Titel |
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01. Professor Loghair Boogie |
02. You Ain't Such A Much |
03. Sick And Tired |
04. Stack-A-Lee |
05. Accentuate The Positive |
06. Right Place, Wrong Time |
07. Rain |
08. Going Back To New Orleans |
09. Makin' Whoopee |
10. Big Chief |
11. In A Sentimental Mood/Mississippi Mud/Happy Hard Times (Medley) |
12. Love For Sale |
13. Let The Good Times Roll |
14. Good Night Irene |
Musiker | Instrument |
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Dr. John | Gesang & Piano |
David Barard | Bass |
Ronnie Cuber, Eric Traub, Alvin | Saxophon |
Fred Staehle, Herman | Schlagzeug |
Smiley Ricks | Percussion |
Cranston Clements, Bobby Broom, John Fohl | Gitarre |
Charlie Miller | Trompete |
Trombone Shorty & Sarrah Morrow | Posaune |
John Cleary | Keyboards & Gesang |
Malcolm "Mac" John Rebennack Jr. - besser bekannt als Dr. John - startete seine Karriere bereits Ende der 1950, bevor er ab den 60ern dann durch seine Zusammenarbeit mit so unterschiedlichen Künstlern wie Frank Zappa, den ROLLING STONES, Sam Cooke, Aretha Franklin, CANNED HEAT sowie Sonny & Cher seine Reputation steigerte, ehe er dann Ende der 60er auch erstmals solo auf sich aufmerksam machte. In seiner Karriere wurde Dr. John insgesamt sechs Mal mit dem Grammy ausgezeichnet (zuletzt 2012 für "Locked Down" als bestem Blues-Album). In seiner langen Karriere war er auch häufiger Gast beim Montreux Jazz Festival, das ihm zu Ehren nun eine Sammlung seiner besten Auftritte unter "The Montreux Years" veröffentlicht.
Dabei legt die Scheibe einen besonderen Augenmerk auf den Solo-Auftritt, den Dr. John im Jahr 1986 im Casino absolvierte. Gleich fünf der insgesamt 14 Songs (namentlich Professor Longhair Boogie, You Ain't Such A Much, Sick And Tired, Stack-A-Lee sowie das finale Good Night Irene) stammen von jenem Abend, an dem sich Rebennack an Piano und Gesang präsentierte. Aus meiner Sicht ist das ein bisschen viel, denn das offenbart ein wenig wie wenig abwechslungsreich - man könnte auch sagen wie gleichförmig - viele dieser Songs stilistisch und auch spieltechnisch sind.
Dass er das viel besser drauf hat, beweist er mit dem tollen Right Place, Wrong Time, dem sehr gefühlvollen Rain sowie dem sehr von seiner Heimatstadt beeinflussten Going Back To New Orleans, das in der zweiten Hälfte wirklich ein tolles SANTANA-Feeling annimmt. Aber auch Big Chief reißt den Hörer ordentlich mit, angetrieben durch das sehr funkige Bass-Spiel von David Barard, garniert mit feinen Soli von Trombone Shorty und John Fohl. Bei Love For Sale wird es dann auch schön jazzy-groovig mit feinen Einzel-Leistungen der Instrumentalisten, die den HGörer begeistern. Man hört es auch direkt an der Reaktion der Zuschauer, die dabei deutlich mehr Applaus spenden als bei den reinen Solo-Songs.
Die Festival-Leitung hat auch in diesem Fall mit "The Montreux Years" einem weiteren legendären Musiker, wie zuvor schon unter anderem Chick Corea oder Michel Petrucciani ein posthumes musikalisches Denkmal gesetzt. Für mich hätten es gerne mehr Nummern mit den großen Bandbesetzungen sein dürfen, denn dann geht musikalisch einfach mehr die Post ab. Aber ohne Zweifel macht diese Veröffentlichung jede Menge Spaß.