Diamond Dogs

The Grit And The Very Soul

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 02.02.2011
Jahr: 2010
Stil: Country Folk Rock

Links:

Diamond Dogs Homepage

Diamond Dogs @ facebook



Redakteur(e):

Epi Schmidt


Diamond Dogs
The Grit And The Very Soul, Legal Records, 2011
SuloVocals
Lars KarlssonGuitars
Martin TronssonBass
Johannes NordellDrums
Henrik "The Duke Of Honk" WidenKeyboards
Magic GunnarssonSaxophone
Johan Dereborn, Ulrika BeijerBackground Vocals
Robert DambergFiddle
Pär EngmanAcoustic Strings, Backgorund Vocals
Cezary TomaszewskitTrombone
Produziert von: Johan Dereborn Länge: 37 Min 52 Sek Medium: CD
01. April Fool07. Last Of The Lovers
02. Greetings From Isaacs Hill08. Absolutely No: 1
03. Be Here Tonight09. Heart Of The River
04. Please, Please, Please Let Me Get What I Want10. When The Morning Comes To Get Me
05. Whatever It Is, Now11. Green Shamrock Shore
06. Don't Turn Me Away

Am ärgerlichsten für mich, ist es immer dann, wenn Potenzial nicht ausgeschöpft wird, verloren geht. Man kann natürlich auch Pech haben. Oder Glück. Viele Künstler oder Bands sind sicherlich von dem einen oder dem anderen verfolgt worden. Manche haben's geschafft, obwohl die Substanz nicht so toll war, ein Großteil war sicher talentiert, aber einfach zur falschen Zeit am falschen Ort. Oder umgedreht.
Bei den DIAMOND DOGS ist es sicher so, dass reichlich Potenzial zur Verfügung stand und immer noch steht. Über gut zwei Jahrzehnte liefern die Schweden bereits Party-Rock'n'Roll wie die STONES und FACES zu ihren besten Zeiten und vor ein paar Jahren dachte ich wirklich, dass die auf dem Sprung nach weit oben sind. Regelmäßige Touren mit immer größeren Besucherzahlen und grandiose Alben, wie "Up The Rock" und "Black River Road", unter den Schwingen sollten doch für einen, zumindest gemäßigten, Höhenflug reichen. Aber nix war es. Plötzlich keine vernünftige Homepage mehr online, nur noch eine wackelige Myspace-Präsenz, keine konstante Plattenfirma, schwindende Informationen über Tourneen oder sonstige Aktivitäten. Tja, und schon gerät der Name schon wieder ins Hintertreffen
Glücklicherweise hat sich für das neue Album ein deutscher Vertrieb gefunden, und so keimt in mir doch die Hoffnung, die Jungs bald wieder auf Bühnen hierzulande zu erleben und davor kräftig abzurocken.

Im Vorlauf von "The Grit And The Very Soul" hat die Band um Leadsänger Sulo, laut eigener Aussage, reichlich britisches Liedgut aus den 70ern gehört - als hätten sie jemals etwas anderes getan - und da besonders den KINKS gelauscht. Das hat sich natürlich im aktuellen Werk niedergeschlagen. Es geht also nicht so unumwunden und direkt in die Vollen, sondern lässt mehr country- und folkrockige Töne zu. Nichtsdestotrotz lässt es sich zu April Fool herrlich am Bartresen schwelgen, der Lead-Gitarre, Honks flächiger Orgel und der immer leicht rauen Stimme von Sulo zuzuhören. Hat durchaus ein bisschen was von Ray Davies und auch von Bob Dylan. Die folkigen Anleihen werden im schmissigen Greeting From Isaacs Hill, mit der irisch anmutenden Fiddle, noch größer und bald wähnt man sich in einem Pub und das Tanzbein rutscht schon leicht vom Barhocker.
Be Here Tonight geht wieder etwas mehr über den großen Teich und bringt uns in Country-Rock-Gefilde, hat aber gleichzeitig auch den bewährten, leicht rumpeligen DIAMOND DOGS Stil, der so wunderbar Lust auf einen kleinen Umtrunk unter Freunden macht. Wie singt Sulo: "Close your eyes and just be here tonight".
Mit der Ballade Please, Please, Please Let Me Get What I Want befindet sich sogar eine Coverversion auf dem Album . Das gibt es bei den DOGS eigentlich eher selten. THE SMITH haben das mal als B-Seite veröffentlicht.
Whatever It Is Now hangelt sich zwar etwas so dahin, aber die Band schafft es letztlich und beharrlich - besonders durch das Gitarrensolo - doch, dass man mitwippt und sich an dem Song erfreut.

Ja, wie gesagt, diesmal geht es etwas gezügelter zu, vielleicht so ein bisschen im Stil von Sulos ersten Soloalben, aber kann man sich besser zurücklehnen, den Blick sehnsuchtsvoll in die Ferne schweifen lassen und "den guten alten Zeiten" nachhängen, als zu Don't Turn Me Away?
Und sich daran erfreuen, dass man "still going to the record shop" und "reviews in music magazines" liest, wie es Sulo im folgenden Last Of The Lovers beschreibt, zu einem herrlichen Saloon-Schunkler, verziert mit Gebläse, Mandolinen, Geige und mit ein paar Typen, die unzweifelhaft ihr Arme auf den Schultern ihrer Kumpel liegen haben. Und die fröhlich mitsingen. Klingt erneut sehr nach dem Stil von Ray Davies.

Mit der Widmung Absolutely No: 1, erneut schwungvoller Country-Folk, der zum Mitwippen einlädt und dem ruhigen, melancholischen Heart Of The River, nähern wir uns dann schon dem Ende.
Nicht ohne noch einmal in typischere DIAMOND DOGS-Gefilde zurückzukehren. When The Morning Comes To Get Me rennt jetzt nicht in Hochgeschwindigkeit dahin, aber hat trotzdem diese Partyatmosphäre, die einen umgehend ansteckt und man sich nach der - durchgefeierten - Nacht vor dem besagten Morgen sehnt.
Der Songtitel verrät es schon: Mit Green Shamrock Shore erweisen die DOGS der irischen Insel ihren Tribute und lassen äußerst stilecht entsprechendes Schlagwerk, Geige und diverse Saiteninstrumente erklingen.
Auf der Bühne dürfte es bei den DIAMOND DOGS wie üblich gnadenlos abgehen. Hier zeigen sie eine eher ruhigere Seite, die man vielleicht bei der Heimfahrt genießen kann oder für den Feierabend, evtl. auf der Veranda, geeignet ist. Qualität hat sie allemal und hoffentlich, lassen sich die Jungs bald wieder in unserer Breiten sehen. Dann bin sicher wieder dabei. Frontrow!

Epi Schmidt, 28.01.2011

 

© 2008 - 2024 by Hooked on Music