Donovan Original Album Classics, Sony Music/Epic Records, 2010 (1967, 1968, 1969) |
Mellow Yellow: | ||||
Donovan Leitch | Vocals, Acoustic Guitar | |||
John Cameron | Blues Piano, Harpsichord | |||
The Hurdy Gurdy Man: | ||||
Donovan Leitch | Vocals, Acoustic Guitar | |||
Barabajagal: | ||||
Donovan Leitch | Vocals, Acoustic Guitar, Harmonica | |||
Harold McNair | Flute | |||
Danny Thompson | Bass | |||
Tony Carr | Drums | |||
Alan Hawkshaw | Piano | |||
Guests: | ||||
The Jeff Beck Group | Guitar, Keyboards, Bass & Drums on Tracks 01 & 09 | |||
Lesley Duncan | Backing Vocals on Tracks 01 & 09 | |||
Madeleine Bell | Backing Vocals on Tracks 01 & 09 | |||
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Mellow Yellow (34 Min 24 Sek): | ||||
01. Mellow Yellow | 06. House Of Jansch | |||
02. Writer In The Sun | 07. Young Girl Blues | |||
03. Sand And Foam | 08. Museum | |||
04. The Observation | 09. Hampstead Incident | |||
05. Bleak City Woman | 10. Sunny South Kensington | |||
The Hurdy Gurdy Man (34 Min 50 Sek): | ||||
01. Hurdy Gurdy Man | 08. Jennifer Juniper | |||
02. Peregrine | 09. The River Song | |||
03. The Entertaining Of A Shy Girl | 10. Tangier | |||
04. As I Recall It | 11. A Sunny Day | |||
05. Get Thy Bearings | 12. The Sun Is A Very Magic Fellow | |||
06. Hi It's Been A Long Time | 13. Teas | |||
07. West Indian Lady | ||||
Barabajagal (34 Min 13 Sek): | ||||
01. Barabajagal | 06. The Love Song | |||
02. Superlungs My Supergirl | 07. To Susan On The West Coast Waiting | |||
03. Where Is She | 08. Atlantis | |||
04. Happiness Runs | 09. Trudi | |||
05. I Love My Shirt | 10. Pamela Jo | |||
Der, grundsätzlich im Folk beheimatete, schottische Singer-Songwriter Donovan Phillips Leitch, bekannt geworden unter seinem ersten Vornamen als Donovan, der seine lange Karriere Mitte der 1960er Jahre startete und bis heute aktiv ist (2004 veröffentlichte er sein bisher letztes Studioalbum "Beat Cafe" und tritt nach wie vor auf) erlebt gerade, wie viele andere Musikschaffende, ein Revival seines Werkes. Auch er spielt nämlich bei den ’Original Album Classics’ eine Rolle. Sony Music/Epic Records brachten vor kurzem drei Alben des Briten, die aus der Frühphase seiner Laufbahn stammen, unter eben jenem Reihenmotto wieder in die Läden. Die optische Gestaltung ist dabei, wie gehabt, zwar eher unaufregend geraten, jedoch sind die Alben ’Mellow Yellow’ (1967), ’The Hurdy Gurdy Man’ (1968) und ’Barabajagal’ (1969) in dem robusten Schuber zweifellos sehr gut aufgehoben. Den Rundlingen wiederum hat man simple Papphüllen spendiert, welche aber immerhin die originalen Art Works, wenn auch natürlich im entsprechenden Kleinformat, tragen. Zusatzmaterial wird übrigens nicht geboten.
’Mellow Yellow’ bescherte Donovan mit seinem Titelsück, einem folkig-rockig-poppigen, psychedelischen, irgendwie an THE BEATLES erinnernden (Paul McCartney soll sogar im Backgroundchor mitgesungen haben) Song, schon als Vorabsingle einen fetten Hit. Angeblich geht es darin um das Rauchen getrockneter Bananenblätter um high zu werden. Wen würde es wundern, wenn dem so wäre? Wohl kaum jemanden, oder? Schließlich waren die damaligen Zeiten sehr drogenselig. Aber es gibt noch andere Deutungen. Das Stück kletterte fast an die Spitze der Billboard Charts in den Vereinigten Staaten und kam in Großbritannien unter die ersten zehn der dortigen Hitparade. Die Arrangements zu dem Tune steuerte teilweise übrigens John Paul Jones, der spätere Bassist von LED ZEPPELIN, bei. Georgie Fame und andere coverten das Lied. Jimi Hendrix und Frank Zappa beispielsweise, bezogen sich in eigenen Kompositionen auf es. Außerdem kam es in der Werbung und bei Fernsehserien zu Ehren. Mit der Folk Pop-Ballade House Of Jansch setzt Mr. Leitch seinem Freund, dem schottischen Folker Bert Jansch, ein Denkmal. Überhaupt schwebt der Folk über allem. Angereichert mit zahmem Rock, Psychedelic, Blues und Jazz ist das Gebotene sehr unterhaltsam und kurzweilig. Ich mag, neben Mellow Yellow, vor allem The Observation, ein flottes, folkiges und jazziges Stück, Bleak City Woman, eine semiflotte, folkige, rockige, jazzende Nummer, Museum, eine flotte, folkige, rockige, Jazznummer und Sunny South Of Kensington, einen fetzigen Folk Rocker.
