Dudley Taft Screaming In The Wind, Taft Enterprises, 2014 |
Dudley Taft | Guitars, Vocals | |||
John Kessler | Bass | |||
Jason Patterson | Drums | |||
Reese Wynans | B-3 Organ | |||
Guests: | ||||
Tom Hambridge | Drums | |||
Charles Rose | Trombone | |||
Jim Horn | Tenor & Baritone Sax | |||
Vinnie Seizeilski | Trumpet | |||
Ann & Regina McCrary | Backing Vocals | |||
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01. Hard Time Killing Floor Blues | 07. The Reason Why | |||
02. Pack It Up | 08. Rise Above It | |||
03. Red Line | 09. Barrio | |||
04. Screaming In The Wind | 10. Sleeping In The Sunlight | |||
05. 3 DHD | 11. Tears In Rain | |||
06. I Keep My Eyes On You | 12. Say You Will | |||
Wenn ein gewisser Tom Hambridge als Produzent, Komponist oder Drummer seine Finger im Spiel, darf man davon ausgehen, dass unterm Strich etwas qualitativ Hochwertiges dabei herausspringt. Auch beim neuen Album des amerikanischen Bluesrock-Gitarristen Dudley Taft verhält es sich nicht anders.
"Screaming In The Wind" lebt zum einen von Tafts eigener Kreativität in Sachen Songwriting, Gesang und Gitarrenvirtuosität, zum anderen von Tom Hambridges feinem Händchen für ausgewogene, gut und satt klingende Blues-Rock-Produktionen sowie seinem Gespür möglichst vielfältige Facetten in seinen betreuten Künstler hervorzukitzeln.
Seine Expertise bewies Hambridge bereits bei Top-Stars wie Buddy Guy (Grammy-Gewinn für dessen "Living Proof"-Album), Susan Tedeschi, Johnny Winter, George Thorogood und Delbert McClinton, so dass es kaum verwundert, dass er Dudley Taft, den bärtigen Axeslinger aus Washington ebenfalls zu Höchstleistungen antreiben konnte.
"Screaming In The Wind" als einfaches Blues-Rock-Album von der Stange zu bezeichnen wäre also fatal. Taft und sein 12-Song-Reigen bieten einiges mehr als die handelsüblichen, nach Schema F konzipierten Scheiben anderer Kollegen wie Bryce Janey, Lance Lopez, Chris Duarte oder Anthony Gomes, die meist nur eine Halbwertzeit von zwei, drei Wochen vorweisen und dann im Regal verschwinden.
Der 47-jährige Taft bündelt all seine seine Talente und Interessen, schreddert sich nicht ausschließlich durch den gefühlt tausendsten Texas-Shuffle-Wahnwitz oder bemüht eine weitere, gähnende Slow-Blues-Variante, sondern variiert seine Ausrichtung von Song zu Song, was darin mündet, dass er neben aller Eigenständigkeit wohlige Erinnerungen an verstorbene Helden wie Rory Gallagher, Gary Moore, Tommy Bolin und Jeff Healey weckt, also auf gewisse Weise traditionell bzw. funky bluesrockt, aber auch eine milde und unaufdringliche Popsong-Affinität wie Philip Sayce, Aynsley Lister und Kenny Wayne Shepherd zu bieten hat. An anderer Stelle zieht Taft sogar eine jugendlich wirkende SOUNDGARDEN Karte, die ihn dann an den Beginn seiner Profi-Karriere Anfang der Neunziger zurückkatapultiert.
Dudley Taft präsentiert mit "Screaming In The Wind" ein frisch wirkendes (Blues-) Rock Album, das auf hohem Niveau unterhält und mit einigen prickelnden Überraschungen aufwartet. Empfehlung.