Titel |
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01. Give Me A Song |
02. Simple Life |
03. I Can't Live Without You |
04. In Your Way |
05. Don't Let Them Get Away |
06. Death by Bliss |
07. Bombs Away |
08. If Heartaches Were Nickels |
09. Never Fade |
10. Pouring Down |
11. Shine |
12. Back To You |
Musiker | Instrument |
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Dudley Taft | Vocals, Guitars |
Kasey Williams | Bass |
John Kessler | Bass (Track 8) |
Walfredo Reyes | Drums, Percussion |
Chris Ellison, Mike Tapogna | Drums |
Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben. Die älteren unter uns kennen diesen alten deutschen Schlager noch aus einschlägigen ZDF Hitparadenzeiten. Dudley Taft, der langbärtige Bluesrocker aus Washington D.C. hat natürlich rein gar nichts mit dem Dieter Thomas Heck'schen Samstagabendpotpourri zu tun, bis auf die glückselige Tatsache, dass dem nach seiner Scheidung ein wenig aus der Spur geratenen Gitarristen die Liebe seines Lebens über den Weg gelaufen ist und der zuletzt wohl offenbar ein wenig uninspiriert taumelnde Taft sich wieder auf das Wesentliche konzentrieren konnte: Sich im Schoße seiner neuen Familie zurücklehnen, sich geborgen und geliebt fühlen, um somit neue Kraft zum inspirierten Songschreiben zu sammeln.
So widmet der ehemalige Grunge-Musiker, der in den Neunziger Jahren im Windschatten von Kalibern wie ALICE IN CHAINS, MONSTER MAGNET und CANDLEBOX tourte, die ersten drei Songs seines neuen Albums "Simple Life" seiner neuen Ehefrau und den wunderbaren und einfachen Freuden des Lebens.
Ausnahmsweise beschäftigt sich der aus einer Dynastie von Politikern stammende Dudley Taft auf seiner neuen Scheibe auch mit der brisanten politischen Lage in seinem Heimatland und äußert als eher unpolitischer Zeitgenosse recht unverblümt seine Unzufriedenheit mit der Führungsetage der Vereinigten Staaten.
Dies alles vertont Mr. Taft auch auf seinem siebten Album mit der ihm eigenen stilistischen Vielfalt, die ihn speziell in den letzten paar Jahren erfolgreich durch seine Alben ("Screaming In The Wind", "Skin And Bones", "Summer Rain") geführt hat und jeweils von großem Unterhaltungswert zeugten. Eine satte Prise Seattle Grunge Härte gepaart mit einer pfeffrigen Prise rifflastigem Bluesrock, mächtig wuchtigen und straffen Gitarren, die sich stets mit einigen feurigen Solo-Flügen in den Vordergrund drängeln und die inzwischen doch recht typische Dudley Taft Songwriting-Handschrift deutlich unterstreichen.
Solange sich der Künstler also wohl fühlt, mit seiner Frau im Arm, dem Bier im Anschlag und der Gitarre in Griffnähe sein Leben ganz einfach zu meistern versteht, werden wir wohl auch nach „Simple Life“ noch ein paar gute Alben von Dudley Taft erleben. Wer den Künstler "Live in Concert" erleben möchte, sollte seine Sinne schärfen und den Tourplan des Meisters studieren, denn derzeit beehrt Taft die deutschen Konzertsäle.