war grandios, wirklich.
HOM: Du bist schliesslich immer noch ein "independent artist", deshalb sei die Frage erlaubt, ob Du mit Deinen Aktivit?ten ausreichend Geld verdienst, um Deinen Lebensunterhalt zu bestreiten?
E.M.: Doch, doch, in den letzten drei Jahren hab ich's geschafft. Zuvor hatte ich noch einen anderen Job, aber ehrlich gesagt, ich weiss nat?rlich nicht wie lange das anhalten wird. Aber es ist okay so... uns geht's ganz gut, wir bleiben auf dem Boden der Tatsachen und m?ssen zusehen, dass unsere Inspiration nicht abhanden kommt.

HOM: Eleni, ich hab Deine ersten drei Alben bisher nie richtig geh?rt. Aber von dem was man so gelesen hat, musst Du eigentlich eine ordentliche Sinneswandlung unternommen haben, als Du "Country For True Lovers" aufgenommen hast. Wie kam das? Du h?ttest doch auch ein Country-Album zu Beginn Deiner Karriere aufnehmen k?nnen, oder?
E.M.: ?h, das war kein richtiger Sinneswandel, das war eher nur so ein Augenblick, eine Laune, ich wollte es einfach tun, weil ich immer schon traditionelle Country-Musik geliebt und geh?rt habe. Und auch auf meinen alten Alben gab's immer mal ein paar kleine Country-Einfl?sse hie und da. Deshalb bin ich jetzt noch lange kein Country-K?nstler. Auch mein neues Album ist kein Country-Album in diesem Sinne, sondern eher ein wenig wie meine fr?heren Alben, das heisst, irgendwie 'ne Mischung aus vielen Einfl?ssen. Also, f?r mich war's ?berhaupt keine ?nderung, sondern einfach nur Spass, verstehst du?
HOM: Aber h?ttest Du auch ein Country-Album zu Beginn Deiner Karriere aufnehmen k?nnen?
E.M.: Ja schon, aber damals war's halt noch nicht in meinem Kopf.

HOM: Jetzt mal zu Deinem neuen Album. Im begleitenden Pressetext steht ein Zitat von Dir, Eleni, in dem Du ank?ndigst, Dein kommendes Album sei voll von Soul Music. Da sag mir doch jetzt einfach mal, wie Deine Definition von Soul Music aussieht.
E.M.: Aah, das ist eher als lockere Umschreibung zu verstehen. Klar, ich hab immer schon 'ne Menge Soul Music geh?rt. Fr?he Soul-Musik aus den F?nfzigern und Sechzigern, Ray Charles und so'n Kram. Na ja, ich weiss nicht so recht, dadurch dass ich dieses Zeug geh?rt habe, lernte ich eine Menge von diesen tollen S?ngern und irgendwie hat mich das alles wie durch einen Filter durchdrungen und tauchte dann auf meinen Platten auf. Ich versuch jetzt nat?rlich nicht eine Themen-Platte zu machen, es ist einfach nur meine Version von Soul-Musik. Das zieht sich irgendwie schon durch all meine Aufnahmen. Ich versuche halt immer m?glichst 'soulful' zu singen (lacht). Na ja, das ist dann meine Definition von Soul-Musik.

HOM: Was an "Afternoon", Deinem neuen Album, auff?llt, ist, dass es mit einer, na sagen wir mal, "direct-to-your-face"-Produktion daherkommt. Ich meine, es h?rt sich an, als st?nden alle Musiker tats?chlich gemeinschaftlich im Studio und musizierten frei drauf los... war's wirklich so?
E.M.: Ja, ja, (vehement) fast alles war live. Die E-Gitarre wurde "overdubbed", weil Joshua Grange, unser Gitarrist, ja nicht gleichzeitig den Engineer und Gitarristen abgeben konnte. Er sa? am Pult und hat seinen Kram hinterher draufgespielt. Aber Bass, Schlagzeug und mein Zeug wurde direkt 'live' eingespielt.
HOM: Und die Keyboards sind wohl auch 'Overdubs', oder?
E.M.: Ja klar, auf zwei oder drei Songs, glaub ich...
HOM: Spielt Joshua Grange tats?chlich 'ne alte Hammond B-3?
E.M.: Nein, es ist zwar 'ne Hammond, aber irgend so ein altes und seltsames Ding, keine B-3, nee, nee, das Teil vermittelt eher so einen Karussell- bzw. Kirmes-Sound.

