Einar Solberg

16

( English translation by Google Translation by Google )

LP-Review

Reviewdatum: 17.06.2023
Jahr: 2023
Stil: Progressive Rock
Spiellänge: 69:55
Produzent: Einar Solberg

Links:

Einar Solberg @ facebook


Plattenfirma: Insideout Music

Promotion: Oktober Promotion


Redakteur(e):

Marc Langels


s. weitere Künstler zum Review:

Leprous

Ihsahn

Titel
Seite A:
01. 16
02. Remember Me
03. A Beautiful Life
Seite B:
01. When All Twigs Broke
02. Metacognitive
03. Home
 
Seite C:
01. Blue Light
02. Grotto
03. Splitting The Soul
Seite D:
01. Over The Top
02. The Glass Is Empty
Musiker Instrument
Einar Solberg Gesang & Keyboards
Keli Gudjonsson Schlagzeug
Tor Egil Kreken Bass
Raphael Weinroth-Browne Cello
Chris Baum Violine
Ben Levin & Magnus Bormark Gitarre
Toti Gudnason Gitarre & Piano
Ihsahn Gitarre & Gesang
Star Of Ash Samples
Asger Mygind Gitarre & Gesang

Der Name Einar Solberg mag den meisten Metal-Fans nicht sofort geläufig sein. Aber im Zusammenhang mit seiner Progressive Metal-Band LEPROUS dürfte das schon ein wenig anders aussehen, denn die Norweger genießen einen auch über den Rand der Szene hinaus wahrlich exzellenten Ruf. Und der hat nicht unerheblich auch mit den Qualitäten von Solberg zu tun, zum einen als Sänger und zum anderen als Komponist. Nach sieben gemeinsamen Alben war es nun offenbar an der Zeit für ein erstes Solowerk.

Dazu hat sich Solberg eine ganze Reihe (mehr oder weniger bekannter) Mitstreiter gesucht, mit denen er teilweise zusammen komponiert hat, oder die aber einfach "nur" ihre instrumentalen Fähigkeiten zum Gelingen der Scheibe beigetragen haben. In diesem Zusammenspiel kann Solberg auch kompositorisch noch deutlich offener für verschiedene Stile agieren als dies mit seiner Stammband möglich wäre, die ja einen eigenen Sound etabliert hat und mit zu großer Varianz wahrscheinlich den einen oder anderen Fan vor den Kopf stoßen würde.

Photo Credit: Elena Sihida

Diese Möglichkeiten nutzt Solberg denn auch weidlich aus und wagt den musikalischen Spagat zwischen progressiven Elektro-Songs, die fast ein wenig NINE INCH NAILS-Flair versprühen bis hin zu klassischen Kammerorchester-Klängen. Metal gibt es hier keinen zu hören, auch wenn EMPEROR-Frontmann Ihsahn bei Splitting The Soul der Co-Komponist und sogar Gesang und Gitarre beisteuert. Aber die Kompositionen bestechen insbesondere durch Finesse, die fast an Zerbrechlichkeit grenzt und nur selten kommt es zu emotionalen Ausbrüchen, wie etwa bei Splitting The Soul. Und gerade dann der Kontrast zwischen Solbergs elegantem und exaltierten Gesang bis in höchste Lagen und dem gegenüberstehend Ihsahns gutturaler Stil bilden eine faszinierede Kombination. Aber diese Emotionalität ist eher eine Ausnahme, denn überwiegend zeichnen sich die Songs durch ein besonderes Faible für Dynamik und spannungsvollen Aufbau bis hin eben zu dramatischen Elementen aus.

Damit passt die Musik auch perfekt zu den Themen der Songs. Denn in den Texten beschäftigt sich Solberg mit den wichtigen Entwicklungsjahren zwischen 16 und 19 und seinen Erfahrungen. Insofern ist "16" auf dieser Ebene vielleicht die persönlichste Scheibe, die man von Solberg bisher zu hören bekommen hat, auch wenn er sich ja schon bei LEPROUS gerne mit persönlichen Themen auseinandergesetzt hat. Insofern ist es sehr schön, dass die Texte auf einer vierseitigen Beilage (in großer, gut zu lesender Schrift) enthalten sind.

"16" kommt als Doppel LP in einem schön gestalteten Klappcover. Dabei lassen die Bilder manchmal eher den Eindruck entstehen, dass man hier vielleicht einen naturverbundenen Liedermacher vor sich hätte. Aber dieses Missverständnis wird ja recht schnell korrigiert, wenn man das 180 Gramm schwere schwarze Vinyl auf den Plattenspieler legt und die musikalische Reise  in die Jugend von Einar Solberg antritt, die sich auf die vier Seiten mit insgesamt elf Titeln verteilt. Ein Tripp, der sich auf alle Fälle lohnt.

 

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