Dragonforce Valley Of The Damned, Noise Records, 2002 |
Herman Li | Guitars, Backing Vocals | |
Sam Totman | Guitars | |
ZP Theart | Lead & Backing Vocals | |
Didier Almounzi | Drums | |
Vadim Pruzhanov | Keyboards |
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1. Invocation of apocalypic evil | 6. Disciples of Babylon | |
2. Valley of the damned | 7. Revelations | |
3. Black fire | 8. Evening star | |
4. Black winter night | 9. Heart of a dragon | |
5. Starfire | ||
Hölle! Ich wüsste zu gerne was für Drogen der Schreiber des zugehörigen Presseinfos sich eingeworfen hat, als er folgende Zeilen verfasste: "Dieses Album ist der Beweis für DRAGONFORCEs herausragende Fähigkeiten, angefangen bei der Performance, über das Songwriting bis hin zur Produktion".
Die muss ich unbedingt auch haben. Ansonsten bleibt mir nichts anderes übrig, als einzugestehen, dass ich diese völlig überzogene Lobhudelei einfach nicht nachvollziehen kann.
Versteht mich nicht falsch. Die Multi-Kulti-Truppe DRAGONFORCE hat mit "Valley Of The Damned" ein ordentliches Album vorgelegt. Herausragend ist dabei allerdings wenig bis gar nichts, denn die Band bewegt sich auf dermaßen ausgetretenen Pfaden, dass sie das gleich eine ganze Nummer kleiner macht.
Die Jungs von DRAGONFORCE wachen sicherlich morgens mit alten HELLOWEEN auf und gehen mit GAMMA RAY schlafen. Zwischendurch gibt man sich noch ein bisschen IRON SAVIOR und HAMMERFALL, vielleicht auch noch etwas BLIND GUARDIAN, das war es dann aber auch schon.
Dabei deckt man sich mit einer Unmenge an Klischees ein, aus denen man die eigenen Songs zusammenzimmert.
Natürlich ist das eine ziemlich risikolose Angelegenheit, denn am Ende steht dann ein Album, dass die True- und Power-Metal-Fraktion sich blind einverleiben kann. Allerdings sollte jedem auch bewusst sein, dass er in einer Sammlung schon eine ganze Menge ähnlicher Scheiben stehen hat.
Keine Frage, technisch lassen DRAGONFORCE nichts anbrennen. Manche Passagen lassen einen regelrecht aufhorchen, wenn die Band ihre ganze spieltechnische Klasse in die Wagschale wirft und beginnt in Progressiv-Metal-Gefilden zu wildern. Mit Disciples of Babylon (tolle Bridge mit schönen Piano/Gitarrenduellen) hat die Band sogar einen echten Hammersong am Start. Die Freude währt allerdings selten lange, denn charakteristischer für "Valley Of The Damned" sind leider Stücke wie Heart of the dragon oder Evening star, wo sich 'fire' auf 'desire' und 'forever' auf 'together' reimt und süßliche Kinderlied-Refrains die zuvor mühsam aufgebaute Spannung und Power wieder hinwegfegen.
Lasst es mich mal so formulieren: "Valley of the damned" ist ein ganz nettes, aber relativ unspektakuläres Debüt-Album, das aber durchaus Anlass zur Hoffnung gibt, dass DRAGONFORCE uns mit Album Nummer zwei oder drei eine echte Killerscheibe bescheren werden.