DevilDriver

Clouds Over California: The Studio Albums 2003 - 2011

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 15.07.2022
Jahr: 2022
Stil: Thrash Metal, Death Metal
Spiellänge: 302:47
Produzent: DevilDriver

Links:

DevilDriver Homepage


Plattenfirma: BMG

Promotion: Oktober Promotion


Redakteur(e):

Marc Langels


s. weitere Künstler zum Review:

Rob Zombie

Iron Maiden

Titel
CD 1: DevilDriver (41:27)
01. Nothings Wrong
02. I Could Care Less
03. Die And Die Now
04. I Dreamed I Died
05. Cry For Me Sky (Eulogy Of The Scorned)
06. The Mountain
07. Knee Deep
08. What Does It Take
09. Knee Deep
10. Revelation Machine
11. Meet The Wretched
12. Devil’s Son
CD2: The Fury Of Our Maker’s Hand (75:17)
01. End Of The Line
02. Driving Down The Darkness
03. Grinfucked
04. Hold Back The Day
05. Sin & Sacrifice
06. Ripped Apart
07. Pale Horse Apocalypse
08. Just Run
09. Impending DIsaster
10. Beat Witness Unto
11. Before The Hangman's Noose
12. The Fury Of Our Maker's Hand
13. Unlucky 13
14. Guilty As Sin
15. Digging Up The Corpses
16. I Could Care Less (Live)
17. Hold Back The Day (Live)
18. Ripped Apart (Live)
Disc 3: The Last Kind Words (45:46)
01. Not All Who Wonder Are Lost
02. Clouds Over California
03. Bound By The Moon
04. Horn Of Betrayal
05. These Fighting Words
06. Head On To Heartache
 
07. Burning Sermon
08. Monsters Of The Deep
09. Tirades Of Truth
10. When Summoned
11. The Axe Shall Fall
Disc 4: Pray For Villains (71:50)
01. Pray For Villains
02. Pure Sincerity
03. Fate Stepped In
04. Back With A Vengeance
05. I've Been Sober
06. Resurrection Blvd.
07. Forgiveness Is A Six Gun
08. Waiting For November
09. It's In The Cards
10. Another Night In London
11. Bitter Pill
12. Teach Me To Whisper
13. I See Belief
14. Self-Affliction
15. Don't Be The Destiny
16. Damming The Heavens
17. Wasted Years
Disc 5: Beast (68:27)
01. Dead To Rights
02. Bring The Fight (To The Floor)
03. Hardened
04. Shitlist
05. Talons Out (Teeth Sharpened)
06. You Make Me Sick
07. Coldblooded
08. Blur
09. The Blame Game
10. Black Soul Choir
11. Crowns Of Creation
12. Lend Myself To The Night
13. Lost
14. Fortune Favors The Brave
15. Grinfucked (Live)
Musiker Instrument
Bradley James Gesang
Mike Spreitzer Gitarre
Jeff Kendrick Gitarre
Jon Miller Bass
John Boecklin Schlagzeug
Evan Pitts Gitarre (

Ein Sonntag Anfang Juli in einem idyllischen Ort im Südwesten Deutschlands: die Sonne scheint und die Temperaturen erreichen bereits vor dem Mittag Werte von knapp 25 Grad Celsius. Kaum eine Wolke ist am Himmel zu sehen. Eine Szenerie, wie sie auch in Kalifornien möglich wäre. Und was wäre da wohl eine passendere musikalische Untermalung als der Zusammenstellung zum 20-jährigen Bestehen der kalifornischen Thrasher/Deather DEVILDRIVER zu lauschen - mit dem passenden Titel “Clouds Over California“.

In dem schmucken Boxset sind die ersten fünf Studio-CDs der Band um Frontmann Bradley James – genannt „Dez“ – Fafara, der ja auch schon mit COAL CHAMBER zuvor musikalisch auf sich aufmerksam gemacht hatte. Kurz nach deren Ende hatte er aber eben mit DEVILDRIVER schon eine neue Formation am Start, mit der er seitdem insgesamt neun Alben aufgenommen hat. Dabei dokumentiert diese Sammlung ihren kometenhaften Aufstieg und ist sowohl als Deluxe-Splatter-LP- und erweiterte CD-Version erhältlich.

Photo-Credit: P.R. Brown (2005)

Schon mit dem ersten, selbstbetitelten, Album schaffte es das Quintett, sich einen Namen mit Metal zu machen, der Elemente von Thrash und Death mit dem Groove des NuMetal verknüpfte. Dabei fälltr – gerade im Vergleich zu den später folgenden Alben – bei diesem Werk eine gewisse Vollgas-Attitüde auf. Die Songs sind verhältnismäßig einfach strukturiert, aber definitiv sehr effektiv komponiert. Nummern wie Nothing Wrong, I Could Care Less, What Does It Take To Be A Man oder Swinging The Dead (mit einem wunderbaren Rob Zombie/WHITE ZOMBIE-Feeling) sowie Revelation Machine packen den Hörer beim ersten Durchlauf bei der Kehle wie ein tollwütiger Hund und lassen nicht mehr los. Es ist eine wunderbar straighte Scheibe, die mit viel Aggressivität den Weg für die Band ebnete.


