Donnie Munro

Across The City And The World

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 10.04.2002
Jahr: 2002

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Redakteur(e):

Martin Schneider


Donnie Munro
Across The City And The World, Hypertension, 2002
Donnie Munro Vocals, Guitars
Morph Guitars
Chaz Stewart Guitars
Fos Paterson Keyboards
David Patton Bass
Dave Stewart Drums
Chris Harley Backing Vocals, Percussions
Gäste:
Jane McLaughlan Backing Vocals
Duncan Chrisholm Fiddle
Sandy Brechin Accordion
Produziert von: Chris Harley Länge: 45 Min 39 Sek Medium: CD
1. Sweetness On The Wind6. She Knows Love
2. Queen Of The Hill7. The Greatest Gift
3. You're The Rose8. Amazon
4. The Weaver Of Grass9. Highland Heart
5. Irene10. Callum Sgàire

Schon die Vorabsingle She Knows Love ließ in mir den Verdacht aufkeimen, dass ich einige Anläufe brauchen würde, um mit dem dritten Soloalbum des ehemaligen RUNRIG-Sängers richtig warm zu werden.
Und tatsächlich, zunächst konnte mich das Album kaum überzeugen. Songs wie der Opener Sweetness of the wind, Highland heart oder auch Queen of the hill wirken durch ihre filigranen Arrangements überfrachtet und seltsam schwer zugänglich. Dazu kommt die unerwartet fröhliche Grundstimmung des Albums, das wenig von der für Westschottland typischen Regenfront-Schwermut verströmt.
Doch nach einigen Hördurchgängen entpuppt sich "Across The City And The World" als ein typisches Munro-Album, das den Fans des sympathischen Schotten reinlaufen müsste, wie ein wohl temperierter Balvenie.

Mehr und mehr trifft man in den Songs auf bekannte Elemente und Strukturen, die vor allem RUNRIGs "Searchlight"-Album entstammen könnten. Doch auch "Harvest Moon", "Flower Of The West", "The Greatest Flame" oder "Fields Of The Young" scheinen zumindest teilweise für die 'neuen' Kompositionen Pate gestanden zu haben.
Wenn man gehässig sein will, dann kann man sagen: Donnie Munro covert sich selber, mal mehr, mal weniger spannend und erfolgreich. Dazu kommt noch Amazon, ein Stück von Chaz Stewarts 2000er-Soloalbum "The Angel Falls", (marketing-)strategisch geschickt als Bonustrack getarnt, aber letztendlich nichts anderes als ein ansprechender Lückenfüller um die CD auf eine halbwegs akzeptable Laufzeit zu strecken.
Das alles deutet ganz gewaltig auf einen überhasteten Schnellschuss hin. Hauen wir halt ein Album raus, egal ob wir dafür genug neues Songmaterial haben oder nicht.

Allerdings fällt es mir verdammt schwer, gehässig zu sein, wenn ich mir "Across The City And The World" mittlerweile anhöre. Das Album enthält einfach wieder einmal einige Songs, die es gewaltig in sich haben.
Irene dürfte bereits jeder Anhänger des schottischen Folkrockers vom letzten "Live"-Album kennen. Solch eingängige Midtemponummern, mit einem wunderschönem Refrain ausgestattet, sind einfach die Domäne von Donnie Munro.
Wer Donnies Balladen bevorzugt, die ja auch für Gänsehautmomente sorgen können, wird perfekt mit You're the rose und She knows love bedient.
Ähnlich wie She knows love ist auch Highland heart ein Titel, der mit der Zeit wächst. Hier kommt eine weitere Stärke Donnies hervorragend zur Geltung: Seine Fähigkeit mit der Musik Bilder und Stimmungen seiner schottischen Heimat zu transportieren.
Darkest eyes auf dem Debüt spiegelte perfekt die Atmosphäre der britischen Ballrooms wider. Nun machen wir uns mit Donnies Onkel und dessen Band auf den Weg zu einem Auftritt. In einem klapprigen Kleintransporter geht es über enge Highlandsträßchen zu einem heruntergekommen Pub, um dort ein paar Gästen und Touristen einen unterhaltsamen Samstagabend zu bescheren. Stark!
Die absoluten Höhepunkte sind jedoch die Songs, bei denen Donnie auch musikalisch am offensichtlichsten seine kulturellen Wurzeln zum Vorschein kommen lässt und astreinen, keltisch beeinflussten Folkrock präsentiert. Das flotte Weaver of grass und der leider einzige Titel in gälischer Sprache: Callum Sgàire. Das nächste Mal bitte mehr davon!

"Across The City And The World" entwickelt sich im Laufe der Zeit einfach zu einem schönen, in sich stimmigen Album. Leider ist es nicht der Überflieger, auf den man als Fan natürlich bei jeder Veröffentlichung hofft, aber zumindest mit einer Hand voll wirklich starker Songs ausgestattet.

Martin Schneider, 10.04.2002

 

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