Dr. Feelgood

Oil City Confidential

( English translation by Google Translation by Google )

DVD-Review

Reviewdatum: 19.09.2010
Jahr: 2010
Stil: Pub Rock

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Redakteur(e):

Kay Markschies


Dr. Feelgood
Oil City Confidential, The Cadiz Recording Co., 2010
Lee BrilleauxVocals, Harmonica, Guitar
Wilko JohnsonGuitar, Vocals
John B. SparkesBass Guitar
John MartinDrums
Chris FenwickManager
Produziert von: Julian Temple Länge: 106 Min 00 Sek Medium: DVD
Roxette
She Does It Right
I Don't Mind
Paradise
Milk & Alkohol
u.a.

Musikfreunden unter uns, die sich auch für visuelle Aspekte der Musik begeistern können, wie z.B. Musikfilmen und Musikvideos, denen wird Julian Temple nicht nur ein Begriff, sondern für den einen oder anderen ein Koryphäe auf diesem Gebiet sein.

Seit den späten 70er Jahren beschäftigt sich Temple hauptsächlich mit Musik in seinen Dokumentationen, hat insbesondere in den 80er Jahren aber auch eine ganze Reihe von Musikvideos u.a. für die ROLLING STONES, DIE STRAY CATS, SADE, PAUL MCCARTNEY, DAVID BOWIE, JUDAS PRIEST und DEPECHE MODE produziert.
Nicht nur in Großbritannien genießt Temple den Ruf, einer der wichtigsten und einflussreichsten Musikfilmemacher sein.

Begonnen hat Temple seine Karriere 1977 mit einer Dokumentation über die SEX PISTOLS, einer Thematik, die er in einer Trilogie über die britische Musik in den 70er Jahren jüngst neu aufleben ließ.
"Oil City Confidential" ist der letzte Teil dieser Trilogie und beschäftigt sich mit der Bandgeschichte der Pubrock-Band DR. FEELGOOD bis zum Tode ihres Sängers und Frontmans Lee Brilleaux im Jahre 1994.

Die Bedeutung der Band wird hierzulande häufig unterschätzt. Zwar spielten Brilleaux und Johnson Anfang der 70er Jahre Musik, die eher dem Bluesrock zuzuordnen war, die Liveauftritte von DR. FEELDGOOD waren allerdings schon damals legendär und einer der Wegbereiter einer musikalischen Revolution, die schließlich im bereits langsam aufkeimenden Punk endete.

"Oil City Confidential" ist eine liebevolle Dokumentation geworden und unterteilt sich in vier Sektionen.
Im ersten Teil werden die Anfänge der Band auf Canvey Island, einer Insel in der Themsemündung, und der dortigen Musikszene geschildert.
Dabei kommen nicht nur die Gigs der Band zur Sprache, mit denen man regelmäßig die örtliche Szene begeisterte und aus der u.a. auch ALISON MEYET ihre ersten musikalischen Einflüsse bezog. Es wird auch viel über das soziale Umfeld von Canvey Island erzählt, das durch die ansässigen Ölraffinerien bestimmt war.

Der zweite Teil berichtet über die Zeit, in der man das nahegelegene London eroberte. Auch hier waren ausverkaufte Konzerte die Regel. Man beherrschte die Frontseiten der örtlichen Musikgazetten ohne über einen eigenen Plattenvertrag zu verfügen.
Diesen gab es für DR. FEELGOOD erst 1975 und mit ihm im Rücken gelang auch der internationale Durchbruch. Dieser dritte Abschnitt im Film reflektiert die intensiven Tourneen durch ganz Europa wie auch schließlich den Schritt über den großen Teich und die ersten Konzerte in New York.
Die letzte Etappe des Streifens dokumentiert schließlich den Ausstieg von Wilko Johnson im Jahr 1977 sowie den daraufhin langsam sinkenden Bekanntheitsgrad der Band bis zum Tode von Brilleaux.

Julian Temple gelingt es mit seiner langjährigen Erfahrung nahezu mühelos, einen stets spannenden Musikfilm zu kreieren. Durch den Wechsel von Interviews aus der Gegenwart und Rückblenden in die Hochzeiten der Band sowie den Wechsel von Farb- und Schwarzweißaufnahmen bekommt "Oil City Confidential" etwas Episodenhaftes und unterscheidet sich dadurch grundlegend von anderen Musikfilmen.
Und auch inhaltlich nimmt der Betrachter etwas mit. Selbst wenn man bisher nichts dem Blues- oder Pubrock abgewinnen konnte, so wird jedoch jedem relativ schnell klar, dass DR.FEELGOOD eine ganz wichtige und prägende Rolle für die britische Musik der 70er Jahre eingenommen haben, auf denen die SEX PISTOLS und andere Punkbands ihren Erfolg erst aufbauen konnten.

Damit wird "Oil City Confidential" auch ein wichtiges Zeugnis musikgeschichtlicher Geschehnisse.

Format: DVD
Video: PAL, Region 2
Audio: Englisch, Stereo/ 5.1 Surround Untertitel: Deutsch, Französisch, Spanisch, Italienisch Extras: Lee Brilleaux Interview, Wilko Johnson Interview, Kommentar des Regisseurs

Kay Markschies, 17.09.2010

 

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