Clear Blue Flame, Jumping Jack Records, 2007 | ||||
Tom Gray | Vocals, Steel Guitar, Organ, Dulcimer | |||
Mark Johnson | Guitar, Slide Guitar, Mandoguitar | |||
Ted Pecchio | Bass | |||
Tyler Greenwell | Drums, Percussion | |||
Gäste: | ||||
Chris Long | Backing Vocals, Bass | |||
Zeb Bowles | Fiddle | |||
Jeff Bakos | Tambourine | |||
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1. Clear Blue Flame | 7. Life's A Song | |||
2. Blind Spot | 8. Stranger In My Hometown | |||
3. Money Changes Everything | 9. Lap Dog | |||
4. Trouble In The Home | 10. I'm A Witness | |||
5. Jessie Mae | 11. You Done Told Everybody | |||
6. Cool Your Jets | ||||
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Was mir vom letzten DELTA MOON-Album, "Howlin'", im Gedächtnis hängenblieb, war in der Tat die ausdrucksarme Stimme der Sängerin Kristin Markiton. Die an sich recht interessante Konstellation mit zwei Slide-Guitars sorgte zwar für zeitweilige Spannung, wurde aber zu häufig von eben jener schwächlichen Vokalistin pulverisiert.
Auf DELTA MOON's neuestem Werk, "Clear Blue Flame", sieht es nun glücklicherweise anders aus. Der Hauptsongschreiber und Gelegenheitssänger Tom Gray fühlte sich nach der Entscheidung der Band, als Quartett weiterzumachen, eher unfreiwillig in die Rolle des Leadsängers gedrängt, macht seine Sache aber ausgesprochen gut. Grays raue und kantige Raspelstimme Stimme, die man durchaus mit der von Jon Dee Graham vergleichen kann, passt sogar derart gut in DELTA MOON's Konzept, dass das gesamte Album einen beachtlichen Schritt nach vorne macht. Ein Track wie das einst für Cyndi Lauper geschriebene Hit-Kleinod Money changes everything könnte in dieser Roots-Rock-Version durchaus auf einem der zahlreichen Jon Dee Graham-Alben seinen Platz finden und in einer anderen Welt gleich nochmal zum Hit avancieren.
Die Grundidee der Südstaaten-Band bleibt indes gleich: Man watet knietief im sumpfigen, schmierigen Morast, wo die Elemente aus Delta-Blues, Swamp-Rock und Memphis-Soul an der gurgelnden Oberfläche aufeinanderprallen. Die beiden, alles dominierenden Slidegitarren der Protagonisten Tom Gray und Mark Johnson zaubern im Einklang mit dieser neuen, urwüchsigen Leadstimme diese unvergleichliche funky Atmosphäre, die man z.B. auch von Bands wie den NORTH MISSISSIPPI ALLSTARS, den alten bluesinfizierten ZZ TOP-Scheiben, dem einen oder anderen Ry Cooder-Album oder auch von Robert Randolph-Platten kennt. Natürlich kommen einem auch zwangsläufig Namen wie David Lindley und Sonny Landreth in den Sinn. Footstompin' Music . . . der unwiderstehliche Groove der Südstaaten eben. Songs wie Lapdog und Life's a song seien hier stellvertretend genannt.
DELTA MOON präsentieren auf ihrem fünften Album ein köchelndes Southern-Roots-Music-Gebräu, das die Veröffentlichungen der zurückliegenden Jahre klar in den Schatten stellt und auf ganzer Linie mit einer prächtigen Ausgewogenheit zwischen Wucht und Eleganz zu beeindrucken weiß. Dicker Tipp !