Disbelief

Protected Hell

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 27.07.2009
Jahr: 2009
Stil: Death Metal, Post Metal, Post Hardcore

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Redakteur(e):

Michael Koenig


Disbelief
Protected Hell, Massacre Records, 2009
Karsten "Jagger" JägerVocals
Witali WeberGuitar
Jochen "Joe" TrunkBass
Kai BergerinDrums
Produziert von: Michael Mainx Länge: 48 Min 09 Sek Medium: CD
01. Hell (Intro)07. S.O.S. - Sense Of Sight
02. A Place To Hide08. One Nation's Son
03. Hate/Aggression Schedule09. Trauma (Instrumental)
04. Nemesis Rising10.The Dark Soundscapes
05. The Return Of Sin11. Room 309 (Kraftprinzip)
06. Hell Goes On12. Demon's Entry

Die Hessen DISBELIEF haben sich mit ihren Veröffentlichungen und durch ausgiebiges Touren mittlerweile als ein Aushängeschild in Sachen Death Metal aus deutschen Landen etabliert. Dass das keineswegs bloßer Zufall oder gar Glückssache ist, macht das neue, inzwischen achte, Studioalbum ’Protected Hell’ überdeutlich.

Das Dieburger Extremkommando, bei dem in letzter Zeit das Personalkarussell mal wieder kräftig rotierte, vor allem an der Gitarre, liefert mit seinem jüngsten Werk einmal mehr absolute Spitzenqualität ab. Hier kommen neben Verfechtern von Death Metal, Post-Metal und Post-Hardcore, die natürlich die Hauptzielgruppen verkörpern, auch die Sympathisanten von dazu total gegensätzlichen, weil entspannten, Sounds wie Akustikgitarren oder leise und langsam eingespielten Stromgitarren (z.B. in Hell (Intro) und Demon’s Entry) zum Zuge. DISBELIEF lassen also nicht alleine gnadenlos den Dampfhammer auf die Köpfe der Zuhörer niedergehen und alles platt machen, sondern geben auch einer gänzlich anderen musikalischen Seite ihre Chance. Einige der Songs haben sogar groovige und ruhige Momente. Sowohl die stellenweise eingesetzte Laut-Leise-Dynamik, als auch die unterschiedlichen Stimmungen von aggressiv und hasserfüllt über düster und bedrohlich, bis hin zu entspannt und relativ locker, heben ’Protected Hell’ meilenweit über die Simplizität von dumpfem Geprügel und billiger Gitarren-Schredderei hinaus. Nach diesem Songmaterial dürften sich viele andere dem Todesblei verbundene Formationen buchstäblich die Finger lecken. Zumindest diejenigen, die ein wenig Abwechslung in ihren Musikalltag bringen wollen.

’Protected Hell’ von DISBELIEF vermag auf ganzer Linie zu überzeugen. Das gilt für die musikalische Seite genauso wie für die Produktion. Die Jungs haben an ihren Instrumenten echt was drauf und setzen ihr Können äußerst nutzbringend ein. Jaggers "Gesang" verdient diese Bezeichnung diesmal, trotz der unverzichtbaren Growls, vollkommen, da seine Worte sogar zu verstehen sind. Michael Mainx, der bereits den Vorgänger ’Navigator’ produktionstechnisch veredelte, liefert erneut einen starken Job ab und lässt den Longlayer genau so klingen, wie es sein muss. Atmosphärische Härte eben. Natürlich trägt Tue Madsen mit seinem gelungenen Mastering ebenso einen wichtigen Teil zu dem wohlgeratenen Projekt bei.

Hervorzuheben sind die Tracks A Place To Hide (aggressiver und mächtiger, aber auch emotionaler und melodischer Mix aus Death Metal und Metal) der die Schicksale der Opfer solch irrer Aktionen wie Entführungen und Geiselnahmen im Allgemeinen beleuchtet, Nemesis Rising (melodischer und aggressiver Death Metal) über die negativen Seiten des World Wide Web, Room 309 (kompakter und aggressiver Death Metal mit Melodie und bedrohlicher bzw. verzweifelter Stimmung) in dem der Sänger von einem eigenen Krankenhausaufenthalt berichtet und Demon’s Entry (depressiver, aber dennoch melodischer Post-Hardcore mit ruhigen Momenten).

Niemand der Death Metal in Verbindung mit Post-Metal und Post-Hardcore mag, dürfte an DISBELIEFS ’Protected Hell’ so leicht vorbeikommen. Dazu ist das Teil schlicht zu gut. Geradezu ideal ist es, wenn der Hörer auch eine gewisse Toleranz gegenüber für die genannten Genres untypisch klingenden Tönen sein Eigen nennt. Denn dann stehen die Chancen auf grenzenlose Begeisterung nämlich noch besser.

Neben der hier besprochenen Normalversion gibt es ’Protected Hell’ auch noch als limitierte Spezialedition mit einer ca. 100-minütigen Bonus DVD.

Michael Koenig, 15.07.2009

 

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