Zwei Jahre später meldete sich die Band mit “The Fury Of Our Maker’s Hand“ zurück. Und wie „die Hand des Schöpfers“ im Titel legten DEVILDRIVER hier mit End Of The Line furios los. Zugleich zeigte schon der Opener, dass sich die Musiker weiterentwickelt hatten. Zumal auch der Hauptsongwriter von “DevilDriver“, Evan Pitts, die Band verlassen hatte. Die Stücke waren komplexer geworden und ließen mehr Wendungen zu. Auf der anderen Seite waren Stücke wie etwa Grinfucked fast noch extremer und gnadenloser als auf dem Erstling. Und Nummern à la Hold Back The Day sowie Sin & Sacrifice sind bei aller Aggression dennoch überraschend eingängig. Auf jeden Fall zeigt “The Fury Of Our Maker’s Hand“ eine deutliche Weiterentwicklung der Band, die auf dem Weg ist, zu einer der Größen in dem Genre extremer Metal zu werden.


Dem “Clouds Over California“-Paket wurde dabei eine erweiterte Version von “The Fury Of Our Maker’s Hand“ beigefügt. Sie enthält neben den drei Bonustracks, die schon 2006 auf dem Re-Release der Scheibe enthalten waren, unter anderem den Beitrag zum Film “Resident Evil: Apocalypse“, Digging Up The Corpses auch noch drei Live-Versionen der Songs I Could Care Less, Hold Back The Day und Ripped Apart, die zeigen, wie stark die Band auch auf der Bühne ist.


Welches Potenzial allerdings in der Band steckt, das konnte DEVILDRIVER erstmals weitere zwei Jahre später dann auf “The Last Kind Words“ demonstrieren. War der Auftakt mit Not All Who Wonder Are Lost noch gewohnt fulminant und stellenweise schon fast ein wenig dem Black Metal zugewandt, da beweist der Fünfer in den anschließenden Liedern wie Clouds Over California, Bound By The Moon oder These Fighting Words, wie melodiös extremer Metal eben auch sein kann – und das ohne dabei seinen nötigen Biss und die wichtige Aggression zu vernachlässigen. Denn wer es gerne gnadenlos möchte, der darf sich neben dem Opener auch noch an Stücken wie Burning Sermon ergötzen. Und wer es sehr Groove-betont liebt, der wird Monsters Of The Deep lieben. Mit ihrem dritten Streich zeigten DEVILDRIVER also erstmals so richtig, zu was sie fähig waren und konnten entsprechend ihren Durchbruch feiern und sowohl in den den USA (#48) und Deutschland (#98) in die Top 100 einsteigen.


Erneute zwei Jahre dauerte es, bis sich DEVILDRIVER mit dem nächsten Streich zurückmelden würden. “Pray For Villains“ hieß der dann im Jahr 2009 und setzte die musikalische Entwicklung des Vorgängers weiter. Dieses Mal waren also nicht so sehr musikalische Weiterentwicklungen zu bemerken, vielmehr ging es um die Perfektionierung des einmal eingeschlagenen Weges. Auch auf diesem Album legen die Kalifornier wieder sehr zuverlässig die Qualitäten des Vorgängers an den Tag. Härte, gepaart mit (zunehmend mehr) Melodie und einer nahezu unbändigen Lust am Groove, die hier vielleicht noch ein wenig mehr an den Tag tritt als auf dem Vorgänger “The Last Kind Words“.

Das mag auch die karrieretechnische Entwicklung der Band mit diesem Album erklären, denn es ging weiter nach oben (Deutschland #64 und USA #35). Wer eine etwas detailliertere Rezension zu “Pray For Villains“ lesen möchte, der kann dies hier gerne tun. Bei dieser Zusammenstellung bekommt man zudem eine (im Vergleich zum Original) um vier Tracks erweiterte CD, wobei bei den Bonus-Stücken das IRON MAIDEN-Cover Wasted Years hervorsticht.


Den Abschluss dieser Sammlung bildet dann das 2011er Werk “Beast“. Und das Album brachte wieder eine leichte Abkehr von der Entwicklung der letzten Alben zu mehr Groove und Melodie. Schon die beiden ersten Songs, Dead To Rights und Bring The Fight (To The Floor) aber später auch Talons Out (Teeth Sharpened), waren wieder extremer als das Material der Vorgänger-Werke. Am besten dürfte das wohl den Fans des ersten Albums gefallen. Aus meiner Sicht funktionieren aber auch hier am besten die Stücke, bei denen das Tempo zu Gunsten des Groove zurückgeschraubt wird und die gnadenlose Härte ein wenig Platz für melodiöse Elemente macht, wie etwa bei Shitlist, Coldblooded oder den thrashigen Black Soul Choir sowie Crowns Of Creation.


Damit beschließt das Album wie eine Art Kreis den ersten Zyklus der Band, in die die Band sich nach einem extrem harten Einstieg zunehmend für melodiöse Elemente öffnete, diese etablierte, um sie dann wieder ein Stück weit „über Bord zu werfen.“ Für Freunde der extremen Metal-Sounds, am Rande des Death Metal stehen, die sich aber noch nicht so sehr mit DEVILDRIVER beschäftigt haben, ist diese Box ein idealer Einstieg. Bei der LP-Version bekommen sie zudem ein 20-seitiges Heft mit ausführlichen liner notes von Frontmann Dez Fafara. In der CD-Ausgabe sind diese Informationen dann jeweils in den CD-Booklets enthalten. Aber natürlich hätten sich Fans der Band sicherlich noch ein paar mehr Boni erwartet von “Clouds Over California“, wie etwa ein komplettes Live-Album aus den Anfangstagen oder aber eine DVD mit einer Live-Show. Denn hier findet sich für sie nur wenig Reizvolles, das einen erneuten Kauf der Scheiben rechtfertigen würde.

 

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