Demonica Demonstrous, Massacre Records, 2010 |
Klaus Hyr | Gesang | |||
Hank Sherman | Gitarre | |||
Craig Locicero | Gitarre | |||
Marc Grabowski | Bass | |||
Mark Hernandez | Schlagzeug | |||
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01. Demon Class | 06. Alien Six | |||
02. Ghost Hunt | 07. Palace Of Glass | |||
03. My Tongue | 08. Fast And Furious | |||
04. Luscious Damned | 09. Summoned | |||
05. Below Zero | 10. Astronomica | |||
Nun gut, vergessen wir mal für einige wenige Momente, wen wir hier vor uns haben und konzentrieren wir uns nur auf die Musik. Das ist Thrash pur, ungebändigt, roh und dennoch sehr melodiös gehalten, mit glasklaren Gitarren-Leads, präzisen Riffs, pfeilschnellen Drums und einem Sänger, der an Tom Araya (SLAYER) erinnert. Die meisten Anhänger des Genres dürften bei diesen Komponenten schon bereits aus dem Weg zum Dealer ihres Vertrauens sein.
Also, was steht dem Erfolg von DEMONICA im Weg? Es sind die Namen und die Reputationen der einzelnen Musiker, die es der Band bei manchen Kritikern schwer machen. Da schießen die Erwartungen dann exponentiell zum Bekanntheitsgrad der Beteiligten in die Höhe. Und wenn dann die Musiker ansonsten bei KING DIAMOND, MERCYFUL FATE, FORBIDDEN, HEATHEN und VIO-LENCE in Lohn und Brot stehen, dann reicht eben nichts weiter als das nächste „große Ding“ im Thrash-Bereich aus.
Sicher “Demonstrous“ hat – vor allem in der zweiten Albumhälfte – mal den ein oder anderen Durchhänger. Aber man zeige mir die Thrash-Scheibe der letzten Jahre, die für sich in Anspruch nehmen könnte, zu jeder Minute restlos begeistern zu können. Zumal nicht viele andere Bands so geschickt Melodie mit Härte verquicken, wie es DEMONICA tun. Demon Class und Ghost Hunt gehören in Zukunft zum kleinen 1 mal 1 der Thrash-Metal-Grundschüler. Und ein Riff-Monster in Slow-Motion wie My Tongue könnte auch NEVERMORE-Anhänger ansprechen. Nach diesen Tracks inklusive Luscious Damned steht zumindest fest: die erste Hälfte vom “Demonstrous“ ist top.
Die Kritik an “Demonstrous“ hat aber in einem Punkt sicherlich recht: wirklich neu oder gar Einzigartiges bieten die Jungs hier nicht. Die Songs hätten sicherlich genauso gut auf den nächsten Scheiben von FORBIDDEN, HEATHEN oder VIO-LENCE sein können. Zumal gerade der Opener Demon Class sich schon deutlich bei SLAYER bedient. Bei den genannten Bands hätten die Lieder dann sicherlich auch für viel Freude bei den Fans gesorgt und keiner hätte sich über Durchschnitt oder ähnliches beschwert.
Insofern ist es DEMONICAs einziges Vergehen aus bekannten und großartigen Musikern zu bestehen, dabei aber kein wirkliches Jahrhundertwerk vorgelegt zu haben. Ob diese Kritik ihre Berechtigung hat, sollte jeder am besten bei einem Probe-Durchlauf selber entscheiden. Und dabei sollte man sich nicht von überzogenen Erwartungen abschrecken oder den großen Namen beeindrucken lassen. Denn am Ende muss alleine die Musik überzeugen und das tut sie bei DEMONICA.