Dynazty Renatus, Spinefarm Records, 2014 |
Nils Molin | Gesang | |||
Love Magnusson | Gitarre | |||
George Egg | Schlagzeug | |||
Mike Lavér | Gitarre | |||
Jonathan Olsson | Bass | |||
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01. Cross The Line | 06. RunAmok | |||
02. Starlight | 07. Unholy Deterrent | |||
03. Dawn Of Your Creation | 08. Sunrise In Hell | |||
04. The Northern End | 09. Salvation | |||
05. Incarnation | 10. A Divine Comedy | |||
Der schöne Schein kann manches Mal sehr trügerisch sein. Denn die Schweden DYNAZTY begannen ihre Karriere vor einigen Jahren als eine nahezu astreine Glam Rock-Band. Stilistisch waren sie da ganz nahe dran an den Vorbildern aus dem 1980er Jahren – auch optisch. Man dachte dann natürlich neben den optischen Parallelen auch musikalisch an Vorbilder wie zum Beispiel MÖTLEY CRÜE. Aber DYNAZTY nahmen schon auf ihren letzten beiden Alben eine – wenn da auch eher noch leichte – Kurskorrektur vor (mehr Metal, weniger Rock). Aber wer auf Album Nummer Vier nun eine Rückbesinnung befürchtet hätte, der liegt mal so was von ziemlich daneben.
Denn auf “Renatus“ bieten DYNAZTY ziemlich treibenden Power Metal europäischer Ausprägung. Hier standen sicherlich ganz andere Bands musikalisch Pate, aber sicherlich zu keiner Zeit die Bad Boys aus Los Angeles. Hat man sich von der Überraschung erholt, so muss man der Band attestieren, dass sie den stilistischen Wechsel ziemlich überzeugend hinbekommen haben. "Renatus" klingt wie sehr harte STRATOVARIUS oder nicht ganz so pompöse RHAPSODY. Manche Passage - wie der Auftakt bei Sunrise In Hell - führt sogar zu Assoziationen mit RAMMSTEIN. Und das Schöne daran ist, dass die Lieder sowohl eingängig sind, aber Ecken und Kanten beibehalten haben.
DYNAZTY erfinden mit "Renatus" zwar nicht das Genre des Power Metal neu, sich selber haben sie aber sehr wohl erfolgreich 'relauncht'. Es bleibt natürlich abzuwarten, ob da die Fans mitziehen werden. Aber Freunde der neuen musikalischen Ausrichtung sollten den Schweden mal eine Chance geben. Positive Überraschungen sind dabei aber nicht auszuschließen. Der schöne Schein kann manchmal eben auch positiv trügen.