Dug Pinnick

Emotional Animal

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 12.09.2005
Jahr: 2005

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Dug Pinnick Homepage



Redakteur(e):

Ralf Stierlen


Dug Pinnick
Emotional Animal, Magna Carta/Mascot Records, 2005
Dug Pinnick Vocals, Bass, Keyboards & Guitar
Joey Gaskill Drums
Kelly Watson Mouth Trumpet & Vocals on Freak The Funk Out
Produziert von: Dug Pinnick Länge: 53 Min 13 Sek Medium: CD
1. Crashing9. Haven't Been Here Before
2. Beautiful10. Bite
3. Change11. Keep Up
4. Noon12. Are You Gonna Come
5. Missing13. Wrong
6. Equal Rights14. Freak The Funk Out
7. Hey Would You Know15. Mr. Hateyourself
8. Zepp

Mit Idolen ist das immer so eine Sache, Wenn man sie persönlich kennenlernt, ist das mitunter eine herbe Enttäuschung oder im schlimmsten Fall sogar wie ein Schlag ins Gesicht. Nun kenne ich Mr. Pinnick, die im wahrsten Wortsinne treibende Kraft, sprich Sänger und Bassist oder besser Groove Machine bei einer meiner Lieblingsbands KING'S X, nicht persönlich. Ich gehe auch davon aus, dass er ein höflicher, zivilisierter Mensch ist, immerhin hat man da noch nichts anderslautendes hinsichtlich des, im übrigen christlich orientierten, Musikers gehört.

Aber nunmehr muss ich doch befürchten, dass er zumindest einen leichten Sockenschuss hat. Anders lässt es sich kaum erklären, dass er sein neuestes Soloprojekt, nachdem er selbige bisher unter dem Namen POUNDHOUND laufen ließ, unter der Bezeichnung "Dug Pinnick" veröffentlicht. Also Dug, nicht mehr Doug. Klingt irgendwie nach Geflügel und das Cover ist auch noch ziemlich in Gelb gehalten.

Der Künstler gibt dazu an, dass ohnehin niemand den Namen POUNDHOUND verstanden habe, da er alles im Einmannbetrieb geregelt habe. Einverstanden, aber warum dann jetzt Dug? Das erinnert doch fatal an einen kleingewachsenen Herrn aus Minneapolis, der hat sich damit auch einige Musikfans vergrault, aber neue Interessenten unter dem (in den USA ja nicht gerade kleinen) Heer der Psychoanalytiker erschlossen. Na schön, wollen wir das einfach mal so stehen.

Die Scheibe hat natürlich wieder einmal alles, was man als KING'S X Fan liebt und auch von Dug erwarten darf : diesen groovenden, unglaublich tief gestimmten Mörderbass, diese soulig intensive Stimme, dieses sichere Händchen für in Stein gemeißelte Hooks und auch die immer wieder versöhenende BEATLES-Harmonien. Hier ist alles ein klein wenig rauer (siehe Crashing, Missing, Zepp und Mr. Hateyourself), experimenteller (Haven't Been Here Before, Wrong, Freak The Funk Out) und gerne auch mal etwas psychedelischer (Noon, Are You Gonna Come) als bei den letzten Releases von Pinnicks Stammband. Alles wirkt quasi wie die Verdichtung, das Konglomerat des Pinnickschen Sounds, der ja wesentliche Bestandteile bei KING'S X ausmacht, aber eben nicht alle. Am Schlagzeug sitzt hier übrigens mit Joey Gaskill der Sohn des Drummers von KING'S X, Jerry Gaskill. Die Geschichte der texanischen Groovegötter wird also weitergeschrieben, es bleibt alles in der Familie.

Dieses Album ist sicherlich im Wesentlichen für die Die-Hard-Fans von KING'S X, die einfach alles von ihren Lieblingen haben müssen (und da gibt es ja einiges, zumal Ty Tabor auch bei JELLY JAM mitwirkt). Pinnick kann sich hier an gelegentlich etwas archaischen, mitunter fragmentarisch wirkenden Songgebilden austoben und seine Musikalität ausleben und schüttelt dabei immer wieder ein paar verblüffende Sachen aus dem Ärmel. Dennoch freut man sich vor allem auf die nächste KING'S X Scheibe, die in nicht allzu ferner Zukunft anstehen soll, wenn wieder Ty Tabors außergewöhnliches melodisches Talent an der Gitarre hinzukommt.

Ralf Stierlen, 12.09.2005

 

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