Eat Ghosts An Ti E Go, Sonic Attack Records, 2017 |
Enrico Semler | Bass & Vocals | |||
Jan Waterstradt | Guitar | |||
Benjamin Ihnow | Saxophone | |||
Martin Mann | Drums | |||
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01. Wal | 05. Rattel, Shatter, Creak | |||
02. Talk To The Sea | 06. EchoEcho | |||
03. Fancy Free | 07. Hold On | |||
04. An Ti E Go | ||||
Aus „Raider“ wurde „Twix“ und aus MINERVA wurde jetzt EAT GHOSTS. Obwohl, wenn man schon die bunte Konsumwelt bemühen möchte, wären eher ein Waschpulver und sein Konzentrat in Form von irgendwelchen Perlen oder Tabs ein nicht gar zu sehr hinkender Vergleich. Denn wo die Potsdamer anno 2013 eben als MINERVA auf "Germinal" noch teilweise lyrischen Prog mit Spoken-Word-Passagen machten und öfters mit ausladenden Orgelklängen jammten, haben sie ihren Stil nun bei weitem nicht umgekrempelt, aber doch etwas komprimiert.
Weiterhin gibt es diese furiose Mischung aus härterer Psychedelik, Prog, Jazzrock, Krautrock, Post und Jam Rock, die man – wenn man das überhaupt mit einer Art Namedropping erfassen kann – irgendwo zwischen COLOSSEUM, MOTORPSYCHO, THE MARS VOLTA, VAN DER GRAAF GENERATOR und KING CRIMSON verorten kann. Wild, ungezügelt, herrlich experimentierfreudig, aber nun in einem etwas strafferen rockigen Korsett.
Wer also mal richtig die Ohren durchpusten will vom öden Einheitsbrei, der einem an jeder Ecke entgegenschallt, aber nicht auf die Zotteleien der Progheroen der siebziger Jahre zurückgreifen möchte, der sollte den Potsdamern eine Chance geben. „An Ti E Go“ hat viel zu bieten, jede Menge überraschender Wendungen, aber auch satte Riffs und verspielte Sound-Trips und macht richtig Laune, die Band auch live zu erleben. Rundum gelungener Aufbruch zu neuen Ufern, ohne sich dabei zu verstellen oder radikal zu verändern.