Donnie Munro

Reichenbach, H2O, 23.03.2002

( English translation by Google Translation by Google )

Konzertbericht

Reviewdatum: 23.03.2002

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Redakteur(e):

Martin Schneider


Reichenbach, H2O, 23.03.2002Bildergalerie
Setlist:
Nuair bha mi og, On the west side, City of lights, Queen of the hill, Catch the wind, Always the winner, Sweetness of the wind, She knows love, The greatest gift, Harvest moon, Amazon, Chi Mi'n Geamradh, Irene, The weaver of the grass, Only the brave, Highland heart, Song of the earth, Callum sgàire
JUDAS PRIEST in Filderstadt, eine einmalige Performance von SAVIOUR MACHINE auf der Owener Rocknacht und Donnie Munro in Reichenbach. Da stand sicher nicht nur ich an diesem Abend vor der schwierigen Frage, wem ich meine Aufwartung machen sollte. Letztendlich fiel meine Wahl, nicht zuletzt wegen der netten Unterstützung der Promotioncompany Shack Media, auf meinen Lieblingsschotten Donnie Munro.

Die dritte Tournee auf dem Festland innerhalb von zwölf Monaten. Donnie Munro ist ganz schön tourfreudig geworden, wenn man sich vor Augen hält, dass die vielen Konzertverpflichtungen mit RUNRIG einer seiner Gründe war, die schottischen Folkrocker zu verlassen.
Doch während die ehemaligen Kollegen weiterhin die mittelgroßen Hallen buchen, ist Donnie Munro in die heimelige Umgebung der größeren Clubs zurückgekehrt. Das muss kein Nachteil sein, ermöglicht es doch seinem Publikum einen viel intensiveren, direkteren Kontakt mit ihm. Nicht wenige dürften sich bei seinen Auftritten an die Mitte der Achtziger erinnert fühlen, als RUNRIG einen ähnlichen Publikumszuspruch genossen.

Das H2O war leider wie erwartet nicht ganz so gut besucht, wie vor etwa einem Jahr, doch dies tat weder der Spielfreude der Band, noch den begeisterten Reaktionen des Publikums einen Abbruch.
Donnie Munro und seine Band, die bis auf die mittlerweile ausgeschiedene Sängerin Holly Thomas ein verschworener Haufen zu sein scheint, boten einen überraschend starken Auftritt.
Überraschend, weil zugunsten der Songs des aktuellen Albums "Across the city and the world", das mit Ausnahme der Ballade You're the rose komplett präsentiert wurde, einige Highlights der letzten Tournee schonungslos aus dem Set geflogen waren. Ehrlich, hätte mir jemand vorher gesagt, dass Donnie weder Fields of the young, noch The greatest flame oder Darkest eyes spielt, dann hätte ich nicht geglaubt, dass der Auftritt so überzeugend werden würde. Doch das Material des aktuellen Albums funktioniert live hervorragend, ja ich gehe sogar so weit zu sagen, dass es live noch stärker wirkt als auf CD. Vor allem The weaver of grass entpuppte sich als ein ernsthafter Konkurrent in der Publikumsgunst für die schnelleren Stücke wie Harvest moon oder Only the brave. Sogar das auf CD sehr gewöhnungsbedürftige und bei vielen Fans umstrittene Highland heart wurde vom Publikum begeistert abgefeiert.

Donnie gab sich an diesem Abend sehr redselig, und erzählte während ungewöhnlich langer Ansagen viel über den Hintergrund der neuen Stücke, was zumindest mir sehr gut gefiel und die eine oder andere Textpassage klarer werden ließ. Schön auch, dass Donnie The greatest gift dem im letzten Jahre verstorbenen BIG COUNTRY-Frontman Stuart Adamson widmete. Wenn nicht Donnie, wer dann? Sein Publikum sollte so grob schon eine Teilmenge der weitaus größeren Anzahl von BIG COUNTRY-Anhängern darstellen.
Ansonsten gab es wenig Überraschendes. Eine Hand voll schöner, alter RUNRIG-Titel, sowie zwei weitere Songs aus Donnies früheren Alben rundeten das Programm ab. Gut, die Show war dieses Jahr nicht ganz so emotional ansprechend wie im letzten Jahr, aber trotzdem sehr gut. In dieser Verfassung ist Donnie Munro live ganz klar die Nummer 1 im schottischen Folkrock. Kaum einer im Publikum dürfte nach etwas mehr als zwei Stunden enttäuscht nach Hause gegangen sein.

Anmerkung: So sehr ich die H2O-Crew beim letztjährigen Auftritt loben konnte, so deutlich muss ich ihnen dieses Mal in ihr Gästebuch schreiben, dass der völlige Verzicht auf Ordner vor der Bühne zwar nett gemeint ist, wenn dadurch aber das Publikum animiert wird, eigenmächtig den Fotograben aufzulösen, dann ist das schlicht und ergreifend Mist (und gefährlich obendrein).

Martin Schneider, 24.03.2002

 

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