Die Aeronauten

Hier: Die Aeronauten

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CD-Review

Reviewdatum: 09.11.2006
Jahr: 2006

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Redakteur(e):

Ralf Stierlen


Die Aeronauten
Hier: Die Aeronauten, L'Age D'Or Records, 2006
Olifr Vocals
Samuel Guitar
Hipp Bass
Dani Drums
Roger Saxophone
Roman Trumpet
Produziert von: Tom Etter & Oliver Maurmann Länge: 36 Min 19 Sek Medium: CD
1. Junge Herzen gehen frei8. Sensibel
2. Männer9. Holzfällen
3. Mein bester Feind10. Hey Ozonloch!
4. Punks nicht tot11. China Boom
5. Frauen12. Insel
6. No Smiling Day13. Tunnel
7. Nachmittags im Bett

15 Jahre Bandgeschichte haben sie nun auch schon auf dem Buckel, die aus Zürich bzw. Schaffhausen stammenden AERONAUTEN. Aber noch sind keine Abnutzungserscheinungen zu spüren auf "Hier: Die Aeronauten", und wenn etwas mal ein wenig angestaubt klingen mag, wie die an die sechziger erinnernden Beats, dann ist das erstens Absicht und zweitens durchaus sympathisch.
Musikalisch bewegt man sich wie gehabt unentwegt zwischen den Feldern Punk (Sensibel), Ska (Männer), Rhythm'N'Blues (Holzfällen), Soul und Indie Pop, wobei in Tunnel sogar noch ein Schuss Country hinzukommt. Die Texte sind gewitzt, ohne verkopft zu sein und holen aus zu einem Rundumschlag gegen Gott und die Welt, die besten Feinde, die Eigenarten der Geschlechter und das Ozonloch.

Es wird also weder geblödelt noch selbstreflektierende Betroffenheit abgesondert, neben der Gesellschaft nimmt man sich auch dem Privaten an und man merkt, dass Oliver Maurmann alias Olifr mitten im Leben steht und wirklich etwas zu sagen hat. Die Musik dazu ist ähnlich bodenständig unspektakulär und dennoch vielseitig, immer aber solide rockend und mit knackigen Bläsersätzen versehen, so dass auch hier sowohl Kopf als auch bauch bedient werden.

Sicherlich finden sich auf dem neuesten Streich der Schweizer Independent-Institution keine Überflieger-Hits wie Bettina oder Freundin, aber dafür ist dies schon fast ein Werk von gelassener Altersweisheit, wenn das für eine Punkrockband nicht zu despektierlich klingt. Man muss weder sich noch der Welt irgend etwas beweisen und besticht durch Scharfsichtigkeit, Wortwitz und feine Selbstironie.
Da die Band leider selbst erkennen musste, dass sie in diesem Leben mit ihrer Kunst keine Reichtümer mehr anhäufen wird, dürften die Gelegenheiten, die AERONAUTEN live zu erleben, zusehends spärlicher werden (momentan sind sie wieder auf Tour). Umso tröstlicher dann ein musikalisches Lebenszeichen wie dieses.

Ralf Stierlen, 09.11.2006

 

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