Distorted Harmony Chain Reaction, Eigenproduktion, 2014 |
Misha Soukhinin | Gesang | |||
Yoav Efron | Keyboards | |||
Yogev Gabay | Schlagzeug | |||
Guy Landau | Gitarre | |||
Iggy Cohen | Bass | |||
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01. Every Time She Smiles | 06. Hollow | |||
02. Children Of Red | 07. As You Go | |||
03. Misguided | 08. Natural Selection | |||
04. Nothing (But The Rain) | 09. Methylene Blue | |||
05. As One | ||||
Die Geschichte von DISTORTED HARMONY beginnt im Jahre 2009 in Tel Aviv. Dort treffen sich Keyboarder Yoav Efron und Schlagzeuger Yogev Gabay und beginnen ihre Zusammenarbeit. Zwei Jahre später wird die Band durch ein Trio aus der Alternative Rock Gruppe HATACHTONIM komplettiert. Nur ein weiteres Jahr später erscheint bereits das Debüt der Band, “Utopia“, das auf durchweg positive Reaktionen stößt. Und nun also das Zweitwerk “Chain Reaction“ .
Die Band bleibt ihrem Stil treu, der sich dadurch definiert auf einem soliden Progressive Metal-Fundament einige Schlenker in verschiedene musikalisch Gefilde zu wagen. Am auffälligsten sind dabei sicherlich die Ausflüge in gemäßigte Alternative Rock-Bereiche. Diese manifestieren sich gerne in den Gesangslinien, die eine deutliche Nähe zu den Briten MUSE aufweisen. Damit schaffen es DISTORTED HARMONY ihre nicht gerade simpel strukturierte Musik aber auch immer wieder für Genre-fremde Ohren zu öffnen und zugänglich zu machen.
Aber das, was die Band auszeichnet, bleiben die heftigen, häufig Stakkato-gespielten Metal-Riffs, die manches Mal an DREAM THEATER oder an anderer Stelle an TOOL erinnern. Aber neben den Gitarren wissen natürlich auch die Keyboards interessante Akzente zu setzen, schließlich wurde die Band von Tastenmann Efron gegründet, der sieben der neun Lieder auf “Chain Reaction“ musikalisch im Alleingang verfasst hat. Dabei tritt er sowohl durch angenehme sphärige Klänge als auch durch wohl durchdachte und niemals egozentrisch wirkende Melodieteile in Erscheinung. Wie man der Band generell eine wohltuende Bescheidenheit im Hinblick auf die eigenen Fähigkeiten bescheinigen muss. Selbstverliebte Solo-Eskapaden gibt es nicht, das haben sie gar nicht nötig.
Denn ihre Visitenkarte sind die allesamt sehr gelungenen Kompositionen. Dabei sind die Songs zwar in gewisser Weise schon sehr ähnlich – schon wegen des sehr häufig auftretenden Stakkato-Riffings. Aber die Lieder bieten doch genügend Unterscheidungsmerkmale, um den Hörer nicht zu langweilen. Auch auf der lyrischen Seite hat die Band einige wirklich gelungene Exponate zu bieten, von denen Natural Selection vor dem Hintergrund des ewig schwelenden Konflikts in der Region sicherlich der am meisten beeindruckende Beitrag ist.
DISTORTED HARMONY haben mit “Chain Reaction“ ein Werk vorgelegt, das sicherlich keine leichte Kost darstellt. Vielmehr nimmt die Band all ihre Einflüsse zusammen und mixt daraus einen komplexen aber bei genügend Zeit auch sehr bekömmlichen musikalischen Cocktail. In dieser Form sollte die Band über kurz oder lang sicherlich zu anderen – bereits bekannteren – israelischen Rock-Größen wie ORPHANED LAND oder BETZEFER aufschließen können. Es wurde ja auch Zeit, dass das so genannte „heilige Land“ mal durch etwas anderes auffällt als immer nur interreligiöse Auseinandersetzungen.