Double Diamond Stand Up And Fight, Mausoleum Records, 2004 |
Filip Lemmens | Vocals | |
Erwin Suetens | Guitars | |
Tom Van Steenbergen | Guitars | |
Marc Vinckier | Bass | |
Kristof Meert | Drums |
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1. Dreams | 7. Dying in the anme of peace | |
2. Ride the wind | 8. Murder at midnight | |
3. Father of time | 9. Warriors of steel | |
4. Flash in the sky | 10. Be strong | |
5. The seventh seal | 11. Run if you can | |
6. Break the chains | ||
Was waren wir wild und rebellisch Anfang der Achtziger. Mit einer Flasche Apfelkorn bewaffnet zogen wir um die Häuser und gröhlten voller Inbrunst Breaking the law und Running free.
Denim and leather, natürlich hatten wir unseren Dresscode. Eine abgewetzte Jeansjacke war Pflicht und der mit den meisten Patches der damaligen musikalischen Helden war der King. Doch die blonde Kerstin, die in der Penne hinter mir saß und davon träumte ein Balletmäuschen zu werden (Gratulation nach Lüneburg an dieser Stelle! Du hast es geschafft!) fühlte sich durch meinen Maiden-Eddie 'geängstigt'. Am I evil? Yes I am!
Ein Heavy Metal-Konzert bedeutete fast schon den Ausnahmezustand, denn alle befanden sich schon Tage im Voraus in heller Aufregung, bevor JUDAS PRIEST und SAXON, METALLICA und TANK oder die SCORPIONS und MOLLY HATCHET unser beschauliches Städtchen heimsuchten.
Es war schon eine coole Zeit. Montag war Veröffentlichungstag. Gleich nach der Schule ging es in den nächsten Plattenladen und dann gemeinsam schnell zu dem am nächsten wohnenden Kumpel um sich gemeinsam mit den neusten Schätzen vertraut zu machen.
Und dann ganz wichtig: Wo steigt am Wochenende eine Fete auf der auch Metal läuft. Wenn das bis Donnerstag nicht geregelt war, kam doch leichte Unruhe auf.
Heavy Metal or no Metal at all. Smoke on the water hatte zwar ein geiles Riff, Speed king ging ganz gut ab, aber DEEP PURPLE waren an sich nichts als eine lahmarschige Popband. Bang that head that doesn't bang, bang it against the wall.
Zwei Dekaden später kommen die Belgier DOUBLE DIAMOND, hauen uns ihr Album "Stand up and fight" vor den Latz und wecken selige Erinnerungen. Damals wären die Jungs mit ihrem Sound, der als eine Mischung aus JUDAS PRIEST, frühen RUNING WILD und HELLOWEEN zu "Walls of Jericho"-Zeiten daherkommt, in unserer Clique sofort Kult gewesen.
Rau, ungezügelt, schnörkellos und keyboardfrei, das Tempo und das Energielevel durchgängig hoch haltend, dazu ansprechend in ein schönes Fantasy-Cover verpackt, und mit eingängige Hymnen wie Father of time bestückt. Was will man mehr? Raise your hands to the Metal kings!
Heute klingen wahre Helden natürlich etwas anders. Objektiv ist "Stand up and fight" nicht mehr als ein nettes Metal-Album, das nur True Metal-Puristen wirklich glücklich machen wird. Aber man hört Musik ja auch mit den Herzen und eine Band, die einen sich noch einmal wie sechzehn fühlen lässt muss man wenigstens ein kleines bisschen mögen.