Dream The Electric Sleep Heretics, Eigenvertrieb, 2014 |
Matt Page | Gesang, Gitarre, Banjo & Keyboards | |||
Chris Tackett | Bass | |||
Joey Waters | Schlagzeug & Gesang | |||
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01. Heretics | 07. I Know What You Are | |||
02. Elizabeth | 08. Fist To Face | |||
03. Utopic | 09. Lost Our Faith | |||
04. To Love Is To Leave | 10. How Long W Wait | |||
05. The Name You Fear | 11. Ashes Fall | |||
06. It Must Taste Good | ||||
Alle paar Jahre erscheint eine Band wie aus dem Nichts, bei der man sofort merkt: das hier ist etwas Besonderes. Nichts Kopiertes, nichts Aufgesetztes, sondern nur echt und authentisch. Das letzte Mal war dies für mich bei MUSE der Fall. Natürlich konnte man hören, dass die Herren Bellamy und Co. von QUEEN beeinflusst sind, aber da war eben so viel mehr. Und nun habe ich dieses Gefühl schon wieder. Der Grund für dieses gespannte Kribbeln, dieses nervöse Gefühl des „Ich-kann-es-nicht-erwarten-was-sie-sich-gleich-einfallen-lassen-werden“ kommt von den Amerikanern DREAM THE ELECTRIC SLEEP.
Das Progressive-Rock-Trio aus Kentucky steht bereits mit seinem Zweitwerk “Heretics“ in den Startlöchern. Und ich muss gestehen, dass das Debüt “Lost And Gone Forever“ es leider unbemerkt an mir vorbei geschafft hat. Aber dieser faux pas wird nach dem Genuss dieses Albums bald korrigiert. Denn die Herren Page, Waters und Tackett haben ein nahezu magisches Gespür für Melodien, die den Hörer durchdringen und Atmosphären, die einen gefangen nehmen und nicht mehr so schnell loslassen.
Mehr als 73 Minuten lang nehmen DREAM THE ELECTRIC SLEEP auf “Heretics“ den Hörer mit auf eine Reise durch die abwechslungsreiche Zauberwelt der Musik. Dabei kommt man durch rockige Gebirge, verzaubernde Rhythmus-Landschaften, elegische Sound-Weiten und vorbei an dichten Klang-Wäldern, die allesamt zum verweilen einladen, aber eben auch immer wieder rechtzeitig den Hörer zur Weiterreise freigeben, um neuen Eindrücken nicht im Wege zu stehen.
Daher erscheint es mir auch nach mehrmaligem Hören nahezu unmöglich, dieses Album nicht als Gesamt-Kunstwerk, sondern vielleicht auch mal als eine Ansammlung von einzelnen Stücken zu betrachten. Zu zwingend sind die Übergänge, zu miteinander verwoben die Stimmungen. Dabei gäbe es ja durchaus auch mögliche Single-Tracks wie insbesondere das – im Album-Kontext – sehr eingängige Fist To Face.
DREAM THE ELECTRIC SLEEP haben mit “Heretics“ ein Klang-Kunstwerk erschaffen, das bei mir wohl noch sehr lange nachhallen wird. Bei jedem neuen Durchlauf bleibt die Aufmerksamkeit an etwas Neuem, vorher nicht so wahrgenommenem Part in den Liedern hängen. Dadurch bleibt das Album natürlich auch länger spannend und bietet immer wieder neue Eindrücke. Was wiederum zum wiederholten Anhören verleitet. In diesem Fall eine echte Win-Win-Situation.