Diagonal, Rise Above Records, 2008 | ||||
Alex Crispin | Vocals & Organ | |||
Nick Richards | Guitar | |||
Luke Foster | Drums | |||
Dan Pomlett | Bass | |||
Rock Hossach | Synthesizer | |||
Nick Whitaker | Saxophon, Clarinet, Flute & Vocals | |||
Dave Wileman | Guitar | |||
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01. Semi Permeable Men-brain | 04. Cannon Misfire | |||
02. Child Of The Thundercloud | 05. Pact | |||
03. Deathwatch | ||||
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DIAGONAL drehen die Uhr einfach mal zurück, als hätte es die letzten dreißig, na, vielleicht sogar fünfunddreißig Jahre nicht gegeben. Die sieben Briten, die als echtes Musikerkollektiv in Erscheinung treten, hüllen sich und ihre Ohren spitzende Umgebung in Frühsiebziger-Jahre Prog-Nebel und katapultieren den Hörer in eine Zeit, in der die Tonträger noch größer, schwarz und mit einem Loch in der Mitte versehen waren und ein Song locker die Zehn-Minuten-Grenze überschritt.
In üppige Mellotronwatte gepackt sind die fünf Tracks, mit folkigen, manchmal auch recht schrägen Einsprengseln der Blasinstrumente (Semi Permeable Men-brain), gelegentlich von etwas krautrockig-wackeligem Gesang begleitet (Deathwatch). Die episch ausladenden Stücke sind ein bewusster Anachronismus, ja ein regelrechtes Aufbegehren gegen radiokompatible Songformate und heutigen Instantrock.
Die Musiker pflegen ihre musikalischen Kindheitserinnerungen in überbordenden Jams und jazzrockigen Klangentwürfen. Man huldigt dem klassischen Prog der frühen GENESIS, lässt Gitarren fauchen und Orgeln wabern und schickt auch ab und zu ein Space-Riff auf die Reise. Über dem Ganzen liegt ein düster-melancholischer Schleier bei gleichzeitiger groovender Verspieltheit. Das Konzept von DIAGONAL wirkt überzeugend, da die Musiker mit allem absolut glaubwürdig und echt erscheinen. Sehr britisch, ohne Kompromisse und geradezu revolutionär rückwärts gewandt.