Drive By Truckers

A Blessing And A Curse

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 16.07.2006
Jahr: 2006

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Drive-By Truckers
A Blessing And A Curse, New West Records/Blue Rose Records, 2006
Mike Cooley Guitar, Vocals
Patterson Hood Guitar, Vocals
Jason Isbell Guitar, Vocals
Brad Morgan Drums
Shonna Tucker Bass, Vocals
Produziert von: David Barbe Länge: 47 Min 00 Sek Medium: CD
1. Feb 147. Wednesday
2. Gravity's Gone8. Little Bonnie
3. Easy On Yourself9. Space City
4. Aftermath USA10. A Blessing And A Curse
5. Goodbye11. A World Of Hurt
6. Daylight

Dass die DRIVE-BY TRUCKERS momentan mit den BLACK CROWES auf Tour sind, kann nicht verwundern, denn die unkonventionelle Art der Band dürfte dem Geschmack der Robinson-Brüder durchaus entsprechen. Auch die 'Krähen' verfolgten stets ihren eigenen Weg und ließen sich auch nicht vom zwischenzeitlichen Erfolg davon abbringen, das zu tun, wonach ihnen der Sinn stand. Rückschläge muss man halt in Kauf nehmen.
Irgendwie hatte man (oder ich) auch nach "The Dirty South" schon den entscheidenden Karriereschritt erhofft, und gedacht: Die haben's geschafft.
Aber irgendwie haben sie sich damit selbst das Etikett 'Southern Rock' verpasst, was ihnen eher abträglich ist. Erstens schreckt das einige Hörer womöglich eher ab und zweitens sind die 'Truckers' musikalisch viel zu sperrig, um sich auf lockeren Good-Time Boogie reduzieren zu lassen und mit einer 'there is someone up above' Mentalität haben sie gleich gar nix am Hut.

So erklingt auch auf "A Blessing And A Curse" wieder der eigentliche Stil der Band: American Rock, rootsy, mit Ecken und Kanten und trotzdem genug Ohrwurmfaktor.
Mit den BOTTLE ROCKETS haben sie da vieles gemeinsam, was Feb 14 gleich demonstriert. Klasse, wie die drei Gitarren sich ineinander verweben und herrlich vor sich hinbrodeln. Immer wieder streuen die DRIVE-BY TRUCKERS leicht schräge Töne ein und klingen so hier und da wie Paul Westerberg, bzw. wie der mit seinen REPLACEMENTS.
Wenn der Stil, wie in Gravity's Gone, mehr Richtung Country-Rock geht, wird die Ähnlichkeit zu den erwähnten BOTTLE ROCKETS gleich noch einen ganzen Deut größer. Soundmäßig passt es auch bestens, was wohl nicht unerheblich an dem "glorious two-inch recording tape" liegt. Ich fühl mich da wirklich in selige Vinyl-Zeiten versetzt. Und das ist durchaus positiv gemeint!

Ein großer Vorteil der Band ist sicherlich drei gleichberechtigte, kreative Songwriter zu haben. Patterson Hood mag oft als Sprachrohr aufzutreten, aber Mike Cooley und Jason Isbell stehen ihm musikalisch in nichts nach.
Easy On Yourself rockt crunchy im Midtempo und könnte auch zu Chuck Prophet und Konsorten passen, während das - leider abgewürgte - Solo aus dem Neil Young/CRAZY HORSE-Lager stammt.
Aftermath USA klingt nicht nur vom Titel her nach STONES, sondern rockt auch genau in jenem rohen Country-Rock wie ihn diese - und die FACES, Ron Wood oder Rod Stewart um 1970 herum rausrotzten.
Goodbye kommt dann bedeutend ruhiger, leicht melancholisch, ohne soft zu sein und verweißt auf Neal Casal oder, wem das nix sagt, Tom Petty.
Ob Country-Licks oder auch mal zweistimmige Gitarren, die Truppe versteht es, ihre Songs interessant klingen zu lassen. Zusammen mit den verschiedenen Leadsängern und interessanten Texten wird so eine richtig gute Mischung gebraut.
Die kann durchaus auch mal einschmeichelnd, wie beim Refrain von Daylight sein, wird aber, im selben Song, von der nötigen Menge Grobschlächtigkeit am pulsierenden Leben gehalten.
Ansonsten wird am Wednesday straight gerockt, erneut mit leichter Tom Petty Affinität, dann wieder dem Country-Rock gefrönt, wie in dem lockeren und doch bedrückenden Little Bonnie über den Tod eines kleinen Kindes.
Natürlich klingen auch wieder Steve Earle und Springsteen an manchen Ecken durch und Neil Young steht auch häufiger am Wegesrand. An letzteren in den 70ern erinnert, mit seinen gesprochenen Strophen, vor allem die Country-Ballade A World Of Hurt.

Eine ganz starke Scheibe der DRIVE-BY TRUCKERS, die man vielleicht ein paar Mal hören muss, wenn man noch nicht so mit der Band vertraut ist, die aber mit Sicherheit lange Zeit für Vergnügen sorgt. Kommt, wahrscheinlich, vor allem im Auto gut.

Epi Schmidt, 16.07.2006

 

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