HOM: Eine Menge Deiner Songtexte handeln von Liebe im Allgemeinen und von Begehrlichkeiten, Lust und Anspielungungen auf Sex im Speziellen. Aber es kommt immer wieder der bittere Geschmack von entt?uschten Erwartungen durch. Sind Deine Texte fiktiv oder bist Du das wirklich in Deinen Songs?
E.M.: ?hm, meine Texte sind ehrlich und... (z?gerlich) sie spiegeln meine Lebenserfahrungen. Aber die gute Nachricht ist, dass die Dinge sich mittlerweile ?ndern (lacht). Ich habe eben eine Menge interessanter Charaktere kennengelernt und da macht man eben auch schlechte Erfahrungen, na klar...
HOM: Ja sicher, aber es sieht f?r mich so aus, als seist Du st?ndig ungl?cklich verliebt. Das ist ja f?rchterlich.
E.M.: Ja, (lacht) aber ich habe immerhin Hoffnung f?r die Zukunft.
HOM: Das w?nsch ich Dir aber auch, Eleni...
E.M.: Schliesslich habe ich mir einige schlechte Angewohnheiten abgew?hnt, und ich glaube, die Dinge werden sich zuk?nftig zum Besseren wenden. Na ja, ich weiss gar nicht so genau, aber bei mir scheint es fast so, als sei ich nicht so unbedingt daf?r geschaffen, fr?hliche und heitere Musik zu machen, so dieses "Ob-la-di-ob-la-da"-Ding, weisst du, das ist nichts f?r mich. Ich f?hl mich meistens zu dunklerem Kram hingezogen, versuche irgendwie die Sch?nheit im H?sslichen zu finden.

HOM: Eleni, in Deinem Song Sun's always shining in Rome sprichst Du ?ber einen Mann aus M?nchen.
[Oh, shit. D.M.a.M.]
E.M.: Oh, shit...
HOM: Welche Erinnerungen hast Du an M?nchen?
[Frankie! Fragt man sowas? D.M.a.M.]
E.M.: (lacht) Na ja, ich hab einfach einen netten Jungen dort kennengelernt, aber es ist nie wirklich was passiert. Und ich habe an ihn gedacht, als ich den Song schrieb.
[D.M.a.M. seufzt tief...]
HOM: Mein Kollege sah vorletzten Sommer eins Deiner Konzerte in M?nchen. Er empfand Deine B?hnenausstrahlung als eine Mischung aus Sch?chternheit, Unnahbarkeit und einem Hauch von Reserviertheit. F?hlst Du Dich eigentlich wohl auf der B?hne oder ist es ein Problem f?r Dich, Deine doch recht intimen Texte mit dem Publikum im Saal zu teilen?
E.M.: Oh, ich liebe es aufzutreten. Eigentlich ist es fast der beste Teil dessen was ich insgesamt als K?nstler tue. Der Moment, in dem du f?hlst, dass die Kommunikation zwischen dir und den Musikern und dem Publikum funktioniert, ist wirklich erhebend. Nat?rlich passiert das nicht in jeder Show gleich gut, aber je ?fter wir touren desto besser f?hlen wir uns auf der B?hne.
Es ist aber auch schwierig, manchmal denk ich dr?ber nach, wie ich hierhin gekommen bin und dann bin ich manchmal auch geschockt, dass es soweit gekommen ist. Dass die Leute rufen und meine Musik h?ren wollen, das ist schon verr?ckt. Aber hier bin ich und es ist schon ein bisschen irre... Nat?rlich habe ich so meine Momente auf der B?hne, in denen ich m?glicherweise ein wenig reserviert wirke, aber ich arbeite an mir. Und alles was mir so im Leben passiert, reflektiert sich nat?rlich auch auf der B?hne. Aber mit der Zeit arrangiere ich mich immer mehr mit meinem B?hnendasein.

HOM: Kommst Du denn demn?chst auch wieder nach Deutschland?
E.M.: Ja klar, Ende Januar, Anfang Februar werden wir eine ca. einmonatige Tour in Deutschland unternehmen. Ich freu mich zwar nicht so sehr auf euer Wetter dort, aber ich mag es trotz allem sehr, in Deutschland auf der B?hne zu stehen.
HOM: Und sonst? Was hast Du f?r Zukunftspl?ne?
E.M.: Wir werden neben den Deutschland-Terminen auch einige in der Schweiz und in ?sterreich bestreiten und hoffentlich auch ein paar in Belgien und Holland. Ja, und in Skandinavien w?rde ich gerne mal touren, aber das ist alles nicht so einfach... der komplette Plan steht noch nicht so recht fest, wir werden sehen.

HOM: Okay, Eleni, dann dank ich Dir f?r die Zeit, die Du dir f?r uns und unsere Leser genommen hast und w?nsch Dir alles Gute f?r die Zukunft.
E.M.: Okay, ich hab zu danken... m?glicherweise sehen wir uns auf meiner Tour. Bye bye.
HOM: Das k?nnte gut m?glich sein, bis dahin. Bye.

Frank Ipach, 08.01.2005

 

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