Dream Theater Dream Theater, Roadrunner Records, 2013 |
James LaBrie | Gesang | |||
John Petrucci | Gitarre | |||
John Myung | Bass | |||
Jordan Rudess | Keyboards | |||
Mike Mangini | Schlagzeug | |||
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01. False Awakening Suite | 06. Behind The Veil | |||
02. The Enemy Inside | 07. Surrender To Reason | |||
03. The Looking Glass | 08. Along For The Ride | |||
04. Enigma Machine | 09. Illumination Theory | |||
05. The Bigger Picture | ||||
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Die Progressive Metal-Könige aus New York melden sich zwei Jahre nach ihrem ersten Album der Post-Portnoy-Ära “A Dramatic Turn Of Events“ mit einem Doppel-Schlag zurück. Zunächst steht das neue, schlicht selbstbetitelte Studio-Werk an. In wenigen Wochen wird dann zudem ein umfassendes Live-Album in Form von “Live At Luna Park“ erscheinen (BluRay oder Doppel-DVD sowie Dreifach-CD). Aber zunächst mal ist das Studio-Album dran.
Für das schlichte Artwork zeichnete sich Hugh Syme verantwortlich, der fast alle RUSH-Alben mit seiner Kunst verschönerte. Und das kann man auch im Booklet an zahlreichen Stellen sehen. So dürfte sich wohl mancher Betrachter beim Bild des aus dem Fenster schauenden Jungen (zum Track The Looking Glass) an “Power Windows“ erinnert fühlen.
Musikalisch geht dabei alles seine vertrauten Wege. John Petrucci und sein „neuer“ kongenialer Partner Jordan Rudess als die beiden Haupt-Komponisten wissen natürlich, was die Fans erwarten - und davon bekommen sie hier wieder einiges geboten. Große, metallische Epen mit tollem Gesang, durchzogen von langen, instrumentalen Elementen, die den Hobby- aber auch Profi-Musikern unter den Anhängern wieder viel Spaß aber auch schlaflose Nächte bereiten werden. So weit also alles wie gehabt.
Insofern ist also alles wunderbar im Traum Theater, aber einen Einwand gibt es dann doch: irgendwie wird man das Gefühl nicht los, dass sich die Band nur noch selber zitiert und keine wirklichen neuen musikalischen Wege mehr beschreitet. Der Aufbau der Stücke, die Riffs, Soli aber auch Sounds muten doch immer sehr vertraut an. Progressiv ist die Band nur im olympischen Sinne von höher (die Klangwände), schneller (die Soli), weiter (so wie gehabt).
Da stellt sich dem Hörer die Frage: Aber was macht denn der Neue? Denn erst bei diesem Album konnte sich Neu-Drummer Mike Mangini erstmals auch ins Songwriting der Band einbringen, weil er ja erst zur Gruppe stieß als “A Dramatic Turn Of Events“ bereits fertig komponiert war. Und so wird er denn hier erstmals auch auf sieben der insgesamt neun Stücke als Co-Komponist aufgeführt. Aber wirkliche stilistische Neuerungen sucht man auch im Drumming wie im Songwriting eher vergeblich.
Unter dem Strich haben DREAM THEATER mit ihrem mittlerweile 13. Album (wenn man “A Change Of Seasons“ mitzählt) wieder einen soliden Beweis ihrer Klasse erbracht. Aber wirklich Neues springt dabei schon seit einigen Veröffentlichungen nicht mehr heraus. Insofern ist es vielleicht wirklich ein False Awakening, zu dem die Suite zum Auftakt des Albums den Hörer aufweckt. Das gefällt zwar alles wieder ziemlich gut, aber begeistern können DREAM THEATER mich damit nicht mehr.