Diablo Eternium, Poko Records/Drakkar, 2004 |
Rainer Nygard | Gesang, Rythmusgitarre | |||
Marko 'Kuula' Utriainen | Leadgitarre | |||
Aadolf Virtanen | Bass | |||
Heikki Malmberg | Schlagzeug | |||
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1. Symbol of eternity | 7. In flesh | |||
2. Read my scars | 8. Black swan | |||
3. Queen of entity | 9. Omerta | |||
4. Lovedivided | 10. Shape shifters | |||
5. Faceless | 11. Reptiles | |||
6. The preacher | ||||
Manche Bands haben einfach das gewisse 'Etwas', das sie aus der breiten Masse herausragen lässt. Da muss einem ein Album nicht einmal auf Anhieb sofort zusagen, man erkennt trotzdem: Diese Band ist etwas Besonderes. Ihr ahnt sicher schon: DIABLO gehören zu dieser Kategorie von Bands.
Stilistisch sind die Finnen unheimlich schwer zu greifen. Moderner, groovender Heavy Metal dürfte die Sache recht gut umschreiben, doch 'modern' muss man natürlich etwas konkretisieren.
Mit Trendreiterei haben DIABLO gar nichts am Hut. Kein Metalcore, kein wehleidiges Emocore-Gewinsel und selbst Nu-Metal (was inzwischen ja ein ganz alter Hut ist) geht DIABLO gewaltig am Allerwertesten vorbei.
Vielmehr habe ich den Eindruck, die Finnen sind in einer Nacht- und Nebelaktion in Göteborg eingefallen und haben ihren schwedischen Nachbarn die Zutaten geklaut, mit denen diese ihr Melodic Death-Gebräu kredenzen. Mit dieser Grundlage, die sich vor allem im Gesang niederschlägt, lässt sich erst einmal prima arbeiten.
DIABLO adaptieren harsche Rhythmen wie man sie vom Industrial, Electro oder auch von der neuen deutschen Härte her kennt. Das sorgt für einen mörderischen Groove, der einem durch Mark und Bein fährt und einen durchaus auch mal auf eine Tanzfläche treiben könnte.
In Punkto Melodieführung und Gitarrenarbeit wird es dann allerdings wieder erstaunlich traditionell. Da schimmern dann schon einmal dezent IRON MAIDEN oder JUDAS PRIEST durch, vor allem aber bestechen DIABLO mit ihren emotionalen, ultramelodischen Gitarrenharmonien, die einem mehr als einmal einen wohligen Schauer den Rücken hinunter jagen. Da schwingt dann sogar etwas von der Atmosphäre der jüngeren SUBWAY TO SALLY-Alben mit, freilich auf einem brutaleren Level.
Verwirrt? Das kann ich nachvollziehen, denn ich bin mir sicher, wenn zwei Personen den Sound der Finnen charakterisieren sollen, dann kommen dabei mindestens drei unterschiedliche Beschreibungen heraus.
Wenn allerdings technische Klasse und künstlerische Kreativität zusammen treffen, dann kommt in den meisten Fällen über kurz oder lang ein herausragendes Ergebnis zu Stande. Wie schon einleitend angedeutet benötigt "Eternium" ein paar Hörduchgänge extra um sich vollständig zu entfalten, doch es lohnt sich und ich möchte diese Scheibe in meiner Sammlung nicht mehr missen.