Diamond Head

Lightning To The Nations 2020

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 13.11.2020
Jahr: 2020
Stil: Heavy Metal
Spiellänge: 60:55
Produzent: Rasmus Bom Andersen

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Plattenfirma: Silver Lining Music

Promotion: Netinfect


Redakteur(e):

Marc Langels


s. weitere Künstler zum Review:

Deep Purple

Iron Maiden

Judas Priest

Led Zeppelin

Metallica

Saxon

Uriah Heep

Titel
01. Lightning To The Nations
02. The Prince
03. Sucking My Love
04. Am I Evil?
05. Sweet And Innocent
06. It’s Electric
 
07. Helpless
08. No Remorse
09. Immigrant Song
10. Sinner
11. Rat Bat Blue
Musiker Instrument
Rasmus Bom Andersen Gesang, Orchestrierung & Gitarre
Brian Tatler Gitarre
Karl Wilcox Schlagzeug
Andrew “Abbz” Abberley Gitarre
Dean Ashton Bass & Orgel

In der Geschichte des Heavy Metal gibt es einige frühe, wegweisende Klassiker-Alben. Natürlich kommen einem dabei sofort “Iron Maiden“ (IRON MAIDEN), “British Steel“ (JUDAS PRIEST) oder “Wheels Of Steel“ (SAXON) in den Sinn, die sehr maßgeblich dazu beitrugen, die New Wave of British Heavy Metal (NWoBHM) als den Maßstab für Metal zu etablieren (auch wenn die jeweiligen Bands später sogar noch erfolgreichere Werke veröffentlichten). Ein weiteres Album (neben etlichen anderen), das eigentlich in diese Kategorie zwingend hineingehört, aber eher selten mit den oben angeführten genannt wird ist sicherlich “Lightning To The Nations“ von DIAMOND HEAD, das erstmals im Jahr 1980 und damit zeitgleich mit den übrigen Werken erschien. Insbesondere METALLICA haben schon früh ihre Begeisterung für dieses Werk zum Ausdruck gebracht, indem sie sowohl Am I Evil?, It‘s Electric als auch Helpless von diesem Album coverten.

Zum 40-jährigen Jubiläum haben sich DIAMOND HEAD nun entschieden, das Album erneut aufzunehmen und zu veröffentlichen. Solch ein Vorhaben ist natürlich für die Fans, die mit diesem Album nun schon seit 40 Jahren sozialisiert sind, meist eher ein kritisch betrachtetes Unterfangen. Das liegt daran, dass der Sound und das ursprüngliche Feeling diese Hörer immer wieder auch ein Stück weit zurücktransportiert zu dem Zeitpunkt, als sie das Album erstmals hörten. Allerdings gibt die Neu-Aufnahme auch ihnen die Möglichkeit, dieses Werk noch einmal in anderem Glanz neu für sich zu entdecken.

Und in welchem Glanz dieses Werk nun erstrahlt. Die Scheibe klingt frisch und voller Leidenschaft. Die beiden Gitarristen Brian Tatler und Andy Abberley riffen die „alten“ Klassiker mit einem Verve, dass dem Headbanger die Nackenhaare zu Berge stehen. Die Rhythmus-Sektion aus Dean Ashton am Bass und Schlagzeuger Karl Wilcox treibt die Band mit einem Druck an, den selbst junge Bands heute nicht immer hinbekommen. Und Sänger Rasmus Bom Andersen bietet hier wirklich eine besonders starke Leistung und macht die Lieder nachdrücklich zu seinen Songs.

(Foto: Nic Gaunt)

Denn Brian Tatler und Sänger/Produzent Rasmus Bom Andersen wussten genau, was zu tun war: “Das Original Album wurde innerhalb einer Woche aufgenommen und gemixt, wir waren alle sehr jung, so um die 19/20 Jahre alt und da war die natürliche Frische der Jugend eindeutig zu hören. Aber wir hatten weder die Technik, die Zeit oder die Handwerkskunst die Platte so aufzunehmen, wie wir es heute könnten. Und das war es, was uns den Genuß brachte: die Möglichkeit ins Studio zu gehen und diese Songs frisch und lebendig noch einmal aufzunehmen“.

Die Kompositionen wurden dabei logischerweise kaum verändert, wobei Sucking My Love um knapp zwei Minuten „eingedampft“ wurde, während im Gegenzug Am I Evil? Eine Bonus-Minute erhalten hat. Aber auch eine Nummer wie Sweet And Innovent, das zwischen den übermächtigen Klassikern Am I Evil? und It‘s Electric immer ein wenig in der Aufmerksamkeit „untergegangen“ ist, haut den Hörer in seiner neuen Form und mit den an URIAH HEEP erinnernden Backing-Vocals hier echt aus den Socken. Das ist Heavy Rock wie er im Buche steht oder stehen sollte.

Einmal in Fahrt gekommen wollte die Band sich offensichtlich nicht damit zufrieden geben, hier nur etwas weniger als 40 Minuten Musik zu bieten. Daher haben sich DIAMOND HEAD noch vier Songs anderer Bands herausgesucht und sie in dieser Session mit eingespielt. Zum einen ist da quasi die Revanche für die Aufbau-Arbeit, die METALLICA in der Vergangenheit gemacht haben. Dafür haben sich Tatler & Co. nun deren Klassiker No Remorse (von “Kill ‘Em All“) geschnappt und eine extrem starke Version davon eingespielt, die sicherlich Hetfield, Urich und Hammett sehr gut gefallen wird (ebenso wie allen Metal-Heads da draußen). Hinzu kommt eine nicht minder begeisternde Version der LED ZEPPELIN-Wikinger-Ode Immigrant Song, die in den Händen von DIAMOND HEAD in ganz neuen Klangfarben erstrahlt (und was für ein Solo von Tatler). Auch die Leistung von Andersen kann man hier gar nicht hoch genug einschätzen. Mit dem anschließenden Sinner würdigen DIAMOND HEAD ihre NwoBHM-Kollegen JUDAS PRIEST ebenfalls sehr ansprechend (aber vielleicht nicht ganz so herausragend wie bei den ersten beiden Songs), auch wen Andersen hier erneut eine tolle Performance abliefert. Den Abschluss bildet die DEEP PURPLE-Hommage in Form von Rat Bat Blue, also einem der eher unbekannteren Songs aus dem reichhaltigen Œuvre der Band. Und dennoch holen sie auch aus dieser Nummer alles raus.

“Ligthning To The Nations 2020“ ist wirklich eine sehr gelungene Feier dieses Meilensteins in der Band-Geschichte. Die Band zeigt sich sehr spielfreudig und gibt den mittlerweile ja in Ehren ergrauten Songs einen kräftigen soundtechnischen Tritt in den Allerwertesten. Die Gitarren klingen fett und kraftvoll gespielt, das gleiche gilt für Drums und Bass und der Gesang war wohl noch nie so gut wie auf dieser Scheibe hier. Dieses Album sollte zwar ohnehin in keiner gut sortierten Platten- oder CD-Sammlung fehlen, aber gerade in dieser neuen Aufmachung und Form ist diese Scheibe ein Metal-Must-Have.

 

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