Auch ’The Hurdy Gurdy Man’ brachte dem in Glasgow gebürtigen Donovan mit zwei, bereits als vor dem Album veröffentlichten Singles vordere Chartplätze ein. Hurdy Gurdy Man (unter anderem von THE BUTTHOLE SURFERS und den L.A. GUNS aufgenommen), eine flotte, folkige, psychedelische Rockballade (für die George Harrison in Indien angeblich einen Vers verfasst hat), kam beiderseits des Atlantiks in die Top Ten. Jennifer Juniper, eine mitunter recht flotte Folk Pop Ballade mit teilweise französischem Text, schaffte es wenigstens in Großbritannien unter die ersten zehn der Bestenliste. Das Material, an dessen Aufnahmen Jimmy Page, John Paul Jones und John Bonham beteiligt gewesen sein sollen) wird von mit Rock, Pop, Psychedelic, Boogie Woogie, Jazz und orientalischen Klängen angereichertem Folk dominiert. As I Recall It, eine groovende, flotte und fröhliche Nummer, Get Thy Bearings, ein jazziger Folk Rocker (von KING CRIMSON eine Zeit lang bei Konzerten gespielt) und Tangier, ein flotter, folkiger, psychedelischer und orientalisch angehauchter Titel, der von David J. Mills stammt, sind meine Favoriten.
Mit ’Barabajagal’ blieb sich Donovan in Hinblick auf seine Folkwurzeln treu. Er ließ es aber, wie bei den anderen beiden Alben, nicht dabei bewenden. Er fügte Rock, Psychedelic, Pop, Jazz und Boogie Woogie hinzu. Atlantis, eine eingängige und leicht rockige Ballade, sorgte noch vor Erscheinen des Longplayers erneut dafür, dass unser Hauptdarsteller in den oberen Hitparadenregionen einiger Länder auftauchte. Das ebenfalls vor dem Album unter seinem vollständigen Titel Goo Goo Barabajagal (Love Is Hot) (auf der Trackliste dieser Ausgabe heißt der Song einfach Barabajagal), ein eingängiger und flotter Folk Rocker, kam ebenfalls noch in die Charts. Interessant an dieser Nummer ist, dass die Aufnahmen unter Beteiligung von THE JEFF BECK GROUP (damals noch mit Rod Stewart am Mikro, der hier jedoch nicht zum Einsatz kam) stattfanden. Trudi, ein flotter Folk Rocker, wurde ebenso von dieser Truppe veredelt. Ich kann außerdem Superlungs My Supergirl, eine flotte, folkige, rockige, groovende und psychedelische Angelegenheit, I Love My Shirt, eine flotte, fröhliche Ballade mit Boogie Woogie-Anteil, The Love Song, einen beschwingten, flotten und mitreißenden Folk Rocker mit Jazzelementen, und Pamela Jo, eine simple, flotte, eingängige und mit Boogie Woogie versetzte Nummer, empfehlen.
Insgesamt kann der Klang der drei Discs als recht gut bezeichnet werden, auch wenn er stellenweise schwächelt. Das dürfte das Vergnügen, Donovans Musik aus der zweiten Hälfte der 1960er Jahre zuzuhören und Träumen nachzuhängen, jedoch kaum schmälern. Vor allem, wer sich für die Pop-, Rock- und Folkmusik der damaligen Zeit erwärmen kann, ist hier goldrichtig.
Wem das in dieser Box enthaltene Material nicht ausreicht, der sollte sich informieren, ob es nicht bereits andere Neuveröffentlichungen von ’Mellow Yellow’, ’The Hurdy Gurdy Man’ und/oder ’Barabajagal’ mit Bonus Tracks gibt.