Donnie Munro Heart Of America, Greentrax Recordings, 2006 |
Donnie Munro | Vocals, Acoustic Guitars | |||
Morph Dobie | Guitars | |||
Chaz Stewart | Guitars | |||
Foss Paterson | Keyboards | |||
Dougie Coulter | Bass | |||
Jim Drummond | Drums | |||
Chris Harley | Backing Vocals | |||
Gäste: | ||||
Donald 'Doc' Livingston, Vic Scotson | Backing Vocals | |||
Duncan Chrisholm | Fiddle | |||
Blair Douglas | Accordion | |||
Fraser Fifield | Sophrano Sax | |||
Richard Macintyre | Guitars | |||
Blair Douglas | Accordion | |||
Blair Douglas | Accordion | |||
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1. Heart of America | 7. Cha till | |||
2. Strangers to the pine | 8. Raglan road | |||
3. Winds of our time | 9. Mhairead og | |||
4. A'coiseachd trath | 10. Love will never die | |||
5. Mo chruinneag bhoidheach | 11. Harvest wind | |||
6. Where the roses | 12. October song | |||
RUNRIG lassen es 2006 etwas ruhiger angehen. So stehen erstmals seit einer halben Ewigkeit keine Deutschland-Termine im stark zusammengestrichenen Konzertkalender und mit der Arbeit am "Proterra"-Nachfolger will man frühestens im nächsten Jahr beginnen. Da ist es um so erfreulicher, dass Ex-Sänger Donnie Munro mit einem neuen Studio-Album aufwartet, zumal dessen Vorgänger "Gaelic Heart" inzwischen auch schon satte drei Jahre auf dem Buckel hat.
War "Gaelic Heart" konzeptionell das Album in ausschließlich Gälischer Sprache, das Donnie schon immer machen wollte und von dem er von seinen Fans auch immer ein wenig gedrängt wurde, so überrascht es nun doch ein wenig, dass sein neustes Werk wieder einem roten, diesmal thematischen Faden, folgt.
"Heart Of America - Across The Great Divide" beschäftigt sich mit Migration, dem Verlust der Heimat und der Schaffung einer Neuen, einem Thema, das in der schottische Geschichte und ganz besonders in der Vergangenheit der Heimatregion Donnie Munros, den Western Islands und Highlands einen zentralen Stellenwert besitzt.
Musikalisch dürfte das Album keinen Fan enttäuschen. Für solche, die es noch werden wollen ist es außerdem ein perfekter Einstieg, begegnet man auf ihm doch nahezu allen Facetten die das bisherige Schaffen des sympathischen Schotten prägten. Vom typischen RUNRIG-Song, angelehnt an die "Big Wheel"-Phase (Wind of our time, Harvest wind) bis zum spröden Charme des Solomaterials eines Werkes wie "Across the City And The World" (Heart of America, Strangers to the pine) wird kein Aspekt ausgespart.
Was wäre Donnie Munro ohne seine gefühlvollen Balladen? Die gibt es wahlweise in Englisch mit Raglan road, wer jedoch das Gälische bevorzugt wird bei A'coiseachd trath fündig. Mit Mo Chruinneag Bhoidheach hat Donnie sogar wieder einmal ein 'puirt-a-beul'-Stück in sein Repertoire aufgenommen, jene traditionelle gälische Musikform, die ausschließlich auf rhythmischen Gesang und percussive Elemente basiert.
"Heart Of America" ist ein Album, das all jenen in deren Herzen eine unstillbare Sehnsucht nach 'Alba' brennt, kurzzeitige Linderung verschafft, um das Verlangen anschließend nur um so stärker zu entfachen. Liebhaber schottischer und gälischer Kultur sollten wissen, was sie nun zu tun haben.