Die Art Für immer und ewig - Best Of Vol. I, Brachialpop, 2009 |
H. Makarios Oley | Vocals | |||
Thomas Gumprecht | Guitar, Keyboards on Track 14 | |||
Christoph Heinemann | Bass on Tracks 01, 03, 05, 08, 10, 11, 12 & 15 | |||
Thomas Stephan | Drums on Tracks 01, 03, 05, 08, 10, 11, 12 & 15, Programming on Track 14 | |||
Conrad Hoffmann | Bass on Tracks 02, 04, 06, 07, 09, 13 & 16 | |||
Sven Löbert | Drums on Tracks 02, 04, 06, 07, 09, 13 & 16 | |||
Veit Kirsch | Additional Guitar on Track 04 | |||
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01. Endlos | 09. Nur 1 Traum (Version) | |||
02. Ozean | 10. So Weit... | |||
03. Das Schiff | 11. Weich wie Schnee | |||
04. Samtmarie | 12. Schreien | |||
05. Sie sagte | 13. Tanzende Schwermut II | |||
06. Heimatlied | 14. Vereinsamt | |||
07. Alles was Dein Herz begehrt | 15. Radiokrieg | |||
08. Symbole | 16. Every Day (Special Bonus Track) | |||
Der Band DIE ART haften jede Menge Genreetiketten an. Da wären zum einen Alternative, Dark Pop, Garage, Gitarrenpop, Indie, Post-Punk und Wave. Hinzu kommen noch Stilbeschreibungen wie Dark Wave, Punk und Rock. Der Witz an der Sache ist, dass all diese Einordnungsversuche durchaus richtig sind. Die Truppe konnte sich bis auf den heutigen Tag noch jeder allzu strikten Festlegung auf eine bestimmte Richtung erfolgreich entziehen.
Nun lässt die in Leipzig beheimatete Formation mit einer Zusammenstellung ausgewählter Höhepunkte das deutschsprachige Schaffen während ihrer zweigeteilten Karriere Revue passieren.
’Für immer und ewig - Best Of Vol. I’ versammelt 16 durchweg starke bis sehr starke Tracks und bietet einen wirklich repräsentativen Überblick über die deutsche Seite von DIE ART. Ein weiterer Vorteil dieser Kompilation besteht darin, dass sie Nummern aus dem ersten Karriereteil enthält, die inzwischen schon gar nicht mehr im Handel sind und in absehbarer Zeit wohl auch keine Neuauflage erfahren werden.
Die Komponisten Christoph Heinemann, Thomas Gumprecht, Sven Löbert, Frank Bröker und Conrad Hoffmann legten bzw. legen sehr großen Wert auf ausgeprägte Melodien (teilweise bis hin zur Eingängigkeit), sowie zündende Rhythmen bzw. richtig mitreißende Grooves und Refrains. Sie bewiesen und beweisen dadurch einmal mehr, dass die Vertonung von Düsterkeit und Melancholie nicht zwangsläufig eindimensional oder gar langweilig sein muss. Das Material spiegelt viele der bereits genannten Stile und Unterstile wieder, welche DIE ART von den frühen Tagen bis heute inspirierten/inspirieren und denen sich die Band im Laufe ihrer bisherigen Geschichte noch zuwandte.
Die bis auf Samtmarie (Frank Bröker) und Vereinsamt (Friedrich Nietzsche) alle von H. Makarios Oley stammenden deutschen Texte (der englische Refrain in dem hier erstmals veröffentlichten Stück Every Day fällt eigentlich gar nicht ins Gewicht) sind herrlich poetisch, aussagekräftig, sinnvoll und trotzdem nicht überkandidelt sprich unverständlich, dürfen aber ebenso auch schon mal eher einfach gestrickt daherkommen.
Meine Favoriten sind Heimatlied (rauer und gleichzeitig melodischer Post-Punk, guter Rhythmus), Alles was Dein Herz begehrt (ungeschliffener, trotzdem eingängiger Post-Punk, starker Rhythmus, extrem guter Text), So weit... (rauer Post-Punk, eingängig), Weich wie Schnee (rauer Post-Punk, eingängig, guter Rhythmus, melancholisch, einfacher, aber starker Text), Schreien (Post-Punk, Rock, eingängig, schräg, melancholisch), Tanzende Schwermut II (rauer Post-Punk, schwermütig, starker Text) und Vereinsamt (rauer Post-Punk, schräg, leiernd, melancholisch, Drum Samples, starker Text).
Da sich DIE ART zu jeder Zeit ihres Bestehens ausnahmslos aus fähigen und erfahrenen Musikern zusammensetzten (diverse Umbesetzugen änderten daran nichts), muss über deren dementsprechende Leistungen im Studio hier kein Wort mehr verloren werden. Die Qualitäten von Songs und Texten wurden ja schon im zweiten Absatz dieser Bewertung in ein angemessenes Licht gerückt.
Samtmarie, Ozean, Heimatlied und Nur 1 Traum (Version) wurde eine Neueinspielung zuteil. Doch damit nicht genug, wurden sämtliche Titel außerdem noch remastered. Am Gesamtsound gibt es daher nichts zu bemängeln.
DIE ART kann mit ’Für immer und ewig - Best Of Vol. I’ auf der ganzen Linie überzeugen. Diese Titelsammlung stellt den vortrefflichen Querschnitt eines wichtigen Teiles des Wirkens der legendären ostdeutschen Gruppe dar.