Titel |
---|
01. Sulphur & Starlight |
02. Wolf Moon |
03. God Particle |
04. Summerland |
05. A Glass Forest |
06. The Well‘s Run Dry |
07. Ode To The Future |
08. Be Your Sins |
09. Dust & Shadow |
Musiker | Instrument |
---|---|
Ryanne Van Dorst | Gesang, Gitarre, Piano, Percussion & Synthesizer |
Nick Polak | Gitarre |
J. B. Van Der Wal | Bass, Darbuka & Saz |
Micha Haring | Schlagzeug |
Gastmusiker: | |
Per Wiberg | Hammondorgel |
Farida Lemouchi | Gesang |
Vor fünf Jahren erschien das Debüt-Album einer jungen niederländischen Band, die auf sehr eigene Weise Elemente aus klassischstem Hard Rock sowie Progressive Rock und auch prototypischen Doom vermischten. Die Band hört auf den kurzen und sehr einprägsamen Namen DOOL (was auf niederländisch so viel bedeutet wie „wandert“). Sie konnte nicht nur mit der Scheibe “Here Now, There Then“ sondern auch mit anschließenden Auftritten auf internationalen Festivals nicht mehr nur im Untergrund sondern dann eben auch in größeren Teilen der internationalen Rockwelt auf sich aufmerksam machen. Entsprechend hoch waren die Erwartungen an den Nachfolger, für den sich das Quartett allerdings die nötige Zeit nahm.
Schon beim Opener Sulphur & Starlight macht sich dann auch wieder dieses 70er-Jahre-Feeling breit, das auch den Vorgänger ausgezeichnet hatte. Leider ist der Song auch etwas „gewöhnlich“ ausgefallen, also nicht ganz der große Knaller, den man sich zum Auftakt vielleicht gewünscht hätte aber ein guter Einstieg, weil der Song mit einer sehr prägnanten Hookline aufwartet. Der folgende Wolf Moon zieht ebenso mit der Gesangmelodie von Ryanne Van Dorst in seinen Bann – ist aber nur halb so betörend wie das darauf folgende God Particle, bei dem DOOL erstmals ihre wahre epische Größe entfalten. Und auf das erste richtig große „Aha“-Erlebnis folgt dann direkt das zweite beim Titelsong. Dabei nimmt sich die Band auch wieder die nötige Zeit, um die Stimmung des Songs entsprechend aufzubauen und bringt erstmals auf diesem Album auch wieder die Doom-Elemente zum Einsatz.
A Glass Forest eröffnet die zweite Hälfte der Scheibe wieder sehr ruhig und eher verträumt. The Well Runs Dry rockt herrlich düster und bedrohlich. Die Ode To The Future geleitet den Hörer dann in sanfter Singer/Songwriter-Art und Weise und etwas Alternative Rock-Feeling zudem sehr effektvoll hinüber zudem Abschluss der Scheibe. Be Your Sins mit seinen Hammond-Sounds und den hymnenhaften Melodien erinnert etwas an URIAH HEEP und von den Gitarren-Sounds und der Struktur auch sehr an GHOST. Das epische Dust & Shadows beschließt das Album schleppend-rockig.
"Summerland" zeigt die ausladende und abwechslungs- sowie facettenreichere Seite der Band. Es ist nicht nur ein bloßer zweiter Aufguss des (damals überraschend) erfolgreichen Debüt-Albums. Die Musik ist wie eine Beschwörung, aber nicht wie es bei ihren Landsleuten THE DEVIL‘S BLOOD (deren Sängerin Farida Lemouchi hier im Backgroundgesang zu hören ist) war, sondern trotz aller Dunkelheit eher mit einem positiven Ausblick. Ihre Mischung aus Dark-, Psychedelic- und Post Rock mit dezenten Anleihen bei der Musik des Mittleren Ostens und Doom ist man kann es kaum anders beschreiben - bezaubernd. Allerdings würde ich mir durchaus hin und wieder einen anderen Aufbau wünschen als immer wieder mit gezupften Arpeggios zu beginnen. Das kann nämlich auch ganz schnell dazu führen, dass man sich immer beim gleichen Lied wähnt. Ansonsten gelingt es der Band aber ganz hervorragend, jedem Stück seine eigene Identität, Stimmung und Dramatik zu verleihen. Insgesamt ist das Album vielleicht ein wenig psychedelischer und an anderen dann progressiver ausgefallen als der Vorgänger, besticht aber zusätzlich mit all den Stärken des Debüts.