Dungen

Ta Det Lugnt

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 30.06.2005
Jahr: 2004

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Redakteur(e):

Ralf Stierlen


Dungen
Ta Det Lugnt, Subliminal Sounds, 2004
Gustav Ejstes Vocals, Guitar, Bass, Drums, Piano, Flute, Violin
Reine Fiske Guitar, Bass, Drums
Henrik Nilsson Bass
Fredrik Björling Drums, Percussion
Aron Hejdström Saxophone
Lars-Olof Ejstes Violin
Anna Karin Palm Vocals
Tiaz Gustavsson Percussion
Produziert von: Stefan Kery Länge: 53 Min 23 Sek Medium: CD
1. Panda8. Bortglönd
2. Gjort Bort Sig9. Glömd Konst Komner Stundom Anyo Till Heders
3. Festival10. Lipsill
4. Du E För Fin För Mig11. On Du Vore En Vakthund
5. Ta Det Lugnt12. Tack Ska Ni Ha
6. Det Du Tänker Idag Är Du I Morgon13. Slute Följa Efter
7. Lejonet & Kulan

Es gibt also tatsächlich noch schwedische Musiker, die keine Kick-Ass-Rocker oder Metaller sind. DUNGEN aus dem kleinen Städtchen Lanna in Vastergotland liefern mit "Ta Det Lugnt", was auf deutsch "Nimm's leicht" bedeutet, ein bunt schillerndes Psychedelia-Album ab, das den Verdacht nahe legt, die Protagonisten wären in den Sechzigern selbst dabei gewesen.
Aber selbstverständlich ist dem nicht so, denn die Band um Multiinstrumentalist Gustav Ejstes ist noch ziemlich jung und "Ta Det Lugnt" die dritte Veröffentlichung, die erste die es jetzt auch außerhalb Schwedens (dort ist das Album schon letztes Jahr erschienen) zu erwerben gibt.

Das klingt hier alles so originalgetreu nach den großen Zeiten von Love & Peace - mit einer Ausnahme: man singt schwedisch. Für deutsche Ohren sicherlich ungewohnt, aber sicherlich nicht reizlos in diesem Kontext und für die Band sicherlich Freiräume schaffend.
Und die werden reichlich genutzt, bestechen die Songs doch durch unzählige Wendungen und experimentelle Ausbrüche, ohne ins Beliebige abzudriften oder endlos auszuufern. Vielmehr fügen sich zahlreiche kleine Mosaiksteinchen zu einem absolut faszinierenden, funkelnden Gesamtbild ineinander. Da gibt es das krachend rockige Gjort Bort Sig, aus dem beschwingt folkigen Du E För Fin För Mig wird ein elektrifizierter und elektrisierender Jam. Eine leicht orientalisch anmutende Melodielinie wird von einer kreischenden Gitarre zersägt und endet in einem jazzigen Abschnitt (Ta Det Lugnt).
Es gibt klassische Fusion mit der für psychedelische Sounds gerne genommen Flöte in Det Du Tänker Idag Är Du I Morgon oder eine sphärische Orgel leitet in getragene Kirchenmusik über (Lejonet & Kulan).
Melancholischer Herbstlaub-Pop wie in Lipsill trifft auf düstere, jazzige Psychedelia (On Du Vore En Vakthund). Und zum goldenen Ausklang offeriert Slute Följa Efter strahlendsten psychedelischen Pop.
Die Kunst dabei ist nicht nur, dass es in sich geschlossen klingt, sondern dass dabei ein eigenständiger Sound entsteht, der mehr ist als eine bloße Zitatensammlung, sondern groß und deutlich sichtbar den Stempel DUNGEN trägt. Und das ist dieser Band um Mastermind Gustav Ejstes aufs Prächtigste gelungen.

Eine schlichtweg wundervolle, rootstreue und dennoch originäre Scheibe hat DUNGEN hingezaubert, prallvoll mit Musikalität, Spielfreude und Experimentierlust.
DUNGEN bedeutet übrigens "Gebüsch" und ebenso unaufhaltsam sollte diese Band wachsen und gedeihen, um auch hier viele Freunde und Anhänger zu finden.

Ralf Stierlen, 30.06.2005

 

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