Titel |
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01. Black And Blues |
02. Old School Rocking |
03. Oil And Water |
04. Still Burning |
05. Guitar Kingdom |
06. Get Stoned |
07. Favorite Things |
08. Darkest Night |
09. I Want More |
10. The Great Beyond |
11. A Quitter Never Wins |
Musiker | Instrument |
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Dudley Taft | Guitar, Vocals |
Kasey Williams | Bass Guitar |
Alex Dungan | Drums |
Nick Owisanka | Drums |
Ashley Charmae | Backing Vocals |
Andy Smith | Keyboards |
Walfredo Reyes Jr. | Percussion |
John Kessler | Bass |
Ob er nun wirklich einen Platz im "Guitar Kingdom" einnehmen darf, entscheiden letztlich die Fans und Hörer, denn die Musikkritiker sind letztlich nur bedingt an der Vergabe eines Thronsitzes beteiligt. Deshalb tut Dudley Taft gut daran, sich auf dem Cover seiner neuesten Langrille nicht großspurig als Gitarrenkönig zu inszenieren. Er sitzt nur probehalber dort, lediglich um zu schauen wie es sich anfühlt. Die Krone hat er wohlweislich nicht aufgesetzt. Ein bisschen Demut tut immer gut.
Wenn's nach mir ginge, könnte der umtriebige Gitarrist und Sänger aus Cincinnatti gerne ein Weilchen dort verweilen, denn seine neue Scheibe strotzt erneut vor Musikalität und Variabilität und beweist zum wiederholten Male, dass Mr. Taft keine Eintagsfliege ist.
Gerade so wie wir es von seinen letzten zwei, drei Alben gewohnt waren, umschifft er die Klippen der Eintönigkeit in den meisten Fällen sehr gekonnt. In der Bluesrock-Sparte verfällt man ja schnell in Schema F Songstrukturen, deshalb dachte ich zu Beginn des Albums, als Dudley sich in einen SRV Shuffle Modus hineinfuchst (Black & Blues), ihm seien die spritzigen Ideen ausgegangen. Doch, mitnichten. Selbst der etwas ausgeleierte Shuffle stolziert hier straff wie ein selbstbewusster Gockel.
Im nächsten Track, Old School Rocking, wird dann spätestens beim Hören/Lesen der Lyrics klar, welchen Weg Dudley Taft mit seinem neuen Album beschreitet. "Guitar Kingdom" ist schlicht und einfach eine 11-Song-Ehrerbietung an die gute, alte Rockmusik. Dieses niemals versiegende Lebenselixier, dass zumindest die etwas älteren Jahrgänge unter uns immer wieder in Wallung bringt, gute Laune verbreitet und dieses gewisse Kribbeln verursacht, das nur in wenigen anderen Situationen in uns aufsteigt. Wahrscheinlich fühlen Dudleys Mitstreiter genau so, denn warum sollte Drummer Alex Dungan auf Old School Rocking trommeln wie der großartige Ian Paice.
Das fett rockende Oil And Water hat was von einem Klassiker wie Going Down und lebt von seinen zwei unheimlich gut inszenierten Gitarrensoli. Im Grunde ist der komplette Song ein einziges Gitarrensolo, aber eben zu keiner Sekunde langweilig. Im Anschluss gibt es während der Ballade Still Burning Zeit zum Durchschnaufen, nur im titelgebenden Guitar Kingdom die tiefer gestimmten Gitarren grimmig aufbrausen zu lassen. Allerschwerst rockig, heiß wie Lava wälzt sich die Nummer durch Tafts persönliches Königreich.
Und auch wenn die Platte nach hinten raus ein wenig dazu neigt, doch noch ein Opfer der Langeweile zu werden und nicht an die durchgehende Brillanz des fantastischen Vorgängeralbums "Cosmic Radio" heranreicht, bleibt "Guitar Kingdom" dennoch eine gute Scheibe, die es unbedingt lohnt anzuhören.
Ein so guter Gitarrist und Sänger hat es unbedingt verdient gehört zu werden. Ob er nun zum König gekrönt wird bleibt da fast schon unerheblich. Da Dudely Taft sich dieser Tage auf den Weg macht, eine kleine Deutschland-Tour zu starten, die u.a, in Dortmund, Hamm, Eschweiler und Freudenberg Halt machen wird, sollten die Gitarren-Freaks unter uns auf jeden Fall ein Ticket lösen.