Demir Demirkan

Istanbul 2004

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 13.07.2004
Jahr: 2004

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Redakteur(e):

Ralf Stierlen


Demir Demirkan
Istanbul 2004, UlfTone Music, 2004
Demir Demirkan Vocals & Guitar
Produziert von: Demir Demirkan Länge: 44 Min 55 Sek Medium: CD
1. Senden Sonra7. Yavas Yavas
2. Kahpe8. Berlin
3. Gitti Gider9. Tomorrow Is Another Day
4. Köle Kral10. Hayat Sensiz Olmuyor
5. Yalanlar11. What's Done Is Done
6. Zaferlerin12. Solola

Das gibt es ja nicht. Ein türkischer Musiker, der richtig rockt. Was kommt als nächstes? Eine bayrische Landesregierung die von der SPD gestellt wird, eine Päpstin oder gar ein deutscher Fußballnationalspieler, der richtig kicken kann?
[Am wahrscheinlichsten dürfte die Päpstin sein, die anderen sind so nichtexistent wie der Yeti und Reinhold Messner; Red.]
Ok, ist ja gut, es gibt natürlich türkische Rockmusik, aber in westlichen Hemisphären bekannt sind allenfalls popmusikalische Ergüsse der Marke Tarkan. Zuletzt war die Türkei im Blickfeld des Musikbusiness, als Sertab Erener 2003 den Eurovision Song Contest (The event formerly known as Grand Prix d'Eurovision de la Chanson) gewann.
Und schon sind wir wieder bei Demir Demirkan. Der komponierte und produzierte nämlich den Siegertitel Every Way That I Can. Daneben ist er aber nicht nur als Produzent und Model ein gefragter Mann in der Türkei, sondern er hat auch in Los Angeles Musik studiert, gemeinsam mit solch bekannten Gitarristen wie Frank Gambale (von der CHICK COREA ELECTRIC BAND) oder Scott Henderson (siehe siehe unser Konzertbericht). Desweiteren ist er Gitarrist der Band PENTAGRAM (also nicht die Düstercombo gleichen Namens, sondern die türkische Deathmetalband).

Auf der jetzt via UlfTone einem breiteren Publikum zugänglichen Scheibe "2004 Istanbul" gibt es frischen und knackigen, nun sagen wir mal Ethno Metal. Denn zwischen richtig stählernen Riffs und sägenden E-Gitarren gibt es immer wieder die typisch türkischen Akkordfolgen, die dieser emotional vielfältigen, extrem tanzbaren Volksmusik ihre Gestalt geben.
Auch die Texte sind fast ausnahmslos türkisch, was auch durchaus ganz gut paßt, da dies ohnehin eine sehr vokalreiche und damit weiche, singende Sprache ist. Mitunter ist es mir ein wenig zu eingängig (quasi Eurovision Song Contest-tauglich) wie bie Gitti Gider und Yalanlar, aber insgesamt überwiegt überraschte Freude angesichts metallischer Frischware, schön abgehangener Balladen (Zaferlerin, What's Done Is Done) oder funkiger Grooves (Berlin).

Eine sehr hörenswerte Alternative für Freunde härterer Rockmusik, die auch Folkelementen gegenüber aufgeschlossen sind. Wenn schon Mittelalter-Metal-Crossover funktioniert und gut ankommt, warum soll dann nicht eine Fusion der stählernen Klänge mit der musikalischen Tradition des Landes des Halbmonds funktionieren. Ich wünsche Demir Demirkan jedenfalls auch in Deutschland viele offene Ohren.
Anspieltipps: Senden Sonra, Kahpe, Yavas Yavas, Tomorrow Is Another Day und das instrumentale Solola.

Ralf Stierlen, 13.07.2004

 

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