Danny And Dusty

Roland Heinrich

Dortmund, FZW, 20.04.2007

( English translation by Google Translation by Google )

Konzertbericht

Reviewdatum: 20.04.2007

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Roland Heinrich Homepage



Redakteur(e):

Frank Ipach


Dortmund, FZW, 20.04.2007

Freitagabend in Dortmund, Zeit für Legenden. Zu hoch gegriffen ? Ach was, Danny & Dusty aka Dan Stuart und Steve Wynn haben schließlich eine Menge für die sogenannte Indie-Rock bzw. Roots-Rock-Sparte getan, erfreuen schließlich seit mehr als 20 Jahren eine loyale Gefolgschaft ergebener Fans mit diversen, mehr oder weniger hochkarätigen Plattenveröffentlichungen (GREEN ON RED und MIRACLE 3) und blicken nun mit einer Mischung aus Wehmut und kindlicher Freude auf ihre kultige Erstlingsscheibe "Lost Weekend" zurück und vermengen die liebgewonnenen alten mit den neuen Songs ihres aktuellen Album "Cast Iron Soul". Endlich mal eine Reunion ohne faden Beigeschmack.

Zunächst aber pures Erstaunen bzw. auch große Freude, denn bei meiner Ankunft (ca. 20:30 Uhr) im Dortmunder FZW, platzte der Konzertsaal dieses offenbar aus den Siebziger Jahren stammenden ehemaligen Jugendheims schier aus den Nähten. Zwar sind mir wahrlich schon angenehmere Lokalitäten untergekommen, als dieses doch ziemlich abgewirtschaftete Bungalow in Westen Dortmunds, doch wer sich das Musikprogramm der FZW-Macher anschaut, bemerkt, dass solche Läden einfach unverzichtbar bleiben.

Danny Dusty Danny Dusty

So zwängten sich doch tatsächlich rund 200 Begierige in die rauchigen Katakomben, um zunächst dem sympathischen und mit reichlich Lokalkolorit gesegneten Ruhrgebietscharme des Roots-Musikers Roland Heinrich zu frönen. Heinrich, der mit Dobro, Kazoo und angenehmer Stimme ausgestattet, Folk-und-Country Songs in englischer sowie deutscher Sprache servierte, betörte das sicherlich nicht unkritische Publikum ein ums andere Mal. Unterstützt durch einen versierten Kollegen am Upright-Bass, transferierte er u.a. die eher ländlichen Weisen des großen amerikanischen Songwriter-Helden Jimmie Rodgers in die Kohle und Stahl-Regionen des Ruhrgebiets. Die zeitweise recht sentimentalen deutschen Texte Heinrichs bekräftigten die durchaus funktionierende Allianz zwischen Country-Idiom und Ruhrgebiets-Flair. Die instrumentalen Fähigkeiten der beiden Mittdreißiger verwiesen auf ausreichende Kenntnis der amerikanischen Vorbilder, so dass ihr authentischer Vortrag entsprechend honoriert wurde.

Danny Dusty Danny Dusty

Im Anschluß rechtfertigten Danny & Dusty die Vorfreude auf vortreffliche Weise. Großer Spaß, sprühende Spiellaune, die natürlich noch durch die volle Hütte angestachelt wurde. Wie nicht anders zu erwarten, kredenzten Dan Stuart, Steve Wynn, Chris Cacavas, Stephen McCarthy, Bob Rupe und Johnny Hott ein Potpourrie ihrer beiden Alben. Es zeigte sich eindrücklich, dass die mehr als 20 Jahre alten Lieder des Erstlings nichts von ihrer Klasse verloren haben. Den wahrhaft zeitlosen Reizen solcher Songs wie Miracle mile, King of the losers und besonders Bend in the road erliegt man in solch einer gutgelaunten Konzertsituation mehr als leicht. Die groovigen, stampfenden Rocknummern des aktuellen Longplayers wie Raise the roof (Chris Cacavas wechselte hier kurzfristig zur E-Gitarre), Cast iron soul, Hold your mud oder JD's Blues taten ihr übriges, um die köchelnde Stimmung in eine brodelnde zu verwandeln.

Danny Dusty Danny Dusty

Der immer zu Späßen aufgelegte Dan Stuart, der stets auf dem schmalen Grat zwischen Flapsigkeit, Maniriertheit und spöttischem Gehabe wandelte, gab neben dem eher zurückhaltenden Steve Wynn den extrovertierten Showman, Stephen McCarthy überzeugte durch profunde Musikalität an Lap-Steel und E-Gitarre, wobei er in seinen geschmackvollen Soli manchmal an den Kollegen Gary Louris erinnerte, Chris Cacavas agierte gewohntermaßen banddienlich und ausgefuchst, Bob Rupe überzeugte mit der für Bassisten geradezu prädestinierten Rolle als cooler und versierter Fels in der Brandung und Johnny Hott ebenso als körperbetonter Arbeiter mit Dampfhammerambitionen. Die Band spielte geschmeidig und ungekünstelt, transportierte zu jeder Zeit ihren offensichtliche Arbeitsfreude ins Auditorium und hinterließ einen bleibenden Eindruck.
Eine derartige Reunion schreit gewissermaßen nach Fortsetzung. Genügend Potenzial sollten die Herrschaften sich bewahrt haben, Feuer und Inbrunst für ihre Sache blieb jedenfalls unverkennbar, so dass sie ihrem sogenannten Legendenstatus gerne nochmals neue Nahrung geben könnten. Eines Tages werden sie dann vielleicht noch einmal gemeinsam Arm in Arm für ihr Publikum singen: That's what brought me here.

Danny Dusty Danny Dusty

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