Denight Human Reflections, Echozone/Bob Media, 2010 |
Stephan | Voice | |||
Markus | Keyboards | |||
Mad | Bass | |||
Holger | Guitar | |||
Mischa | Drums | |||
Tim | Guitar, Composing | |||
| ||||
01. Unreal | 06. Brainwash | |||
02. The Flame | 07. Selfaware | |||
03. Human Reflections | 08. Psycho Ways | |||
04. Questions | 09. White Light | |||
05. The Core | 10. Sorry (Bonus Track) | |||
Sehr überzeugend präsentieren sich DENIGHT, die Formation um Ex-DIARY OF DREAMS-Gitarristen Tim auf ihrem zweiten Album "Human Reflections".
Stilistisch betritt die Band aus dem Rheinland kein Neuland, sondern greift melodisch-melancholischen Gothic Rock auf, wie man ihn in ähnlicher Form von den DREADFUL SHADOWS her kennt.
Was DENIGHT auszeichnet, ist der unbefangene Umgang mit den verschiedenen Zutaten ihres Sounds. Die Dark Wave-Elemente werden überaus gefühlvoll und sanft herausgearbeitet. Sänger Stephan besitzt dafür auch eine prädestinierte, samtweiche Stimme und würden DENIGHT lediglich diesen Trumpf ausspielen, müsste die Fraktion der Kuschelgruftis um DE/VISION und ZERAPHINE verdammt aufpassen, dass ihnen nicht die überwiegend weiblichen Fans davon schmelzen.
Die Mönchengladbacher haben aber gar kein gesteigertes Interesse sich ausschließlich in diesen Regionen zu bewegen. Vielmehr bugsiert man sich durch druckvoll-dynamische Schlagzeugarbeit und harte Gitarren wieder an die Seite der energischen Rocker, wie THE CASCADES oder LACRIMAS PROFUNDERE, in vereinzelten Passagen sogar darüber hinaus.
Kann das funktionieren? Ist das nun Gothic Rock mit extra viel Gefühl, oder haben wir es hier mit der härtesten Dark Wave Band zu tun, die das Genre bislang hervorgebracht hat?
Sucht es euch aus. Egal von welcher Seite man sich DENIGHT nähert, man muss der Formation schlicht gute Kompositionen und deren spannende Interpretation attestieren. Das Ergebnis ist dann ein in sich stimmiges Album, das seinen besonderen Reiz daraus zieht, sich eben nicht eindeutig auf Gothic Rock oder Dark Wave festzulegen.