Jorn

Dio

Dio

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 01.07.2010
Jahr: 2010
Stil: Heavy Metal

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Redakteur(e):

Marc Langels


Jorn
Dio, Frontiers Records, 2010
Jorn LandeGesang
Willy BendiksenSchlagzeug
Tore MorenGitarre
Jgor GianolaGitarre
Tor Erik MyhreGitarre
Nic AngileriBass
Produziert von: Jorn Länge: 66 Min 24 Sek Medium: CD
01. Song For Ronnie James08. Night People
02. Invisible09. Sacred Heart
03. Shame On The Night10. Sunset Superman
04. Push11. Lonely Is The Word - Letters From Earth
05. Stand Up And Shout12. Kill The King
06. Don't Talk To Strangers13. Straight Through The Heart (Live)
07. Lord Of The Last Day

Es gibt wenige Gewissheiten im Bereich Musik. Eine davon ist aber, dass Ronnie James Dio der wohl größte Sänger im Bereich Classic Rock und Heavy Metal ist, der jemals gelebt hat. Seine Stimme, seine Ausstrahlung, seine Persönlichkeit, seine Art und vor allem seine Songs machen ihn einzigartig und haben ihm bereits zu Lebzeiten einen Platz im Pantheon der Großen gesichert. Nun ist der Mann viel zu früh von uns gegangen und hat sicherlich zahlreiche unvergleichliche Songs mitgenommen, aber die hunderte Lieder, die er uns hinterlassen hat werden die Zeiten überdauern und seinen Namen unvergessen machen. DIO ist der einzig wahre „Metal God“ (Sorry, Rob) und bleibt auf ewig unvergessen. So viel ist sicher.

Ein wenig problematisch ist hingegen das vorliegende Album. Einfach nur “Dio“ betitelt hat sich einer der wenigen Sänger der modernen Ära daran gewagt, einige seiner persönlichen DIO-Favoriten als eine Art Tribut einzuspielen. Dass Jorn Lande einer der größten DIO-Fans gewesen ist, beweist seine Musik, die den Spirit von Ronnie James Dio in jeder einzelnen Note versprüht. Angesichts der Qualität der Aufnahmen glaube ich Lande auch, dass dieses Album schon vor Dios Tod eingespielt wurde. Aber der Zeitpunkt der Veröffentlichung ist schon mehr als fragwürdig, wenn nicht gar pietätlos. Denn bereits bevor Ronnie James Dio beerdigt war, wurde für das Album geworben. So kann und darf man nicht mit der Erinnerung an eine Legende umgehen. Hier wäre es angebracht gewesen, die Veröffentlichung eben deswegen zu verschieben, weil der Künstler, dem man eigentlich Tribut zollen wollte, eben erst gestorben ist.

Aber nun liegt das Album vor und an der Qualität bestehen keine Zweifel, denn erstens ist Lande einer der wenigen Sänger, der die Art von Ronnie James Dio zu singen überzeugend reproduzieren kann. Zweitens legt sich die Band dermaßen ins Zeug und spielt die Songs mit einer fast schon beängstigenden Intensität, so dass sich teilweise tatsächlich leichte Gänsehaut-Momente einstellen. Und ein viel größeres Kompliment kann man einer Cover-Version fast nicht machen. Aber einschränkend muss man konstatieren, dass die meisten der Cover lediglich sehr gut sind, außergewöhnlich sind lediglich: Invisible, Shame On The Night, Don’t Talk To Strangers, Lord Of The Last Day und Sunset Superman.

Eine weitere Problematik des Albums ist der Umstand, dass bereits einige der Songs auf früheren Alben von JORN zu hören sind. Dadurch reduziert sich der Anteil der „neuen“ Musik auf zehn Stücke, von denen das einzige eigene Stück, der Song For Ronnie James auch noch mit weitem Abstand der schlechteste des Albums ist. Dabei ist es gar nicht die Musik, sondern der platte Text, der einen fast zum heulen bringt. Lande ist anscheinend nichts Besseres eingefallen, als möglichst viele Zitate von DIO-Stücken zu verhackstücken und recht sinnfrei aneinander zu reihen. Und ausgerechnet damit fängt das Album dann auch noch offiziell an. Bei mir mittlerweile nicht mehr, ich skippe automatisch zu Invisible.

Positiv ist hingegen die Song-Auswahl. Denn am leichtesten wäre es wohl gewesen einfach die besten und bekanntesten DIO-Songs zu covern. Aber Holy Diver, Last In Line, All The Fools Sailed Away, Heaven And Hell oder Stargazer wurden nicht ausgewählt. Insofern gehe ich davon aus, dass Lande eben gerade Stücke ausgewählt hat, die ihm besonders am Herzen liegen, anstatt einfach nur auf die großen Hits zu schauen. Die meisten Lieder stammen von den Solo-Alben und dabei sind einige Songs, die zu meinen persönlichen Favoriten zählen, wie eben Lord Of The Last Day, Sunset Superman, Shame On The Night und Invisible. Interessant ist es auch, die kleinen Abwandlungen zwischen Cover und Original zu suchen. Das kann sowohl ein Sound-Element sein oder ein Teil des Solos oder das Tempo oder oder oder. Und die Songs sind von der Qualität her zumindest sehr gut.

Insofern fällt es schwer, ein abschließendes Fazit über dieses Album zu fällen. Auf der einen Seite ist da die Kritik am Zeitpunkt der Veröffentlichung zusammen mit dem Umstand, dass weder die volle Spielzeit der CD ausgenutzt wurde und auch immerhin drei Songs von anderen CDs bereits bekannt sind. Auf der anderen Seite steht die gnadenlose Intensität, mit der die Band und Jorn Lande die Songs vortragen. Das lässt wiederum keinen Zweifel daran, dass sich hier absolute Fans von Ronnie James Dio seiner Musik mit der nötigen Hingabe und Leidenschaft gewidmet haben, um ihrem Idol ein würdiges Tribut-Album und ein Denkmal zu setzen. Puristen und Tribut-Alben-Hasser werden sich “Dio“ ohnehin nicht zulegen. Allen anderen sei es musikalisch ans Herz gelegt. Noch viel besser wäre es aber, wenn sich Jorn Lande und Frontiers entscheiden könnten, die Einnahmen des Albums der „Stand Up And Shout“ Cancer Fund von Ronnie James Dio zugute kommen zu lassen. So würde aus einem traurigen Anlass noch etwas Gutes entstehen. Und ich bin mir sicher, dass dann Ronnie James Dio diesem Album auch seinen Segen gegeben hätte.

Marc Langels, 30.06.2010

 

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