Don Airey All Out, Mascot Records, 2011 |
Don Airey | Keyboards | |||
Darrin Mooney | Drums | |||
Laurence Cottle | Bass | |||
Rob Harris | Guitar | |||
Carl Sentance | Vocals | |||
Gäste: | ||||
Joe Bonamassa | Guitar | |||
Bernie Marsden | Guitar | |||
Keith Airey | Guitar | |||
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01. The Way I Feel Inside | 06. Right Arm Overture | |||
02. Estancia | 07. Fire | |||
03. People In Your Head | 08. Long Road | |||
04. B'cos | 09. Wrath Of Thor | |||
05. Running From The Shadows | 10. Tobruk | |||
Der britische Großmeister der Keyboards, DON AIREY, fühlte sich offenbar nicht ausgelastet. Dabei hat er schon bei zahllosen Acts wie GARY MOORE, BLACK SABBATH, JETHRO TULL, PHENOMENA oder COLOSSEUM II die Tasten gedrückt, darüber hinaus ist er ja festes Mitglied der hoffnungsvollen Nachwuchskapelle DEEP PURPLE. Trotzdem war mit “All Out“ mal wieder ein Soloalbum fällig, drei Jahre nach seinem letzten Alleingang “A Light In The Sky“.
Als Begleitmusiker hat er wieder seine damaligen Mitstreiter und All-Time-Buddies Cottle, Mooney und Harris mit dabei und auch der veritable Classic-Rock-Shouter CARL SENTANCE ist auch wieder mit von der Partie. Und wenn man dann auch mal richtig als Band agiert, kommt dabei auch richtig schöner, fauchender und dampfender Classic Rock heraus (The Way I Feel Inside oder das JIMI HENDRIX-Cover Fire).
Die meiste Zeit ist “All Out“ allerdings ein bisschen eine Materialschlacht mit weißen und schwarzen Tasten, eine Leistungsschau eines bekennenden Rock-Dinos, der wohl etwas den Zeiten nachtrauert, als Leute wie JON LORD oder RICK WAKEMAN gefeierte Megastars waren und die Keyboards nicht nur zum Klang anreichern dienten. Als Tastengott der alten Schule lässt AIREY daher immer wieder seine klassische Ausbildung anklingen (Estancia, das auf den argentinischen Komponisten Alberto Ginastera zurückzuführen ist, B'cos oder Right Arm Overture) und zieht im wahrsten Sinne des Wortes alle Register.
Dazu gehören dann natürlich auch ein paar illustre Gastmusiker wie Bernie Marsden oder der Mann, der sich scheinbar hinter jeder sich öffnenden Studiotür tummelt, nämlich JOE BONAMASSA, der immerhin People In Your Head zu einem kernigen Blues-Rocker mitveredeln darf. Alles in allem wirkt das Ganze ein bisschen mehr wie eine Leistungsschau, für ein in sich rundes Album hätte es etwas mehr roter Faden als den immer gleichen Protagonisten an den Tasten benötigt. So beweist AIREY einmal mehr seine Vielseitigkeit und Virtuosität, aber der Hörer kommt vor lauter Staunen nicht so richtig zum Mitfiebern, der Kopf wird deutlich besser bedient als der Bauch.
Wer auf die Classic-Rock-Keyboards Marke DEEP PURPLE oder URIAH HEEP steht und von derartigen Sounds inklusive immer wieder eingestreuten Ausflügen in die klassische Musik nicht genug kriegen kann, wird hier bestens bedient. Wer lieber die Performance einer organischen, lustvoll abrockenden Band hört, kommt hier deutlich schlechter weg. Letztlich ist das ganze schon ein wenig ein, wenn auch ziemlich perfekt eingespielter, Egoschmeichler für Herrn AIREY.