Echo And The Bunnymen

Dancing Horses

( English translation by Google Translation by Google )

DVD-Review

Reviewdatum: 16.07.2007
Jahr: 2007

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Redakteur(e):

Ralf Stierlen


Dancing Horses, Snapper Music, 2007
Auszug:
Ian McCulloch Vocals
William Stewart Guitar
Paul Fleming Keyboards
Simon Finley Drums
Stephen Brannan Bass
Gordon Goude Guitar
Produziert von: Dave Meehan Länge: ca. 133 Min Medium: DVD
1. Going Up11. In The Margins
2. With A Hip12. Never Stop
3. Stormy Weather13. Villiers Terrace
4. Show Of Strength14. Of A Life
5. Bring On The Dancing Horses15. Rescue
6. The Disease16. The Cutter
7. Scissors In The Sand17. Nothing Lasts Forever
8. All That Jazz18. Lips Like Sugar
9. The Back Of Love19. Ocean Rain
10. The Killing Moon

In geradezu existenzialistischem Schwarz, Haare wie Klamotten und Brillen, tauchten ECHO & THE BUNNYMEN im Jahre 1978 aus dem Liverpooler Nebel auf, um dem Rest der Menschheit ihren ganz persönlichen Weltschmerz in vertonter Form mitzuteilen. Nach dem Tod von Schlagzeuger Pete de Freitas im Jahre 1989 kam zwar bald danach das Aus für die inzwischen etwas aus dem Focus geratene Band, denn mit dem Abschied der achtziger Jahre waren auch Postpunk und leicht düsterer New Wave nicht mehr gefragt. Stattdessen prägten Holzfällerhemden und juvenile Krachmacher aus Seattle die frühen Neunziger. Aber die Zeit heilt nicht nur alle Wunden, aufgerissen durch einige rechtliche Streitigkeiten um Namensrechte und frühere Verdienste, sondern lässt auch gelegentlich zusammenwachsen, was doch irgendwie zusammen gehört. Also fanden sich McCulloch und der Rest Ende der Neunziger wieder zusammen und feierten 2002 endgültig ihre Wiederauferstehung. Allerdings ist es inzwischen eher ein Duo aus McCulloch und Gitarrist William Stewart mit wechselnden Begleitern. Aber gerade auf der Bühne vermag die alte Magie noch gelegentlich aufzusteigen.

Die vorliegende DVD "Dancing Horses" wurde anlässlich eines Konzertes vom November (wie passend) aus dem Shepherd's Bush Empire mitgeschnitten. Die Setlist rekrutiert sich konsequenterweise auch aus den bedeutendsten, ersten vier Alben, als die Band konsensfähig für die Düsterwaver war: Nicht so finster wie JOY DIVISION, eingängiger als BAUHAUS oder SIOUXSIE AND THE BANSHEES und mit spürbar psychedelischer Ausrichtung konnte man die dunkel gewandete Gemeinde begeistern und mit The Killing Moon einen amtlichen Hit landen. Das schwächere spätere Werk bleibt größtenteils außen vor. Angenehm ist die vorwiegend in Blautönen gehaltene, dezente Lightshow und der ruhige Schnitt, der sich wohltuend vom oftmals üblichen hektischen Gemetzel bei vielen neuzeitlichen DVDs abhebt. Schließlich soll ja der Rotwein des Betrachters nicht vor Schreck verschüttet werden..

McCulloch zeigt sich, von kleineren Wacklern bei Stormy Weather und Bring On The Dancing Horses stimmlich auf der Höhe und strahlt eine gewisse Coolness, man kann schon sagen Postpunk-Grandezza aus und Stewart bringt immer noch seine Gänsehaut erzeugenden Licks. Sicher spielt sich nicht gerade viel auf der Bühne ab, der Schauwert ist also recht übersichtlich, aber hallo, von bildgewaltigem Improvisationstheater war ja auch nicht die Rede. Man ist dunkel, selbstbewusst und beherrscht, sowohl in der Musik als auch in der Ausstrahlung, insofern passt das alles perfekt ineinander. Und ein Neueinsteiger in Sachen ECHO & THE BUNNYMEN bekommt hier einen veritablen Überblick hinsichtlich der wichtigsten Stücke der Band, auch wenn diese als solche nicht mehr in ihrer ursprünglichen Form existieren mag. Fans von McCulloch und Co, bekommen die Gelegenheit ihre Lieblinge an einem ihrer guten Tage besichtigen zu können, ohne dazu die Schatten spendende Wohnung verlassen zu müssen. Somit ist doch allen gedient. Fazit: Purer Musikgenuss ohne Schnickschnack für Fans psychedelisch eingefärbten, wavigen achtziger Jahre Postpunks und Pop-Rocks in vernünftiger Bild- und Tonqualität. Allenfalls die Extras (schnoddrige Interviewfetzen über Gott, die Welt und den FC Liverpool) sind wohl den beinharten Fans vorbehalten.

Ralf Stierlen, 16.07.2007

 

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